Eisenbahner demonstrieren gegen SBB Cargo

publiziert: Montag, 5. Dez 2005 / 19:55 Uhr

Über 1000 Eisenbahner haben vor dem SBB-Hauptsitz in Bern gegen die Abbaupläne beim Bahn-Güterverkehr protestiert.

Nationalrat Paul Rechsteiner und Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) spricht vor den Eisenbahnern.
Nationalrat Paul Rechsteiner und Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) spricht vor den Eisenbahnern.
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SBB Cargo hatte Ende Oktober wegen tiefroter Zahlen die Streichung von gegen 600 Stellen angekündigt. Das schon im August angekündigte Kostensenkungsprogramm umfasst Abstriche am Bedienungsnetz im Wagenladungsverkehr sowie einen Abbau in den nicht operativen Bereichen. Bei SBB Cargo selbst würden 590 von 4800 Stellen verloren gehen. Weitere 60 Arbeitsplätze würden bei SBB-Infrastruktur abgebaut.

Mit einem gellenden Pfeifkonzert, Fahnen und Transparenten forderten die Kundgebungsteilnehmer einen Stop der Abbaupläne.

Gefährdete Verlagerungspolitik

Nebst dem Verlust von über 600 Stellen gefährde die Umstrukturierung die Verlagerungspolitik von der Strasse auf die Schiene, kritisierte Pierre-Alain Gentil, Präsident des Schweizerischen Eisenbahnerverbandes (SEV) und jurassischer SP-Ständerat vor den Kundgebungsteilnehmern in Bern.

Tausende Tonnen Güter würden die Schiene verlassen und für eine Lastwagenlawine sorgen. Die von der Bahn vorgesehenen Massnahmen seien «unverständlich, unüberlegt und unverantwortlich».

Verärgerte Mitarbeiter

Zuerst versetze man zahlreiche Mitarbeitende nach Basel und Freiburg, um ihnen nur wenig später mitzuteilen, dass ihre Arbeitsplätze aufgehoben würden. Das sei schlicht inakzeptabel. Den Verantwortlichen von SBB-Cargo fehle es an verantwortungsvollem, vorausdenkendem Handeln. «Wir dürfen SBB-Cargo nicht entgleisen lassen», rief Gentil den Kundgebungsteilnehmenden zu.

Der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, Paul Rechsteiner, sprach den Eisenbahnern Mut zu: Das Schweizer Volk habe sich bei allen Abstimmungen zum öffentlichen Verkehr hinter die Verlagerungspolitik gestellt. Die Bevölkerung wolle den Verkehr von der Strasse auf die Schiene und die Güter auf die Bahn umlagern, betonte Rechsteiner.

Resolution

Im Anschluss an die vom Schweizerischen Eisenbahnerverband organisierte Kundgebung überreichten Gewerkschaftsvertreter den Cargo-Verantwortlichen eine Resolution. Sie war von SBB-Mitarbeitenden der besonders stark vom Abbau betroffenen Standorte in Basel, Freiburg und Biel verabschiedet worden.

Darin wird unter anderem der sofortige Abbruch der kurzfristigen Politik im Güterverkehr verlangt. Die Reorganisations- und Sparübungen auf dem Rücken des Personals müssten gestoppt werden.

Im Tessin hatten sich nach Angaben des Eisenbahnerverbandes am Montag ebenfalls rund 300 Personen zu einer Protestkundgebung in Bellinzona versammelt.

(ht/sda)

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