EURO 2008: Linz beansprucht Zürichs Platz

Olsson hat in einem in der Sonntag-Ausgabe des "Kurier" veröffentlichen Interview den Ernst der Lage bezüglich der EM 2008 in Österreich und der Schweiz bekräftigt. Der 55-jährige Schwede kann sich jedenfalls nicht vorstellen, dass die EM-Finalrunde mit sieben statt mit acht Stadien durchgeführt werden könnte. "Das wäre eine Wettbewerbsverzerrung, ein Regelbruch, weil nicht geliefert wird, was in der Bewerbung versprochen wurde", wird Olsson zitiert.

Unter einer EM mit nur sieben Stadien würde auch die Glaubwürdigkeit der UEFA leiden. Olsson geht im Interview nach wie vor davon aus, dass in acht Stadien ("In Zürich oder anderswo") gespielt wird. Auch Linz als Alternative zu Zürich könnte sich der Schwede vorstellen. "Wenn sich Österreich/Schweiz darauf einigen, kann die UEFA damit leben. Wir fordern nur acht Stadien. Wir akzeptieren auch fünf in Österreich, drei in der Schweiz. Wir mischen uns da nicht ein."

Neues Stadionprojekt in Zürich

Der Standort Zürich kämpft jedoch weiterhin um seine EM-Spiele. In der "NZZ am Sonntag" stellt der Berner Bauunternehmer Bruno Marazzi ein neues Stadionprojekt vor, das sich bis zur EM realisieren liesse, wenn spätestens nächsten Sommer Baubeginn wäre.

Marazzi sieht als neue Mantelnutzung im geplanten Hardturmstadion "Wohnungen für vier Generationen, eine Altersresidenz für Senioren und ein kleines Einkaufszentrum für den örtlichen Bedarf" vor. Drei grosse Investoren aus Zürich seien am Projekt interessiert. Die Hauptinvestorin Credit Suisse des ursprünglich geplanten fünfeckigen Stadions will jedoch vorerst den Bundesgerichts-Entscheid abwarten, ehe die Alternative geprüft würde.

Bund prüft Schnellrichter

Ebenfalls in der "NZZ am Sonntag" wurde gemeldet, dass die Bundesämter für Sport (BASPO) und Polizei (Fedpol) Gesetzesänderungen vorbereiten, um die Sicherheit an der EM 2008 zu gewährleisten.

Damit käme man den Forderungen der UEFA nach, die sie vor kurzem in einem Brief an den SFV mit Nachdruck aufgelistet und deren Nichtumsetzung bemängelt hatte. "Wir sind absolut im Zeitplan. Unter Federführung des Bundesamts für Polizei erarbeiten wir zuzeit die gesetzlichen Grundlagen für eine lückenlose Sicherheit", liess sich BASPO-Diketor Heinz Keller zitieren.

(bert/Si)