Einsturz am Pariser Flughafen kündigte sich an

publiziert: Mittwoch, 26. Mai 2004 / 15:54 Uhr

Paris - Der Teileinsturz des Pariser Flughafenterminals 2E mit vier Toten hat sich nach Medieninformationen schon Wochen vorher angekündigt. Rohre sollen gebrochen und Teilchen von der Decke gerieselt sein.

Bis die genaue Unglücksursache ermittelt ist, dürften noch Monate vergehen.
Bis die genaue Unglücksursache ermittelt ist, dürften noch Monate vergehen.
Eine Putzkraft, die anonym bleiben wollte, sagte, seit Inbetriebnahme der Halle vor knapp einem Jahr habe es überall Lecks gegeben. Die meisten Toiletten seien wegen Reparaturarbeiten geschlossen gewesen, berichtete die Tageszeitung Le Parisien.

Vor etwa zwei Monaten habe es zwei enorme Löcher in zwei Durchgangsbereichen in genau jenem Teil gegeben, der eingebrochen sei. Wir mussten den ganzen Tag und fast die ganze Nacht pumpen, berichtete der Flughafenmitarbeiter. Seitdem hatte ich das Gefühl, als wenn das Gebäude schwankt.

Ein Gewerkschaftsvertreter bestätigte der Zeitung Reinigungsprobleme durch Staub und herabfallende Teilchen. Im Rückblick ist klar, dass sich das Gebäude in den vergangenen Wochen bewegt hat.

In Paris sind seit dem Unglück 5000 Mitarbeiter des Flughafens Roissy Charles-de-Gaulle auf Kurzarbeit gesetzt. Bis die Unglücksursache ermittelt ist, dürften noch Monate vergehen.

Eine Vermutung richtet sich auf die Schwächung der Betonhülle durch drei Laufbrücken, die hier zusammenlaufen. Auch eine falsche Konzeption der tragenden Säulen im Unterboden oder eine Unterschätzung der Erschütterungen durch den Verkehr werden für möglich gehalten. Der verantwortliche Architekt Paul Andreu warnte vor voreiligen Schlüssen.

(pt/sda)

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