Anti-Schleuser-Strategie

EU will offenbar sieben Kriegsschiffe gegen Schlepper einsetzen

publiziert: Mittwoch, 2. Sep 2015 / 06:57 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 2. Sep 2015 / 08:31 Uhr
Zur Bekämpfung der Schleppereien verständigte man sich auf einen Drei-Stufen-Plan.
Zur Bekämpfung der Schleppereien verständigte man sich auf einen Drei-Stufen-Plan.

Brüssel - Die EU will ihren Kampf gegen Schleuser im Mittelmeer ausweiten. Sie plant deshalb laut einem Medienbericht ab Oktober den Einsatz von sieben Kriegsschiffen, aber auch U-Booten, Drohnen und Flugzeugen.

5 Meldungen im Zusammenhang
Diese sollten in der nächsten Phase der Anti-Schleuser-Strategie zunächst ausserhalb der libyschen Küstengewässer eingesetzt werden, berichtet die Zeitung «Welt» am Mittwoch unter Berufung auf EU-Diplomaten. Schon Mitte September sollen die EU-Länder demnach bei einer Truppenstellerkonferenz melden, in welcher Stärke sie sich an der Operation beteiligen.

Nach dem Tod von 700 Flüchtlingen im Mittelmeer hatten sich die EU-Staats- und Regierungschefs im Mai auf einen Drei-Stufen-Plan zur Bekämpfung krimineller Schleuser verständigt. In einer ersten Phase wurden Informationen gesammelt und die Seenotrettung ausgeweitet.

In Brüssel empfahl der zuständige Befehlshaber, der italienische Konteradmirals Enrico Credendino, nun den Start von Phase zwei, wie Diplomaten der Nachrichtenagentur AFP bestätigten. Dabei sollen Schiffe von Schleusern, die ausserhalb der libyschen Küstengewässer fahren, gestoppt, beschlagnahmt und womöglich zerstört werden. Die Menschenschmuggler selbst sollen festgenommen werden.

1500 Menschen gerettet

Als rechtliche Grundlage des Militäreinsatzes wolle sich die EU auf das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen von 1982 und das Zusatzprotokoll gegen die Schleusung von Migranten aus dem Jahr 2000 berufen, schreibt die «Welt» weiter.

Frankreich, Grossbritannien, Italien und Malta drängen demnach auf einen möglichst schnellen Einsatz. Deutschland habe, ebenso wie Schweden, einen Prüfvorbehalt angemeldet, die Zustimmung Berlins gelte aber als sicher, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Diplomaten weiter.

Seit Phase eins konnten 1500 Menschenleben gerettet werden, hiess es in EU-Kreisen. Vier Schiffe, zwei Flugzeuge und drei Helikopter sind bisher im Einsatz. In Phase drei ist die Zerstörung der Schlepperboote direkt in libyschen Hoheitsgewässern oder sogar an Land geplant. Dafür wäre aber ein UNO-Mandat oder die Zustimmung der libyschen Regierung notwendig. Beides ist derzeit nicht in Sicht. Die EU-Aussen- und Verteidigungsminister werden in dieser Woche bei ihren Treffen in Luxemburg über den Einsatz beraten.

(jbo/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Brüssel - Die EU-Mitgliedstaaten ... mehr lesen 1
Die EU geht gegen Schlepper vor.
Istanbul - Das Foto eines toten Kleinkindes, das nach dem Untergang eines Flüchtlingsbootes an einen türkischen Strand gespült wurde, hat am Mittwoch für grosse Bestürzung gesorgt. «Die ... mehr lesen
Brüssel - Die EU-Kommission will die ... mehr lesen
Viele Flüchtlinge sollten auf EU-Länder verteilt werden.
Die EU will gegen Schlepperbanden auf See vorgehen.
Brüssel - Die EU-Aussen- und Verteidigungsminister haben grünes Licht für die Vorbereitung eines EU-Marineeinsatzes gegen kriminelle Schlepperbanden im Mittelmeer gegeben. Sie billigten am Montag ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Müllvermeidung - ein wichtiges, aktuelles Thema.
Müllvermeidung - ein wichtiges, aktuelles Thema.
Publinews Nachhaltigkeit ist in der heutigen Gesellschaft ein immer wichtigeres Thema. Wir alle haben eine Verantwortung dafür, die Ressourcen unserer Erde schonend zu nutzen und die Umweltbelastungen zu minimieren. Doch was bedeutet es eigentlich, nachhaltig zu leben und wie können wir unseren Alltag nachhaltiger gestalten? mehr lesen  
Gemäss dem Bericht «Survival of the Richest» hat das reichste Prozent der Weltbevölkerung seit Beginn der Corona-Pandemie fast zwei Drittel des gesamten globalen Vermögenszuwachses ... mehr lesen
Der Oxfam-Bericht zeigt, dass die Vermögen der Milliardäre weltweit täglich um 2,7 Mrd. Dollar gestiegen ist.
Griechenland, Lesbos, 9.September 2020: Flüchtlinge nach dem Feuer im Camp Moria.
Fotografie Ärzte ohne Grenzen und Magnum: 50 Jahre im Einsatz  2021 markierte das 50-jährige Bestehen von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Fronitères (MSF). Die Photobastei Zürich nimmt dieses ... mehr lesen  
Publinews Die Gründe, sich ein Haustier zuzulegen, sind vielfältig. So möchten manche Menschen, die Einsamkeit verspüren, sich damit Gesellschaft ins Haus holen; dies ist gerade im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie vermehrt zu beobachten. Andere wiederum sehen etwa auch den Nutzenaspekt, wie etwa bei einem Hund, der das Haus bewacht. Doch was auch immer der Grund für die Anschaffung ist: Man sollte sich ein Haustier nie überstürzt zulegen. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 8°C 20°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Basel 8°C 21°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich sonnig
St. Gallen 7°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
Bern 8°C 20°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
Luzern 9°C 20°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
Genf 10°C 22°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich sonnig
Lugano 17°C 23°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten