Ehemalige Guantánamo-Häftlinge sind angekommen

publiziert: Mittwoch, 24. Mrz 2010 / 09:24 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 24. Mrz 2010 / 11:23 Uhr
Der Kanton Jura will den ehemaligen Guantánamo-Häftlingen Ruhe verschaffen. (Gestellte Szene von Guantánamo-Gegnern)
Der Kanton Jura will den ehemaligen Guantánamo-Häftlingen Ruhe verschaffen. (Gestellte Szene von Guantánamo-Gegnern)

Delsberg - Die beiden Uiguren aus dem US-Gefangenenlager Guantánamo sind im Kanton Jura angekommen. Die Schweiz gewährt dem Brüderpaar mit chinesischem Pass humanitäre Aufnahme, so wie dies der Bundesrat trotz Warnungen von China beschlossen hatte.

6 Meldungen im Zusammenhang
Der Kanton Jura hatte sich zuvor bereit erklärt, die Uiguren aus humanitären Gründen aufzunehmen. Der Regierungspräsident Charles Juillard gab in Delsberg im jurassischen Parlament bekannt, dass die beiden Männer am Dienstag im Jura angekommen seien. Die Abgeordneten antworteten mit Applaus.

Die Brüder gewöhnten sich sehr gut ein, berichtete Juillard. Der Kanton wolle ihnen nun etwas Ruhe verschaffen und deshalb vorläufig keine weiteren Informationen abgeben. Auch wo die beiden ehemaligen Häftlinge untergebracht sind, sagte Juillard nicht. Die Männer werden von einer Organisation unterstützt, die Migranten hilft.

Acht Jahre im Gefangenenlager

Die 34- und 46-jährigen Brüder Bahtiyar und Arkin Mahnut waren fast acht Jahre ohne Anklage und Urteil in dem umstrittenen Gefangenenlager auf Kuba festgehalten worden. Sie leben nun als freie Menschen in der Schweiz, wie das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) schrieb.

Beide hätten sich verpflichtet, die an ihrem Wohnort gesprochene Sprache zu erlernen und sich an die Schweizer Rechtsordnung zu halten. Ausserdem sind sie laut EJPD willens, selbst für sich zu sorgen und einer Erwerbsarbeit nachzugehen. Weitere Angaben machte auch das EJPD aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht.

USA übernimmt grossen Teil der Kosten

Die Kosten für die Aufnahme übernehmen zu einem guten Teil die USA, wie Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf Anfang Februar sagte. Für den Rest kommt die Eidgenossenschaft auf, bis die Brüder finanziell auf eigenen Beinen stehen.

Die Uiguren stellen die muslimische Mehrheit in der autonomen chinesischen Provinz Xinjiang. Die Provinz gilt seit 2008 als zweitwichtigster Erdölproduzent in der Volksrepublik. Seit 2007 forciert das Regime die Ansiedlung von Han-Chinesen in Xinjiang.

Diese Politik lässt die Arbeitslosigkeit unter den Uiguren laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International steigen. Mehrmals kam es zu blutig unterdrückten Aufständen, zuletzt im Sommer 2009.

(ade/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Berlin - Deutschland wird zwei ... mehr lesen
Im US-amerikanischen Gefangenenlager Guantánamo sollen noch immer etwa 180 Menschen stecken.
Washington - China hat gegen die Aufnahme von zwei uigurischen Ex-Häftlingen des US-Gefangenenlagers Guantánamo in der Schweiz protestiert. China ist laut eigenen Angaben bereits bei beiden Ländern vorstellig geworden. mehr lesen 
Miami - Die US-Regierung hat grünes ... mehr lesen
Guantanamo soll im Januar geschlossen werden.
In Europa sind verschiedene Länder zur Aufnahme von Gefangenen aus Guantánamo bereit. (Archivbild)
Lissabon - Portugal hat sich zu «konkreten» Verhandlungen mit den USA über die Aufnahme von Häftlingen aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba bereiterklärt. Dies gab die ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt werden.
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt ...
Forscher aus den USA haben GPT-4 in einem Kriegsspiel zur Planung von Gefechten eingesetzt. Dabei schnitt das Modell besser ab als bisher veröffentlichte militärische Künstliche Intelligenzen. Das berichtet heise.de. mehr lesen 
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» ... mehr lesen  
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten