«Ein unverständlicher Entscheid der Trainer»

publiziert: Freitag, 10. Feb 2006 / 00:45 Uhr

Vor zwei Jahren errang Didier Cuche in Garmisch den bisher letzten Schweizer Männer-Sieg im Weltcup. Der Neuenburger ist zudem der einzige Schweizer Alpine in Sestriere, der schon eine Olympia-Medaille errungen hat (Super-G-Silber in Nagano). Doch in der Olympia-Abfahrt vom Sonntag droht ihm die Zuschauerrolle.

«Vor allem habe ich nicht verstanden, dass man gleich drei Plätze fix vergibt.»
«Vor allem habe ich nicht verstanden, dass man gleich drei Plätze fix vergibt.»
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Didier Cuche, am Vorabend wurde bekannt, dass für die Abfahrt vom Sonntag Bruno Kernen, Didier Défago und Ambrosi Hoffmann gesetzt sind. Sie jedoch müssen im zweiten Training gegen Tobias Grünenfelder um den vierten Schweizer Startplatz stechen. Wie haben Sie auf diese Massnahme reagiert?

Didier Cuche: «Ich war stocksauer. In den Weltcup-Abfahrten dieses Winters hat einzig Tobias Grünenfelder einen Podiumsplatz erreicht, und der hat sich anschliessend verletzt. Nun aber sind drei Fahrer aus unserem Team gesetzt, von denen kein einziger auf dem Podium stand. Vor allem habe ich nicht verstanden, dass man gleich drei Plätze fix vergibt.»

Haben Sie nach dem Entscheid das Gespräch mit den Trainern gesucht?

Cuche: «Was sollte ich mit Martin Rufener noch reden. Das ist doch zwecklos. Er ist der Chef, und er hat so entschieden. Ich muss das akzeptieren und mich jetzt darauf konzentrieren, im zweiten Training schnell zu sein.»

Und wie beurteilen Sie ihr erstes Training?

Cuche: «Ich habe versucht anzugreifen. Im oberen Teil war die Strecke recht eisig, aber danach verfügte ich über recht viel Grip. Meine Fahrt war nicht schlecht, aber es hätte noch etwas mehr Risiko ertragen. Die Piste gefällt mir ansonsten nicht schlecht. Hier wird sicher ein würdiger Olympiasieger erkoren.»

Bezüglich Material gibt es nun für Sie kein Testen mehr.

Cuche: «Das ist leider so. Für mich steht im zweiten Training das erste Rennen auf dem Programm. Und da muss ich bereits meinen absolut besten Rennski zum Einsatz bringen.»

Sie waren im ersten Training schnellster Schweizer. Sind sie mit einer gewissen Wut im Bauch gefahren?

Cuche: «Nein. Das würde mir nichts bringen. Ich muss mich auf mich konzentrieren.»

Gibt es für Sie im Moment auch noch positive Aspekte?

Cuche: «Da fällt mir nur eines ein: dass ich wenigstens im Riesenslalom meinen Startplatz auf sicher habe.»

Und wie haben Sie sich im olympischen Dorf von Sestriere eingelebt?

Cuche: «Sehr gut. Hier spüre ich bei meiner dritten Olympia-Teilnahme erstmals etwas vom olympischen Geist. 1998 in Nagano und auch vier Jahre später in Salt Lake City wohnten wir separat, jeweils fast am Fuss der Piste. Hier aber wohnen wir mit Sportlern auch aus anderen Sparten. Und das finde ich spannend.»

Haben Sie schon einige Kontakte geknüpft?

Cuche: «Es ist nicht so, dass ich gleich auf jeden zugehe, dessen Gesicht ich kenne. Die anderen sind ja auch alle Sportler, die vor einem grossen Ziel stehen und sich auf die kommende Aufgabe vorbereiten wollen.»

(Interview: Werner Eisenring, Sestriere/Si)

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