Eidg. Kommission gegen Rassismus warnt vor Willkürentscheiden

publiziert: Donnerstag, 13. Sep 2007 / 10:25 Uhr

Bern - Bei Einbürgerungsverfahren ohne Beschwerderecht ist die Rechtsstaatlichkeit nicht gewährleistet. Rechtzeitig vor der Parlamentsdebatte über das Bürgerrechtsverfahren warnt die Eidg. Kommission gegen Rassismus (EKR) vor Willkür.

Willkürliche Ablehnungen von Einwanderungsgesuchen verletzten das Völkerrecht, so die EKR.
Willkürliche Ablehnungen von Einwanderungsgesuchen verletzten das Völkerrecht, so die EKR.
1 Meldung im Zusammenhang
Der Ständerat entscheidet am 26. September über die SVP-Volksinitiative «für demokratische Einbürgerungen», die Einbürgerungsentscheide ohne Begründung und Rekursmöglichkeit zulassen will. Der Nationalrat hat das Volksbegehren bereits abgelehnt.

Die grosse Kammer befasst sich am 2. Oktober mit dem vom Ständerat ausgearbeiteten Gegenvorschlag zur Initiative. Gemäss Ständerat kann das Volk oder die Gemeindeversammlung weiterhin über Einbürgerungsgesuche entscheiden. Negative Entscheide sind aber zu begründen, damit gegen sie Beschwerde geführt werden kann.

In ihrer in Bern präsentierten Stellungnahme warnt die EKR davor, dass direktdemokratische Gremien willkürliche Entscheide begünstigen könnten. Sie empfiehlt, dass ein vom Gemeindeparlament oder von der Gemeindeversammlung gewähltes Exekutivorgan über die Einbürgerungsgesuche entscheiden soll.

Rassismus-Gefahr

Bei Entscheiden, die auf Gemeindeebene beim Parlament oder der Gemeindeversammlung lägen, könne es zu irrationalen, diskriminierenden, ja rassistischen Ablehnungen von Gesuchen kommen. Dies treffe insbesondere Menschen aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens und Musliminnen und Muslime. Die EKR belegt dies mit Beispielen.

Alle Gesuchstellerinnen und Gesuchsteller seien gleich zu behandeln, fordert die ERK. Willkürliche Ablehnungen von Einwanderungsgesuchen verletzten das Völkerrecht.

(fest/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Als zweite Kammer hat der ... mehr lesen
Der Ständerat lehnte das Volksbegehren im Einklang mit dem Nationalrat ab.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Lehrmittel und Lehrpläne sind in Bezug auf Geschlechterdarstellungen oft veraltet.
Lehrmittel und Lehrpläne sind in Bezug auf ...
Bund, Kantone und Wirtschaft in der Pflicht  Bern, 25.05.2023 - Die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen EKF richtet Empfehlungen an Bund, Kantone und Wirtschaft. Denn: Obwohl die Gleichstellung von Frau und Mann in der Schweiz vorankommt, verdienen junge Frauen bereits beim Berufseinstieg weniger als junge Männer und leisten mehr unbezahlte Care-Arbeit. Um tatsächliche Gleichstellung zu erreichen, brauche es Massnahmen im Bildungsbereich. mehr lesen 
Der britisch-kanadische Wissenschaftler Geoffrey Hinton gilt als einer der Pioniere der künstlichen Intelligenz (KI), insbesondere der neuronalen Netze, die für viele ... mehr lesen
Wohin führt uns in Zukunft die KI-Technologie?
Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT haben Forscher:innen einen bahnbrechenden Erfolg erzielt: Sie können die Gedanken von Menschen aus ihren Gehirn-Scans in Worte fassen. Vielleicht lässt sich diese Methode sogar auf Träume anwenden. mehr lesen  
Publinews Bern - Die Möglichkeit, vermehrt ausserhalb des klassischen Büros zu arbeiten, beeinflusst auch, wo und wie wir in Zukunft wohnen. Die Studie «Wie Remote Work beeinflusst, wo und wie wir in Zukunft wohnen» zeigt auf, dass das soziale Umfeld bei der Auswahl des Wohnorts wichtig bleibt. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mo Di
Zürich 13°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig recht sonnig
Basel 13°C 26°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
St. Gallen 12°C 22°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Bern 12°C 24°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
Luzern 12°C 24°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Genf 14°C 24°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Lugano 16°C 20°C gewitterhaftleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft vereinzelte Gewitter
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten