Ein Kulturgut gegen das Vergessen

"Die Tragödie des internationalen Vergessens um dieses Stück deutsches Kulturgut hat nun ein Ende", sagte Staatsminister Rolf Schwanitz bei der feierlichen Eröffnung des Neubaus. Der 74,5 Mio. Euro teure, umstrittene Kubus aus Stahl und Beton wurde mit jeweils 15 Mio. Euro von Land und Bund gefördert, den Rest zahlte die Stadt als Träger der Einrichtung. Ministerpräsident Georg Milbradt würdigte das Bildermuseum unweit des historischen Marktplatzes als "Schmuckstück für den gesamten Freistaat".

Bürgerliches Engagement

Im Gegensatz zu den fürstlichen Sammlungen Dresdens, sei der Leipziger Kunstschatz alleine auf bürgerliches Engagement zurückzuführen. Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee (SPD) sieht seine Stadt als einen der "Gravitationspunkte bildender Kunst in Europa".

"Das neue Haus bedeutet für uns die Rückkehr in die Runde der grossen Museen Deutschlands", sagte Museumsleiter Hans-Werner Schmidt. Zu DDR-Zeiten und auf Grund wechselnder Interims wurde das Ansehen der Sammlungen beeinträchtigt.

Zeitgleich mit der Eröffnung wurde die Schenkung Bühler-Brockhaus mit 41 Werken französischer Künstler des 19. Jahrhunderts übergeben. Die 29 Bilder, 5 Zeichnungen und 7 Plastiken schliessen eine Lücke des Bestandes französischer Romantiker.

8200 Besucher an Eröffnung

Das Sammlerehepaar Hans-Peter Bühler und Marion Bühler-Brockhaus, eine Urahnin des Enzyklopädie-Verlegers Heinrich Brockhaus, hatte die Schenkung bereits 2001 veranlasst.

Nach einer Gala am Abend mit 1000 geladenen Gästen aus Kultur, Politik und Wirtschaft, wird das Museum am Sonntag erstmals für die die Besucher geöffnet. Bereits zum Tag der offenen Tür waren am Mittwoch vergangener Woche mehr als 8200 Menschen in das Museum geströmt.

(mo/sda)