Eine Flasche Mineralwasser «nur» 5 Franken
Am Lions-Tag (12. Mai 2007) sollen zwei Millionen Franken zugunsten von SODIS gesammelt werden. Der Verkaufspreis der Mineralwasserflaschen (5 Franken) kommt vollumfänglich SODIS zugute, da die Neben- und Herstellungskosten von den Lions Clubs getragen werden.
SODIS (Abkürzung für Solar Water Disinfection) ist eine effiziente Methode zur Behandlung von Wasser. Das Prinzip der Desinfektion durch die Sonne wurde vor 25 Jahren von einem libanesischen Forscher entdeckt. Die Wissenschaftler des Wasserforschungs-Instituts der ETH (Eawag) haben das Prinzip erforscht und schliesslich für den täglichen Gebrauch weiterentwickelt.
SODIS wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlen und wurde mit dem «Energy Globe Award 2004» sowie dem «Preis für besondere, humanitäre Leistungen 2006» des Schweizerischen Roten Kreuzes SRK ausgezeichnet.
Wie funktioniert SODIS?
Eine Pet-Flasche gefüllt mit verschmutztem Wasser aus einem Fluss, See oder Brunnen wird für sechs Stunden an die Sonne gelegt. Die UVA-Bestrahlung und die Erwärmung entkeimen das Wasser: Gefährliche Krankheitserreger wie Durchfall-Bakterien und Viren werden abgetötet.
Was kostet SODIS?
Im Gegensatz zur herkömmlichen Trinkwasseraufbereitung braucht SODIS weder Energie (Brennholz, Öl, Gas) zur Erhitzung des Wassers, noch teure Chemikalien. Im Gegenteil: Die Anwendung von SODIS ist kostenlos – abgesehen von der einmaligen Beschaffung von Pet-Flaschen.
Kosten werden einzig durch die Ausbildung der Menschen vor Ort verursacht: Lokale SODIS-Promotoren erklären den Menschen die Zusammenhänge zwischen sauberem Wasser und Gesundheit und zeigen, wie SODIS funktioniert. Des Weiteren werden Kinder an den Schulen ausgebildet. Die fachliche Begleitung der lokalen Projektpartner übernimmt das Eawag.
Wie wichtig der Faktor Geld für die Bevölkerung ist, beschreibt Rosaria Rodriquez, SODIS-Anwenderin in Peru: «Bevor ich SODIS kannte, hatte ich immer ein schlechtes Gewissen meinen Kindern gegenüber, weil ich wusste, dass ich das Trinkwasser abkochen sollte, aber nicht über genügend Geld hatte, um zusätzliches Kerosin zu kaufen. Nun kann ich meinen Kindern jeden Tag sauberes Wasser geben und es kostet mich nichts.»
Wer garantiert, dass die Spenden richtig verwendet werden? Die Lions und die Eawag stellen stellt sicher, dass das gespendete Geld vollumfänglich für die SODIS-Verbreitung verwendet wird. Die Eawag arbeitet vor Ort mit ausgewählten, lokalen Organisationen (NGO) zusammen.
Diese Organisationen werden von der Eawag sowohl fachlich wie finanziell regelmässig kontrolliert. In Lateinamerika ist es die Stiftung Fundacion SODIS, die vor Ort die Ausbildung und Betreuung der Menschen übernimmt. Sie wird durch PricewaterhouseCoopers revidiert (Revision kann jederzeit eingefordert werden).
Wie effizient ist SODIS?
Gesundheitsstudien haben gezeigt, dass mit SODIS die Anzahl von Durchfallerkrankungen bis zu 50 Prozent gesenkt wird.
Mrs. Laila, SODIS-Anwenderin aus Kibera Slum, Nairobi, bestätigt: «Ich bin verheiratet und habe 5 Kinder. Ich war sehr überrascht, als ich zuerst von SODIS gehört habe. Ich habe zuerst nicht geglaubt, dass es funktioniert. Nach einer sorgfältigen Erklärung habe ich dann doch zwei Flaschen an die Sonne gelegt.
Seither praktiziere ich SODIS regelmässig und verwende insgesamt 12 Flaschen. Mit SODIS kann ich es mir leisten, das Wasser regelmässig zu behandeln, was ich früher nie gemacht habe. SODIS ist billig und die Gesundheit meiner Familie hat sich deutlich verbessert. Wir haben keine Durchfallerkrankungen mehr wie früher und ich spare Geld, da ich weniger Ausgaben für Kerosin und Medikamente habe. Stattdessen kann ich meinen Kindern mehr und bessere Nahrung geben.»
Beat Grimm, JDA, Projektmanager für das SODIS-Projekt in Uzbekistan: «Während der letzten 3 Jahre hat JDA die SODIS-Methode im Ferghana Tal eingeführt und die Bevölkerung in seiner Anwendung ausgebildet. Eine Gesundheitsstudie im Oktober 2003 hat gezeigt, dass die Menschen in Dörfern mit SODIS deutlich weniger an Durchfallerkrankungen litten als die Kontrollgruppe in Dörfern ohne SODIS.»
Kamala Karki, Tulsidahra, Kathmandu: «Ich begrüsse all meine Gäste mit einem Glas SODIS Wasser und nicht mit einer Tasse Tee.»
Zahlen und Fakten:
Ausgangslage: 1,1 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Alle 15 Sekunden stirbt ein Kind an Durchfall, weil es verschmutztes Wasser trinkt. Jährlich sterben 2,2 Millionen Menschen, weil sie verschmutztes Wasser trinken – das ist fast ein 1/3 der Schweizer Bevölkerung!
SODIS in Zahlen:
Entwickelt vom Wasserforschungs-Institut der ETH (Eawag) – seit 1991. Bereits wenden über 2 Millionen Menschen SODIS an. Effizienz: Durch eine sechsstündige UVA-Bestrahlung und Erwärmung des Wassers werden die Fäkal Coli-Bakterien zu 99,99 Prozent abgetötet. Kosten: Für die Anwendenden kostenlos. Für die Ausbildung und die Vermittlung der Zusammenhänge zwischen Gesundheit und sauberem Wasser muss mit 2 Dollar pro Person gerechnet werden.
Lions und SODIS:
Seit 2003 unterstützen die Lions Clubs der Schweiz und Liechtenstein das Trinkwasserprojekt SODIS. Spendenstand MD 102 per Juli 2006: 284’000 Franken (plus 84'000 Franken aus dem Fonds Lions Clubs International FCIF) bis Juli 2006 24 realisierte Projekte in Lateinamerika und Afrika. Das bedeutet, dass über 180’000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht wurde.
12. Mail 2007 ist Lions-Tag
Am Lions-Tag (12. Mai 2007) sollen zwei Millionen Franken zugunsten von SODIS gesammelt werden. Der Verkaufspreis der Mineralwasserflaschen (5 Franken) kommt vollumfänglich SODIS zugute, da die Neben- und Herstellungskosten von den Lions Clubs getragen werden.
Mit den Spenden werden Familien in Lateinamerika und Westafrika unterstützt.
(li/pd)
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