Hitzige Debatte im Nationalrat

Einbürgerungspraxis soll verschärft werden

publiziert: Mittwoch, 13. Mrz 2013 / 08:45 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 13. Mrz 2013 / 13:13 Uhr
Den Schweizer Pass soll nur erhalten, wer mindestens zehn Jahre in der Schweiz gelebt hat.
Den Schweizer Pass soll nur erhalten, wer mindestens zehn Jahre in der Schweiz gelebt hat.

Bern - Der Nationalrat will das Bürgerrechtsgesetz revidieren. Er hat nach einer hitzigen Diskussion mit 128 zu 58 Stimmen bei 2 Enthaltungen beschlossen, auf die Vorlage einzutreten - gegen den Willen der SP und der Grünen. Einen Rückweisungsantrag lehnte er ab.

5 Meldungen im Zusammenhang
Aus Sicht der Linken geht die Revision viel zu weit. Die vorberatende Kommission habe die Vorlage des Bundesrates massiv verschärft, sagte Silvia Schenker (SP/BS). Die geplanten Änderungen würden dazu führen, dass jährlich 5500 Personen weniger eingebürgert würden als heute. Die SP-Nationalrätin sprach von «Bürgerrechtsverweigerung».

«Wir diskutieren nicht über kriminelle Ausländer, Asylsuchende oder Zuwanderung», betonte Schenker. «Wir reden über Menschen, die seit Jahren hier leben, hier arbeiten und hier Steuern zahlen.» Die Schweiz habe ein Interesse daran, Zugewanderte zu Schweizerinnen und Schweizern mit vollen Rechten und Pflichten zu machen.

Empörung auf beiden Seiten

Hans Fehr (SVP/ZH) warf der Linken daraufhin vor, sie wolle «Masseneinbürgerungen». Das Schweizer Bürgerrecht sei weltweit etwas Einzigartiges. Es dürfe nicht sein, dass jemand eingebürgert werde, der eigentlich ausgeschafft gehöre. «Wir haben es satt, dass es dann am Radio heisst, es war ein Schweizer. Und nachher findet man heraus, dass er andere Wurzeln hatte.»

Balthasar Glättli (Grüne/ZH) konstatierte, diese «Schweizermacherei» mit dem Idealbild des «richtigen Schweizers» sei absurd. In den SVP-Voten höre er ein «Echo aus der dumpfen Zeit des Nationalsozialismus», nach dem Motto «die Fremden sind unser Unglück». Die SVP-Vertreter reagierten mit Empörung auf diesen Vergleich.

Nur gut Integrierte einbürgern

Die Vertreter der anderen bürgerlichen Parteien bemühten sich nach dem Schlagabtausch um Sachlichkeit. Derzeit seien die Verfahren für die Einbürgerung in den Kantonen sehr unterschiedlich ausgestaltet, gaben sie zu bedenken. Dieses Problem werde mit der Revision behoben. Es gehe nicht darum, irgendwelchen Stammtischparolen gerecht zu werden, sagte Martin Landolt (BDP/GL).

Mit der Gesetzesrevision würden lediglich die Integrationskriterien präzisiert, sagte Marco Romano (CVP/TI). Es werde sichergestellt, dass nur gut Integrierte eingebürgert würden. Die Gesetzesanpassungen seien nötig, sie dürften nicht aus politischen Gründen blockiert werden.

Weg zwischen den Extremen

Es sei nicht das Ziel der Reform, die Einbürgerungszahlen zu senken, sagte Philipp Müller (FDP/AG). Die Zahlen seien ohnehin bereits gesunken, da weniger Gesuche gestellt würden. Es brauche aber eine Harmonisierung der Verfahren. Die heutige Situation sei unbefriedigend.

Martin Bäumle (GLP/ZH) warf sowohl der Linken als auch der Rechten vor, extreme Forderungen zu stellen. Die Grünliberalen würden sich für einen Zwischenweg einsetzen, kündigte er an. Sie würden sich weitgehend an die Vorschläge des Bundesrates halten. Einige der Verschärfungen, welche die Kommission vorgenommen habe, gingen ihnen zu weit. So sei es ein Fehler, Jugendlichen die Einbürgerung zu erschweren.

