Brief an alle Finanzminister

EU warnt vor Steuerabkommen mit der Schweiz

publiziert: Montag, 5. Mrz 2012 / 15:13 Uhr / aktualisiert: Montag, 5. Mrz 2012 / 17:56 Uhr
Algirdas Semeta  freut sich auf «bedeutende Fortschritte in diesem Bereich in der nahen Zukunft».
Algirdas Semeta freut sich auf «bedeutende Fortschritte in diesem Bereich in der nahen Zukunft».

Brüssel - Laut EU-Steuerkommissar Algirdas Semeta haben Deutschland und Grossbritannien zugestimmt, die nötigen Änderungen in den Steuerabkommen mit der Schweiz vorzunehmen. Zugleich warnte er andere EU-Länder solche Abkommen mit der Schweiz abzuschliessen.

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In dem am Montag verschickten Brief, der mit Kopie an alle EU-Finanzminister ging, hält Semeta zwar fest, dass die 27 Mitgliedsstaaten bilaterale Abkommen in Steuersachen verhandeln und abschliessen können. Gleichzeitig ruft er aber die Bereiche in Erinnerung, die nicht bilateral verhandelt werden dürfen.

Das betreffe alle Aspekte, die auf EU-Ebene geregelt seien, die also bereits durch geltendes oder künftiges EU-Recht abgedeckt sind. «In diesem Zusammenhang sollten Mitgliedsstaaten davon absehen, mit der Schweiz oder anderen Drittländern Abkommen zu verhandeln, anzudiskutieren, zu unterzeichnen oder zu ratifizieren», heisst es.

Änderungen nötig

Die Kommission hatte die Steuerabkommen von Grossbritannien und Deutschland mit der Schweiz schon kurz nach deren Unterzeichnung letzten Herbst kritisiert. Unter anderem sah sie mögliche Widersprüche mit bestehendem EU-Recht sowie mit dem bilateralen Zinsbesteuerungsabkommen Schweiz-EU. Seither laufen hinter den Kulissen Gespräche.

Die Diskussionen der EU-Kommission mit den beiden EU-Ländern zu den Steuerabkommen seien sehr detailliert gewesen, sagte Semeta vor den Medien in Brüssel. Die Länder hätten die Änderungen vorgelegt, die sie an den Abkommen vornehmen wollten. «Ich bin sicher, dass die endgültigen Versionen der Steuerabkommen genau so sein werden, wie wir es abgemacht haben», erklärte der Steuerkommissar.

Der Bundesrat hatte im Februar die EU-Kommission aufgefordert, ihren Widerstand gegen die beiden Steuerabkommen aufzugeben. Die Deblockierung bei den Steuerabkommen machte er zur Vorbedingung für einen konkreten Dialog über die Holdingbesteuerung in einigen Kantonen.

Auf die Forderungen der Schweiz angesprochen, sagte Semeta am Montag, es sei besser für beide Seiten «konstruktiv» zu sein. Für die Kommission sei klar, die Abkommen «müssen geändert werden».

Abkommen für Griechenland

Beim noch auszuhandelnden Steuerabkommen zwischen der Schweiz und Griechenland zeigte sich der Steuerkommissar zuversichtlich, dass es in Übereinstimmung mit dem EU-Recht stehen werde. Die EU-Taskforce für Griechenland unterstützt ein solches Abkommen. Die Experten hätten genaue Kriterien für die Verhandlungen festgelegt.

(asu/sda)

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Nicht die EU, sondern der litauische Politprofi Semeta warnt in seiner Funktion als Kommissar.

Wahrscheinlich erwächst Litauen ein Nachteil aus bilateralen Steuerabkommen, die günstigere Vereinbarungen bringen als das schnöde EU-Recht.
Es kann mir niemand weismachen, dass ein EU-Kommissar ausschliesslich die Interessen der EU vertritt - er wird gewiss die Interessen seiner Heimat nicht aus den Augen verlieren ...
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