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SCB im Playoff-Hoch
Eine Verwandlung in vier Wochen
publiziert: Montag, 21. Mrz 2016 / 13:19 Uhr
In der Bundeshauptstadt herrscht mittlerweile euphorische Stimmung.
In vier Wochen hat der SC Bern eine bemerkenswerte Wandlung vollzogen - von einer verzweifelt um die Playoffs kämpfenden Equipe in eine überzeugende Mannschaft, die ein ernsthaftes Wort um den Meistertitel mitspricht. Am Dienstag steht eine weitere Bewährungsprobe an.
Hätte man vor der Saison eine Berner 2:0-Führung in den Playoff-Halbfinals vorausgesagt, wäre das als Normalität angesehen worden. Hätte man selbiges vor einem Monat verkündet, hätte das einzig Kopfschütteln ausgelöst. Nach der Nationalmannschafts-Pause und einem 2:5 gegen die ZSC Lions stand das Team von Neo-Cheftrainer Lars Leuenberger mit dem Rücken zur Wand, war es gerade noch auf Platz 10 klassiert.
Nun ist plötzlich alles anders. Die Berner befreiten sich aus ihrer misslichen Lage, erreichten ganz knapp (punktgleich mit dem neuntklassierten Lausanne) die Playoffs und warfen in den Viertelfinals die hoch gehandelten ZSC Lions mit 4:0 Siegen aus dem Meisterrennen. Und nun liegen sie auch gegen Titelverteidiger Davos bereits wieder mit zwei Längen vorne; der SCB ist die einzige Mannschaft, die in den laufenden Playoffs noch nie verloren hat.
Ärgerten sich die Zuschauer in der Bundesstadt vor kurzem noch über die Leistungen ihrer Lieblinge, herrscht nun Euphorie. Ein lokaler Radioreporter konfrontierte Leuenberger nach dem 2:1-Sieg vom Samstag mit der Aussage: «Noch sechs solche Spiele bis zum Meistertitel», was der SCB-Trainer, der trotz Höhenflug keinen Vertrag für die neue Saison mehr erhält, bestimmt zurückwies. Vom Meistertitel mögen Leuenberger und seine Mannschaft vielleicht nicht sprechen. Fakt ist aber, dass mit dem SCB ernsthaft zu rechnen ist bei der Vergabe des Meisterpokals.
Die Puzzleteile passen
Gegen die ZSC Lions bekundeten die Berner zumindest in den ersten drei Partien auch Spielglück. Gegen die Davoser dagegen waren sie nun zweimal auch spielerisch besser. Bern schlug den HCD mit deren eigenen Mitteln, überzeugte mit Physis, hohem Tempo und Präzision - eigentlich alles Attribute für ein erfolgreiches Davoser Spiel. «Sie haben uns das Leben in allen Belangen sehr schwergemacht», sinnierte Enzo Corvi, der einzige Davoser Torschütze vom Samstag, frustriert und ratlos.
Leuenberger schaffte es in den vergangenen vier Wochen, die Puzzleteile zu einem hervorragend funktionierenden Kollektiv zusammen zu setzen. Der während der Saison geholte Torhüter Jakub Stepanek, der Tschechien 2012 zur bisher letzten WM-Medaille geführt hat, ist nun der erhoffte Rückhalt. Er steigerte seine Quote von gehaltenen Schüssen im Vergleich zur Qualifikation von 89,96 auf 93,14 Prozent.
Im Verbund funktioniert auch das Defensivsystem der Berner. Der SCB gestand den ZSC Lions und auch Davos bisher wenige Torchancen zu. Er macht praktisch keine Fehler mehr - auch in der Auslösung der Angriffe. Zum ersten Mal in dieser Saison nützt der SCB sein grosses Potenzial in der Offensive aus. Da fällt es nicht einmal ins Gewicht, dass der PostFinance-Topskorer Cory Conacher in der Playoffs noch ohne Torerfolg dasteht.
Selbstvertrauen und Lockerheit
Die Tatsache, dass der SCB bisher in jedem Spiel einen Weg fand zu gewinnen, führt zu einem unerschütterlichen Selbstvertrauen. Sinnbildlich dafür steht die vierte Linie mit Gian-Andrea Randegger sowie den Brüdern Alain und Pascal Berger, die in beiden Serien zu den Aktivposten gehörte. «Wer sagt denn überhaupt, dass wir die vierte Linie sind?», fragte Pascal Berger am Samstag nach seinem 500. NLA-Spiel selbstbewusst. Die Aussage passt nicht zum sonst eher zurückhaltenden Stürmer, umso mehr aber zur aktuellen Verfassung des SCB.
Locker und gelassen behält «Rookie» Leuenberger derweil die Übersicht. Er lässt sich weder von eifrigen Radioreportern noch von Trainerlegende Arno Del Curto aus der Fassung locken. Als Del Curto am Samstag plötzlich offensiver spielen liess, reagierte er umgehend mit einem Timeout, griff korrigierend ein und stellte damit die Ordnung wieder her.
