EVP will Christentum als Basiskultur festschreiben
Bern - Die Evangelische Volkspartei (EVP) plant eine Initiative für einen neuen Religionsartikel. Der Verfassungsgrundsatz soll das Christentum als Basiskultur der Schweiz festschreiben. Nötig sei dies wegen des Nebeneinanders verschiedener Religionen.
Die Prägung sei historisch begründet; das Christentum geniesse nach wie vor «eine Vorrangstellung gegenüber anderen Religionen», schreibt die EVP.
Referenzkultur
Das Christentum mit seinen Werten soll als «Referenzkultur» für die Regelungen des religiösen Zusammenlebens christlicher und nicht-christlicher Bekenntnisse dienen. Der Verfassungsartikel soll zudem die freie Wahl, die freie Ausübung, die freie Kommunikation und den freien Wechsel einer Religion festschreiben.
Die Forderung nach einem konkret ausformulierten Religionsartikel wurde bereits Ende der 1990er Jahre erhoben, scheiterte damals aber im Parlament.
Die EVP begründet den erneuten Vorstoss, der geltende Artikel «Kirche und Staat» in der Bundesverfassung beziehe sich primär auf die christlichen Religionsgemeinschaften. Unterdessen habe sich das Konfliktfeld aber auf das Nebeneinander christlicher und nicht-christlicher Religionen verschoben.
(zel/sda)
Ich muss aber immer an meine Gesinnungsgenossen denken, die im Reichstag damals den Mut hatten als einzige Gruppierung nota bene, dem Hitler und seiner Partei ins Gesicht zu sagen, dass sie nicht gewillt sind, seinem Ermächtigungsgesetz zu zu stimmen. Einer sagte ihm ins Gesicht: Sie können uns alles nehmen, auch das Leben können sie uns nehmen, aber nicht unsere Überzeugung. (Wortlauf weiss ich nicht mehr so genau, der Sinn stimmt aber)
Die deutsche SP war geschlossen ohne Ausnahme gegen das Gesetz, das es Hitler ermöglichte, die Alleinherrschaft zu erringen und die Kriegen vom Zaun zu brechen.
Aber zum Thema: Ich bin wie Sie auch der Meinung, dass wir im Christentum unsere Wurzeln haben, das Christentum hat aber seine Wurzeln ganz entscheidend auch im Griechentum, viel mehr als im Judentum.
Das ist unsere Kultur, zu der auch ich stehe. Unsere Kultur ist geprägt auch von Bildern, die uns die Griechen in reichem Masse überlieferten. Daher kann ich auch mit Bilderverboten nichts anfangen (Kruzifixe z. B. in den Schulen stören mich wenig) Ich bin zwar Atheist, habe jedoch Respekt vor allen Menschen, die nicht so denken wie ich.
Unsere Verfassung muss nun nicht unbedingt wörtliche christliche Bezüge haben, sie muss aber fussen auf den europäischen Errungenschaften, das sind nun mal die Menscherechte, die all zu oft auch von Christen, besser deren Machthabern, mit Füssen getreten wurden.
Die Menschrechte jedoch sind zu tiefst christlich im Sinne von Jesus!
Einer der grössten Wissenschaftler unserer Zeit, Betrand Russel war auch Atheist, aber ein überzeugter Demokrat und Humanist. Auch Nichtchristen können gute Menschen sein! (Aber auch Russel ist im Christlichen Umfeld aufgewachsen und er hat mehr davon "im Blut", als ihm vielleicht bewusst war.)
Wirken Sie mit, lieber gwaeggi, damit die Sozialdemokraten die Demokratie nicht untergraben. Arbeiten sie dort mit, wo diese Gefahr droht. Ich weiss, auch unter meinen Parteikollegen gibt es nicht nur Engel. Ich wende mich auch gegen jede Einschränkung der demokratischen Rechte und Freiheiten, wo immer ich sie bedroht sehe. Soziales Verhalten und Denken hat sehr viel mit dem Christentum zu tun, viel mehr, als das gemeinhin bekannt ist.
Sorry, bin etwas vom Thema abgewichen...
Das tut aber nichts zur Sache!