Auch Justizministerin Simonetta Sommaruga sprach sich gegen zusätzliche Hürden aus. Aus Sicht des Bundesrates eigne sich das Bürgerrecht nicht für Symbolpolitik, stellte sie fest. Es gehe um die Harmonisierung der Verfahren. Und es gehe darum, jene einzubürgern, die erfolgreich integriert seien. Auf dieses Ziel könnte man sich doch bei allen politischen Differenzen einigen.

(bg/sda)

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Immer mehr Ausländer kommen in die Schweiz.
Österreich
In Österreich werden nicht alle Ausländer gleich behandelt.

http://www.unzensuriert.at/content/0011835-Einb-rgerungen-Wien-Muslime...
Völkerrecht
Seit 2006 hat Österreich ein verschärftes Einbürgerungsgesetz eingeführt. Anders als bisher
steht nunmehr jede Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe – egal welcher Dauer – der Einbürgerung entgegen. Hat Österreich andere Menschenrechte als wir?
http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_OeffentlicheSicherheit/2006/05_06/files/S...
Ja, jorian
In etwa ... denke ich, ist es halt so!

Mangels anderer Möglichkeiten, die Familien dieser Menschen "der 2. und 3. Generation" kennen, wie auch ich feststellen kann, wird knallhart daran festgehalten, dass die Männer dieser traditionell denkenden und handelnden Familien diese dubiose "Familienehre" schützen und bei jeder Gelegenheit hoch halten...!

Das fängt ja sicher damit an, dass die Eltern ihre Kinder abgöttisch lieben und ver-ziehen ... Es gibt genügend Beispiele, die - leider - zeigen, was daraus wird: Neue unerträgliche Machos, kaltschnäuzige, völlig uneinsichtige "Beschützer" zum Beispiel der Schwester, u.ä.

Eben - daraus resultieren dann uralte, heute nicht angepasste Vorstellungen von Familie und Traditionen, bis hin zu diesen uns völlig fremden Morden an eigenen Familienangehörigen (Mutter, Schwester, Bruder, Vater ...). Grauenhaft unvorstellbar für mich ...

Deshalb bin ich, in dieser Sache, absolut zu keinen Kompromissen bereit. Solche Leute gehören einfach nicht hierher! Dies hat mit Rassismus nichts zu tun, sondern mit klarar Ablehnung von derart grauenhaften und uns fremden Ideologien - das sind keine religiösen, schutzwürdigen Handlungen, sondern hoch-kriminelle Taten !!

Frauen wie Männer und sogar schon Kinder und Jugendliche solcher Familien, die erscheinen mit nicht selten - leider! - als wirklich "nicht hier angekommen". Also als "nicht ingegriert", und schon gar als "assimiliert"!

SO gesehen, jorian, bin ich gleicher Meinung, wie Sie!
Argumente!
«Echo aus der dumpfen Zeit des Nationalsozialismus»
Ausser hilflosen Beschimpfungen des politischen Gegners scheint man nichts mehr vorbringen zu können. Das ist allerdings nicht Neues.
2. und 3. Generation!
Es gibt Menschen die leben in 2. und 3. Generation in der CH, die allerdings nie in unserer Gesellschaft angekommen sind. Sie handeln immer noch nach dem Prinzip der Blutrache und haben das Gefühl, sie müsse die weiblichen Mitglieder der Sippe schützen.

Bevor jetzt wieder einer schreibt Beziehunsdelikt und Ehrenmord ist dasselbe, nein ist es nicht. Ob ich eine Schwester hinrichte weil, sie ausserehelichen Geschlechtsverkehr hatte oder meinen Vater erschiesse weil er mich enterbt hat, ist ein himmelweiter Unterschied.

Na ihr Männer, wärt ihr so gute Hengste wie ihr es immer sagt, bräuchtet ihr keine Jungfrauen!
So im Grossen und Ganzen, da kann ich Ihnen zustimmen ...
Nur, Verallgemeinerndes, da muss ich Vorbehalte anmelden!

- Wo Menschen der Unmenschlichkeit in einem Land geopfert werden und diese Menschen zu uns flüchten, da bin ich menschlich gestimmt. Das hat nichts mit links oder sozial zu tun, sondern - nochmals - mit Menschlichkeit und Ethik!