Beide Halbfinalspiele, das erste hatte Bern in der Verlängerung gewonnen, endeten nur knapp zu Gunsten der Berner. Der einzige Negativpunkt in ihrem Spiel am Samstag war die Chancenauswertung. Bevor Davos in der 58. Minute mit dem 1:2 noch einmal für Spannung sorgte, hätten sie die Partie längst entschieden haben müssen. Für Berger ist deshalb klar: «Wir müssen noch ein Brikett nachlegen.»
Nun ist plötzlich alles anders. Die Berner befreiten sich aus ihrer misslichen Lage, erreichten ganz knapp (punktgleich mit dem neuntklassierten Lausanne) die Playoffs und warfen in den Viertelfinals die hoch gehandelten ZSC Lions mit 4:0 Siegen aus dem Meisterrennen. Und nun liegen sie auch gegen Titelverteidiger Davos bereits wieder mit zwei Längen vorne; der SCB ist die einzige Mannschaft, die in den laufenden Playoffs noch nie verloren hat.
Ärgerten sich die Zuschauer in der Bundesstadt vor kurzem noch über die Leistungen ihrer Lieblinge, herrscht nun Euphorie. Ein lokaler Radioreporter konfrontierte Leuenberger nach dem 2:1-Sieg vom Samstag mit der Aussage: «Noch sechs solche Spiele bis zum Meistertitel», was der SCB-Trainer, der trotz Höhenflug keinen Vertrag für die neue Saison mehr erhält, bestimmt zurückwies. Vom Meistertitel mögen Leuenberger und seine Mannschaft vielleicht nicht sprechen. Fakt ist aber, dass mit dem SCB ernsthaft zu rechnen ist bei der Vergabe des Meisterpokals.
Die Puzzleteile passen
Gegen die ZSC Lions bekundeten die Berner zumindest in den ersten drei Partien auch Spielglück. Gegen die Davoser dagegen waren sie nun zweimal auch spielerisch besser. Bern schlug den HCD mit deren eigenen Mitteln, überzeugte mit Physis, hohem Tempo und Präzision - eigentlich alles Attribute für ein erfolgreiches Davoser Spiel. «Sie haben uns das Leben in allen Belangen sehr schwergemacht», sinnierte Enzo Corvi, der einzige Davoser Torschütze vom Samstag, frustriert und ratlos.
Leuenberger schaffte es in den vergangenen vier Wochen, die Puzzleteile zu einem hervorragend funktionierenden Kollektiv zusammen zu setzen. Der während der Saison geholte Torhüter Jakub Stepanek, der Tschechien 2012 zur bisher letzten WM-Medaille geführt hat, ist nun der erhoffte Rückhalt. Er steigerte seine Quote von gehaltenen Schüssen im Vergleich zur Qualifikation von 89,96 auf 93,14 Prozent.
Im Verbund funktioniert auch das Defensivsystem der Berner. Der SCB gestand den ZSC Lions und auch Davos bisher wenige Torchancen zu. Er macht praktisch keine Fehler mehr - auch in der Auslösung der Angriffe. Zum ersten Mal in dieser Saison nützt der SCB sein grosses Potenzial in der Offensive aus. Da fällt es nicht einmal ins Gewicht, dass der PostFinance-Topskorer Cory Conacher in der Playoffs noch ohne Torerfolg dasteht.
Selbstvertrauen und Lockerheit
Die Tatsache, dass der SCB bisher in jedem Spiel einen Weg fand zu gewinnen, führt zu einem unerschütterlichen Selbstvertrauen. Sinnbildlich dafür steht die vierte Linie mit Gian-Andrea Randegger sowie den Brüdern Alain und Pascal Berger, die in beiden Serien zu den Aktivposten gehörte. «Wer sagt denn überhaupt, dass wir die vierte Linie sind?», fragte Pascal Berger am Samstag nach seinem 500. NLA-Spiel selbstbewusst. Die Aussage passt nicht zum sonst eher zurückhaltenden Stürmer, umso mehr aber zur aktuellen Verfassung des SCB.
Locker und gelassen behält «Rookie» Leuenberger derweil die Übersicht. Er lässt sich weder von eifrigen Radioreportern noch von Trainerlegende Arno Del Curto aus der Fassung locken. Als Del Curto am Samstag plötzlich offensiver spielen liess, reagierte er umgehend mit einem Timeout, griff korrigierend ein und stellte damit die Ordnung wieder her.
Beide Halbfinalspiele, das erste hatte Bern in der Verlängerung gewonnen, endeten nur knapp zu Gunsten der Berner. Der einzige Negativpunkt in ihrem Spiel am Samstag war die Chancenauswertung. Bevor Davos in der 58. Minute mit dem 1:2 noch einmal für Spannung sorgte, hätten sie die Partie längst entschieden haben müssen. Für Berger ist deshalb klar: «Wir müssen noch ein Brikett nachlegen.»
(arc/Si)
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