Es würde mich aber interessieren, was für Sie DIE DEMOKRATIE ist? Gehören da nur Auserwählte dazu oder auch die Jusos, die Freidenker, die Atheisten, die Philosophen und sie Sozialisten und die Christen und jeder in unserer Gesellschaft, auch die, die einen eigenen Weg beschreiten?
Wie kommen Sie dazu, einzelne Gruppen aus zu schliessen? Oder habe ich Sie da falsch verstanden?
ich will nichts von einem christkind wissen... und das christliche weihnachten feier ich auch nicht. dafür hab ich ja das lichtfest ab dem 21.12. zur feier der längsten nacht und dem wiederkehrenden licht des frühlings. ich brauche kein ostern... wo die eier und das reinigende feuer und all das spriessende grün sowieso das altkeltische fruchtbarkeitsfest symbolisieren. all diese feste kann ich auch feiern..... aufgrund der natürlichen vorkommnisse in der natur, welche die alten kulturen schon gefeiert hatten. dafür braucht es kein christentum, keine religionszugehörigkeit!
was ich nicht nachvollziehen kann, ist ihr veto, dass die aufklärung nicht für toleranz und friede sorgt! wer die aufklärung zu ende denkt, der beginnt eben selber (frei) zu denken.... der braucht das vorgekaute der religionen nicht mehr. und wenn wir uns das weltgeschehen anschauen, dann sind die alten kriege zwischen völkern grossmehrheitlich auf religionsdifferenezen zurückzuführen. viele auch heute noch (siehe diese diskussionen hier), weil einige menschen glauben, dass ihr glaube mehr- oder hochwertiger oder wahrer sei als der glaube von anderen! dabei ist es nicht nötig an irgendeine gottheit zu glauben...! man darf selbstverständlich.... aber es ist eine eigenmächtige entscheidung dies zu tun!
heute gibt es kriege... wegen rohstoffen oder wegen religionen! grossmehrheitlich kann man das wohl darauf zurückbrechen. der aufgeklärte und freidenkende mensch zieht wegen beidem nicht mehr in den krieg... denn es sind sinnlos gründe.
sagen sie mir bitte nicht, dass nicht die aufklärung mehrheitlich daran "schuld" ist, dass wir hier in westeuropa frieden haben miteinander.... je religiöser ein staat wird, desto tendenziöser und auch unfreier wird ein staat. desto mehr werden die bürger eingeengt in korsetts und eine moral wird ihnen übergestülpt. sehen sie sich die usa an... ein freies land in der hand des christentums... aber us-bürger glauben nur, frei zu sein, sie sind es aber nicht!
allerdings gebe ich ihnen recht, dass in der politik eigennutzen manchmal programm ist.... aber das ist auch nicht nur auf der linken seite so. aus meiner sicht ist es sogar grossmehrheitlich die bürgerlich-politische seite, welche hauptsächlich für ihre eigenen firmenimperien und den eigenen geldbeutel schaut ,)
(ps. ich bin nicht sp-mitglied... falls sie das glaubten ;)))
Die Aufklärung hat sicher viel aufgeklärt, was Kirchen verbrochen haben, aber Friede und Toleranz hat sie ganz bestimmt nicht gebracht, denn sie ist genauso totalitär und verachtend gegenüber andersgläubigen, wie es die Kirche früher war...
"Der Verfassungsartikel soll zudem die freie Wahl, die freie Ausübung, die freie Kommunikation und den freien Wechsel einer Religion festschreiben."
Das widerspricht der Evangelikanischen Vorstellung vom Evangelikalismus als Weltreligion.
Sehen wir diesen Artikel an:
"Evangelikalismus wird oftmals anhand der 4 Hauptpunkte definiert: Konversionismus, Biblizismus, Kreuzigungskult, Aktivismus."
http://www.jesusliebtdich-derfilm.de/_de/facts_02.html
Und?
Beginnt nun der "Christliche Kreuzzug" wieder
Zuerst die "Minarettgegner" ...
Jetzt die Evangelisten ...
...
...
Wann kommen wohl die Inquisitoren ? ...
...