- Sie sagen: "Nennen Sie mich Rassist, ...". Nein, ich nenne Sie nicht Rassist, wenn Sie auch menschlich denken können ...

- "... aber Völker die noch an Blutrache, Ehrenmorde und dergleichen glauben und danach handeln, sind für mich Menschen zweiter Klasse. Aufgrund von Dummheit und Gefährlichkeit."

Diese Dummheit, wie Sie es benennen, dafür können die wenigsten dieser Menschen etwas - Dies wurde denen ja ihr Leben lang gepredigt!
Die Hinterhältigen und Gemeinen, das sind diese, die Predigen und durchaus imstande wären zu begreifen, was sie da verursachen! Es geht hier, meine ich, um reine Machtmanipulantion, weil mit einem un-informierten, resp. falsch-informierten Volk da lässt sich besser "regieren"! Der Beispiele gibt es genug, nicht wahr!

JA, Blutrache, Ehrenmorde und dergleichen vieles, solche Leute, die das befürworten, die haben hier bei uns nichts zu suchen und zu tun - diese Leute müssen wieder raus und zwar möglichst rasch!
was auch immer
Ihnen zu SVP und FDP einfällt oder auch nicht (liest sich - inhaltlich - von Ihnen ja eh seit Ewigkeiten haarklein immer gleich), ändert überhaupt nichts an der Tatsache, dass der Wille des Volkes den Linken und angeblich Grünen ganz genau gleich an deren Hinterteil vorbei geht wie der SVP, Da auch sie (die Linken und Grünen) nur 'ihre' Ziele verfolgen, sind sie eben keinen Dreck bessser als die von Ihnen ach so gehassten SVP und FDP!!

Selbstverständlich steht es Ihnen weiterhin jederzeit frei, nicht auf meine Antworten einzugehen und gleich wieder Ihre Hasstiraden gegen Liberale, Economiesuisse, FDP und SVP, und wen sonst noch auch immer, vom Stapel zu lassen.
Ich bin mir sicher, dass sogar der letzte Hinterwäldler inzwischen Ihren Standpunkt kapiert hat.
Und die Lust, mt Ihnen irgend etwas hier zu diskutieren, ist mir inzwischen gänzlich vergangen, da Ihre 'Antworten' (die gar keine sind) vorhersehbar, weil bekannt sind.

Und nochmal: die Linken bescheissen das Volk nicht minder als andere und scheren sich genauso einen Deut um dessen Wille wie andere!
ML, MCR, und jetzt SS, kochten und kochen allesamt ihr eigenes Süppchen - und kümmern sich bei den verwendeten Zutaten und Gewürzen einen Scheissdreck um Volkes Wille ...
Schnarch
Die eigentlichen Verbrecher sind die sogenannten Liberalen, die sich frecherweise immer noch FDP nennen. Diese Partei schlägt die Linken bei weitem wenn es darum geht, Ausländer reinzulassen und dafür zu sorgen, dass die Unternehmen auch weiterhin die billigsten anspruchlosesten Arbeitnehmer einstellen können.
Die FDP ist die Partei, die uns alle verkaufen würde für einen EU Beitritt.

Was dieses Thema angeht, versagen sowieso alle Parteien. Nur schlimm finde ich, dass soviele SVP Wähler diese Partei wählen weil sie daran glauben, diese würde sich um diese Probleme tatsächlich kümmern.
SVP ohne Ausländerthematik=FDP
dann gähnen Sie
mal munter weiter!

Die Tatsache, dass die SVP lügt, kann noch lange keine Legitimation für die Linken sein, die Schweiz mit Zuwanderern schwemmen zu lassen - vor allem haufenweise mit solchen, die einen zweifelhaften oder gar nachweislich kriminellen Hintergrund haben!

Die Linken missachten den Volkwillen mindestestens genauso sehr wie die SVP. Und eben diese Linken sind jeweils auch nur an der Durchsetzung ihrer eigenen Ziele interessiert - auch sie scheissen letztlich auf das, was das Volk entschieden hat.

Die SVP ist ein Wolf im Schafspelz - aber die Linken stehen ihr diesbezüglich mittlerweilen in nichts mehr nach ...
Zum Gähnen
Solange die SVP nur lügt und kein Interesse hat diese Problematik tatsächlich konstruktiv anzupacken, sollte man sie auch nicht wählen.
.
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