Ein möglicher Vorbote des Krieges

publiziert: Dienstag, 27. Feb 2007 / 14:23 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 27. Feb 2007 / 21:45 Uhr

An Bord der John C. Stennis - Ist es die Vorbereitung auf einen neuen Krieg oder lediglich die logistisch gebotene Verstärkung für zwei bereits begonnene Offensiven? Seit dem 19. Februar kreuzt der US-Flugzeugträger «USS John C. Stennis» im Golf von Oman.

Der Flugzeugträger solle lediglich die Einheiten im Irak und Afghanistan unterstützen.
Der Flugzeugträger solle lediglich die Einheiten im Irak und Afghanistan unterstützen.
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Er befindet sich rund 200 Kilometer vor der Küste Pakistans. Viele Experten sehen in seiner Entsendung einen weiteren Vorboten für einen möglicherweise bevorstehenden Angriff der USA auf den Iran.

Die US-Regierung beteuert hingegen, sie wolle mit dem zweiten Flugzeugträger in der Region die bereits im Irak und Afghanistan stehenden Einheiten unterstützen. Auch Hauptmann Bradley E. Johanson, Kommandant auf der «John C. Stennis», sagt, er habe keine Befehle, die den Iran beträfen.

«Wir haben ganz explizite Anweisungen, dass wir keine Eskalationshaltung gegenüber dem Iran einnehmen», sagt Johanson an Deck des schweren Kriegsschiffes, während ein Kampfjet mit lautem Getöse Richtung Afghanistan abhebt.

«Unsere Mission ist es nicht, den Iran einzuschüchtern, sondern unseren Partnern vom Golfkooperationsrat Vertrauen in die Sicherheitslage zu geben.»

Tabu-Thema

Die «John C. Stennis» ist neben der «USS Dwight D. Eisenhower» nun schon der zweite Flugzeugträger im Golf. Rund 3000 Seeleute und 1800 Soldaten, die allein für die Lufteinsätze abgestellt sind, arbeiten an Bord. 67 Flugzeuge sind stets einsatzbereit, davon 44 F/A-18-Kampfflieger.

Ein möglicher Angriff auf den Iran ist so etwas wie ein Tabu-Thema in der Mannschaft. «Wir versuchen, nicht darüber zu sprechen», sagt der Pilot John Rutherford.

Und sein Vorgesetzter Major Dan Goodwin ergänzt: «Wir haben schon genug damit zu tun, uns auf die jetzigen Einsätze vorzubereiten.» Ein Flug nach Afghanistan und zurück dauert etwa sechseinhalb Stunden.

Erinnerungen an Irak

Offiziell heisst es aus Washington stets, ein Angriff auf den Iran sei nicht geplant.

Doch in jüngster Zeit häufen sich Berichte, die stark an die Zeit vor dem US-Einmarsch in den Irak im Frühjahr 2003 erinnern: So soll es mittlerweile einen Planungsstab für Angriffe auf den Iran geben. Spezialkräfte kundschaften angeblich bereits konkrete Ziele aus.

Washington wirft Teheran einmal vor, mit Waffen Aufständische im Irak zu unterstützen, ein anderes Mal prangert die US-Regierung die Unterdrückung von Minderheiten in dem islamistisch geführten Land an.

Und Washington argwöhnt, in Teheran werde unter dem Deckmantel der zivilen Atomkraft eine Atombombe gebaut.

Demonstration der Stärke

Eine neue Stufe der Eskalation scheint erreicht, seit US-Vizepräsident Dick Cheney am Wochenende sagte, es wäre ein «ernsthafter Fehler», dem Iran den Bau einer Atombombe zu gestatten.

Zu einer Demonstration der Stärke hielt Cheney sich am Montag in Pakistan auf - und stattete auch Kabul einen Überraschungsbesuch ab.

Die Entsendung der «USS John C. Stennis» wirkt wie eine weitere Zutat in der brodelnden Gerüchteküche um das Kräftemessen zwischen Teheran und Washington - zumal US-Verteidigungsminister Robert Gates sie selbst im Januar als eine Botschaft an den Iran bezeichnete.

(von Christian Chaise/afp)

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