...
dass all diese christlichen feste bloss adaptionen an feierlichkeiten der früher hier lebenden menschen sind (kelten etc) ist inzwischen ja allgemein bekannt, wenn auch nicht allgemein akzeptiert.
wie dem auch sei. der mensch in westeuropa hat nun jahrzehnte lang sich langsam aus den klauen des christentums befreien müssen. wie lange hatten die christlichen machthaber der gesellschaft gut und böse beigebracht, die menschen gespalten und zwietracht gesäht. erst die aufklärung hat endlich den boden freigemacht für frieden und tolaranz. die wissenschaft hat dem menschen die realität gebracht und all die märchen dahin vertrieben wo sie hingehören!
politik wird immer gemacht.... von menschen welche irgendwie geprägt sind. insofern haben sie recht, dass auch christlich oder muslimisch oder freidenkerisch oder atheistisch oder anderweitig geprägte menschen politik machen. und solange wir all diese kräfte zusammen einbinden bleibt uns auch der innerschweizerische frieden erhalten. da ist das gedankengut genauso bürglich wie sozial (nicht sozialistisch gwaeggi... tststs), ebenso grün wie braun.... zum glück und leider zugleich, je nach prägung des beobachters.
landeskirchen? naja... ich weiss nicht warum es sowas braucht und warum einige religionsgruppierungen vorrechte haben sollen, sogar innerhalb der christlichen kirche? wieso werden katholische und evangelische kirchensteuern vom staat eingetrieben (notabene sogar von firmen je nach kanton!!! unglaubliche frechheit sowas, als ob eine juristische person religiös sein könnte!) und die christlichen freikirchen (das sind übrigens nicht freidenker.. nur um das betont zu haben!) und anderen christlichen bibelgruppen etc müssen selber für ihre kohle sorgen?
ich bin auch da für gleichheit... entweder sorgt der staat für alle religionen und treibt überall bei allen und für alle religiösen menschen die kirchensteuern ein, oder aber alle sorgen für sich selber.
aber bei einer festschreibung in der verfassung, dass die schweiz einfach grundsätzlich mal christlicher boden ist... da graust mir gleich.....
Was aber sicherlich nicht sein kann, ist dass irgendwelche Sozialisten, oder elitäre Denker dem Volk vorschreiben, wie unsere Gesetze sein müssen, weil sie "wissen" wie's richtig ist.
Genau dies wird in meinen Augen im Moment versucht. Glaubende werden immer mehr als zu belächelnde Minderheit abgewertet. Die göttliche Nichtexistenz konnte noch keiner beweisen. Die Existenz auch nicht, deshalb heisst es ja auch Glauben und nicht Wissen.
Glaubende werden die Politik immer prägen, egal ob eine Trennung zwischen Staat und Kirche besteht, das ändert nichts an der persönlichen Gesinnung und wir auch immer das persönliche Handeln beeinflussen. Ein Atheist kann nicht religiös handeln, ein Christ wird auch nicht gottlos seinen Weg verfolgen, die persönliche Haltung bringt jeder Politiker mit in sein Amt, denn jeder ist neben dem Politikersein auch noch ein Mensch.
Die Gesellschaft und deren Religiosität resp. Nichtreligiosität und die Politik sind untrennbar durch die Menschen miteinander verbunden, daran kann niemand was ändern.
meine schweiz ist nicht christlich... meine schweiz ist neutral und strikt getrennt zwischen staat und kirche. von mir aus gehört auch die präambel "im namen gottes" aus der bundesverfassung gestrichen, denn auch da hat dies nix zu suchen. ein ganz beachtlicher anteil der schweizer/innen gehört nicht einer kirche an.... ist also nicht in dem sinn religiös. müssen wir uns denn wirklich diese christenmütze überstülpen lassen???
ich bin auch dafür, dass wir aufpassen müssen, damit nicht neue und sehr fundamentalistisch eingestellte religionen zuviel macht bekommen. aber die bewegung muss weiter gehen in richtung privatisierung der religion. jeder darf glauben und beten was er will und zu jeder beliebigen gottheit. das recht und der staat aber ist clean... sauber... neutral.... und für alle da wie die natur draussen vor unserer haustür!
- melabela aus littau 1
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