Ein Präsident und zwei Clintons

publiziert: Freitag, 5. Dez 2008 / 13:04 Uhr

Diese Woche gab Barack Obama offiziell bekannt, dass Hillary Clinton die neue Aussenministerin der USA sein wird und suggerierte damit die möglicherweise konfliktreiche Beteiligung ihres Ehemanns Bill.

Das Ehepaar Bill und Hillary Clinton.
Das Ehepaar Bill und Hillary Clinton.
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Obamas wichtigste Kabinettsmitglieder sind vollständig: Verteidigungsminister bleibt Robert Gates. Auch Obamas Wahl für das Finanz- und Justizministerium sowie für das Ministerium für Innenpolitik fällt auf erfahrene Politiker.

Der als «Kein Drama Obama» bekannte Kandidat geht auf Nummer sicher. Hillary war dabei eine Überraschung. Anfänglich war sie seine Rivalin in einem erbitterten Wettstreit, der die Demokratische Partei zu spalten drohte.

Obama unterstützen

Aber in ihrer neuen Position als führende Diplomatin des Landes wird von ihr erwartet, dass sie Obama in Sachen Innenpolitik mit Rat und Tat zur Seite steht und seine aussenpolitischen Entscheidungen unterstützt.

Bill Clinton wird zwar kein Amt übernehmen, ist aber dennoch zu bekannt, zu einflussreich und zu sehr Ehemann von Hillary, als dass man ihn ignorieren könnte. Bill Clinton sagte diese Woche in einem CNN-Interview: «In all meinen Jahren als Gouverneur und Präsident sprach ich über alles mit Hillary.»

Und er hat vor weiter zu reden: «Ich nehme die tiefgreifenden Veränderungen, die unser Land und die ganze Welt erwarten sehr ernst. Aber die Entscheidungen werden letztendlich von Präsident Obama getroffen.»

Ehemann als Interessenskonflikt

Einige von Obamas Entscheidungen könnten auch Bill Clinton betreffen. Sobald bekannt wurde, dass Hillary den Job hat, richtete sich die Aufmerksamkeit auch auf Bill: Er verdient Unmengen an Geld mit einer gemeinnützigen Organisation, die er gegründet hat. Angeblich nimmt er Hunderte von Millionen Dollar mit öffentlichen Veranstaltungen, Spenden und internationalen Geschäfte ein.

Die Interessenskonflikte sind enorm, für ihn als einen Mann mit Verbindung zu Amerikas Topdiplomaten. Es ging sogar soweit, dass Bill Clinton, um seiner Frau nicht die Chancen auf den Posten zu verbauen, einwilligte, sämtliche Geschäftsinteressen und Spendenunterlagen vor dem Weissen Haus und dem State Department offen zu legen.

Anders gesagt: Bill Clintons Business wird im Wesentlichen auch Obamas Business sein.

Und hier geht es nicht nur um Geschäft: Die Clintons sind Amerikas bekanntestes Ehepaar und die Amerikaner sind fasziniert von ihnen.

In der Phase der Umstrukturierung aller politischen Ämter sagte Obama wiederholt, dass es nur einen Präsidenten in Amerika geben kann. Momentan ist es George W. Bush. Auch nach dem 20. Januar wird es nur einen Präsidenten geben. Einen Präsidenten und zwei Clintons.

Jonathan Mann - Campaign Trail Column für den 5.12.08
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «The Campaign Trail» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.

(CNN-Kolumne von Jonathan Mann)

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