«Eintrittsgebühr» für Ausländer konkretisiert

publiziert: Mittwoch, 9. Dez 2009 / 16:05 Uhr / aktualisiert: Samstag, 12. Dez 2009 / 19:12 Uhr

Der St. Galler Wirtschaftsprofessor Franz Jaeger hat seinen Vorschlag eines «Einwanderungsbeitrages» für EU-Bürger in der Sendung «Talk Täglich» auf «Tele Züri» am Montag konkretisiert.

«Konzertsaal Schweiz bald voll»: Franz Jaeger.
«Konzertsaal Schweiz bald voll»: Franz Jaeger.
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Der ehemalige LDU-Nationalrat begründet die Idee einer «Einwanderungsgebühr» mit dem Verursacherprinzip: Ein gut ausgebildeter EU-Einwanderer, der in der Schweiz einen Top-Job erhält, besitze gegenüber einem etablierten Einheimischen generell einen «Wettbewerbsvorteil», so Jaeger.

Dies, weil der EU-Bewerber zum Beispiel nicht durch eine allgemeine Wehrpflicht in seiner Karriere behindert worden sei und auch keine Vorleistungen in die Sozialwerke respektive die Arbeitslosenkasse getätigt habe. Nach Meinung Jaegers ist es deshalb legitim, zu versuchen, die ungleichen Spiesse auszugleichen.

Es gehe nicht um eine Sofortmassnahme, sondern darum, zu diskutieren, was langfristig in diesem Land passiert, wenn die Schweiz dank der Immigration über die nächsten 10-15 Jahre mit 1-2 Prozent weiter wächst. Die Immigration sei an sich positiv für das Wachstum. «Aber wir müssen uns überlegen, ob der Konzertsaal Schweiz bald so überfüllt sein wird, dass wir etwas tun müssen», sagte der St. Galler Professor.

Festhalten an Personenfreizügigkeit

Die Personenfreizügigkeit sei ein Faktor, welcher der Schweiz seit dem Jahr 2000 ein deutliches Wachstum beschert habe. «Wir stehen heute markant besser da als die übrigen europäischen Ländern, auch, da wir hochqualifizierte Leute anziehen konnten», führt Jaeger aus. «An dem möchte ich gar nichts ändern.»

Es sei aber eine neue Situation entstanden, da entgegen den Erwartungen die Leute in der Krise nicht zurückgehen sondern es Anreize gibt, dass sie hier bleiben. Deshalb befürwortet Jaeger die Anwendung der Ventilklausel, welche der Schweiz eine Kontigentierung der ausländischen Arbeitskräfte erlaubt.

«Wir sind eine Oase und üben eine unglaubliche Anziehungskraft auf Arbeitnehmer in andern Ländern aus, obwohl die öffentliche Meinung der Medien, Politiker und Diplomaten eine andere ist», so Jaeger.

«Kein Eliteklub»

Er wolle aber keinen Eliteklub. «Wir brauchen nicht nur hochqualifizierte Spezialisten, sondern auch Leute für einfache Arbeiten in Bereichen wie Gesundheit, Textilindustrie und Landwirtschaft», betont Jaeger.

Wer einen gutbezahlten Job in der Schweiz erhalte, soll nach Meinung Jaegers eine höhere «Eintrittsgebühr» zahlen müssen.

(Harald Tappeiner/news.ch)

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Daniel Lampart, der Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes.
 
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