Ein Toter bei Swisscoy-Unfall im Kosovo

publiziert: Freitag, 22. Jun 2007 / 17:39 Uhr / aktualisiert: Freitag, 22. Jun 2007 / 17:59 Uhr

Bern - Beim Schweizer Kontingent Swisscoy im Kosovo ist der Fahrer eines Schützenpanzers Piranha bei einem Unfall ums Leben gekommen. Fünf Insassen wurden verletzt, wie das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mitteilte.

Bei der Swisscoy im Kosovo gab es einen tödlichen Unfall. (Archivbild)
Bei der Swisscoy im Kosovo gab es einen tödlichen Unfall. (Archivbild)
Drei der Verletzten wurden gemäss Communiqué mittlerweile wieder aus dem deutschen Feldlazarett in Prizren entlassen. Die anderen beiden bleiben für die nächsten 24 Stunden unter Beobachtung.

Der Unfallhergang wird von der Militärpolizei untersucht. Der Untersuchungsrichter sei bereits auf dem Weg in den Kosovo, um die Leitung der Arbeiten zu übernehmen, sagte Frank Zellweger, Sprecher der Militärjustiz, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Genauere Angaben zu den verunfallten Personen wollte er nicht machen.

Der Unfall ist der vierte mit Todesfolge während eines Friedensförderungseinsatzes der Schweizer Armee. 1992 und 1993 kamen eine Krankenschwester respektive ein Pilot bei Verkehrsunfällen in der UNO-Mission in der West-Sahara ums Leben.

2001 verunglückte ein Militärbeobachter in der UNO-Mission in Georgien bei einem Helikopterabsturz.

220 freiwillige Armee-Angehörige

Mit Swisscoy beteiligt sich die Schweiz militärisch an der internationalen Kosovo-Friedenstruppe KFOR. Der Einsatz wurde vom Parlament bis Ende 2008 befristet. Das Budget für die Jahre 2006, 2007 und 2008 beträgt pro Jahr 37,5 Millionen Franken.

Die bis zu 220 freiwilligen Armee-Angehörigen sind zum Selbstschutz mit Pistole und Sturmgewehr bewaffnet. Zusammengefasst sind sie in einer Infanterie- und Supportkompanie zugunsten des Manöverbataillons Dulje, wie das VBS auf seiner Website schreibt.

Die Swisscoy steht im Gebiet der Multinationalen Task Force Süd unter der Verantwortung der deutschen Bundeswehr. Sie kann aber im ganzen Kosovo eingesetzt werden. Das österreichische-schweizerische Camp Casablanca befindet sich auf dem Gelände einer Gummifabrik bei Suva Reka (zwischen Prizren und Pristina).

(smw/sda)

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