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Eisgenossen mit WM-Hauptproben gegen die Slowakei
publiziert: Mittwoch, 17. Apr 2002 / 17:33 Uhr
Kreuzlingen - Am Freitag in Biel und am Samstag in Kreuzlingen bestreitet das Eishockey-Nationalteam gegen die Slowakei die letzten Tests vor der WM in Schweden. Gefordert ist eine Reaktion auf das 0:4 gegen Finnland vom letzten Samstag in Kloten.
Ralph Krueger testet seine Eisgenossen gegen die Slovakei.
Es scheint, als ob Nationalcoach Ralph Krueger das WM-Turnier,
das für die Schweiz am Freitag in einer Woche mit dem Spiel gegen
Weltmeister Tschechien (mit Jaromir Jagr) beginnt, ohne Rücksicht
auf Verluste vorbereitet. Letzte Woche schlauchte Krueger seine
Spieler in Kloten derart, dass diese nach dem 2:1 gegen die Finnen
von Genf am Ende der Kräfte angelangt waren und sich in der zweiten
Partie widerstandslos in die Niederlage ergaben. In Kreuzlingen ist
diese Woche das Trainingspensum nicht minder intensiv. «Resultate
sind in dieser Phase der Vorbereitung für mich von zweitrangiger
Bedeutung», so Krueger, «wichtiger ist, dass wir in Schweden
optimal vorbereitet sind.»
Auch bei der Bildung des WM-Kaders beschreitet Krueger seinen Weg ohne Rücksichtnahmen. Mit Leuten wie Michel Riesen diskutierte er erst gar nicht lange. Denn was nützt ihm einer, der bloss mit Vorbehalten zum Team stösst? Oder diese Woche das Thema Rötheli: André Rötheli (31) war in Salt Lake City der stärkste der nicht starken Schweizer -- ein Lichtblick sozusagen. Nicht nur gegenüber Rötheli vermittelte Krueger in Gesprächen den Eindruck, dass er künftig noch vermehrt auf den Lugano-Routinier setzte. Letzten Montag folgte aus heiterem Himmel die Ausladung für das Camp von dieser Woche. Er finde keinen Platz mehr für ihn in der Mannschaft, so Krueger. André Rötheli erklärte daraufhin ein drittes Comeback in der Nationalmannschaft für ausgeschlossen.
Die Kernfrage vor den Spielen gegen die Slowakei und auch vor der WM in Schweden ist nun die, ob das junge Schweizer Team noch über genügend offensive Feuerkraft verfügt. Die Hälfte der im Kader verbliebenen Feldspieler hat im Nationalteam erst drei oder weniger Tore erzielt. Ausserdem ist die Abwehr mit einem Altersschnitt von 23 nach Absagen von Sutter, Salis und Keller (gezwungenermassen) wenig routiniert.
Kopfweh bereiten diese Fragen Krueger nicht. Der Nationalcoach vertraut auf das in der Vergangenheit bewährte defensive Konzept, auf die sehr starken Torhüter Martin Gerber und Lars Weibel sowie auf seine Backs, von denen er Martin Steinegger, Mark Streit und Mathias Seger bei Bedarf viel Eiszeit geben kann. Ausserdem vertraut Krueger dem Fact, dass er in seiner Trainer-Laufbahn mit keinem seiner Teams je ein offensives Problem hatte. Probleme gebe es, wenn die Defensive nicht funktioniere. Zu Torchancen dagegen komme man irgendwie immer.
Gegen die Slowakei stehen diese Thesen nun auf dem Prüfstand. Erfolge sind durchaus nicht unwichtig; denn das Ansehen der Nationalmannschaft hat zuletzt gelitten. Das belegen nicht nur die vielen Absagen, sondern auch die bloss 4323 Zuschauer, die letzten Samstag zum 0:4 gegen Finnland nach Kloten kamen. Wie viele Fans mobilisiert das Kruger-Team diese Woche? In Kreuzlingen kamen letzte Saison zum 3:1 gegen Norwegen 5000 Zuschauer (ausverkauft), nach Biel zum 6:2 gegen die USA sogar 7124.
Die Slowaken reisen mit einer starken Equipe in die Schweiz. Im vorläufigen Kader figurieren nebst anderen zwei Spieler aus der NHL (Smrek von Nashville und Bartecko von Atlanta), zwei Torhüter aus nordamerikanischen Minor Leagues (Lasak von Milwaukee und Stana von Richmond) sowie Robert Petrovicky vom HC Ambri-Piotta. Die Slowaken spielten am Dienstag in Brünn vor 8100 Zuschauern gegen Tschechien (4:4), den Schweizer WM-Startgegner. Für die WM erhoffen sich die Slowaken weitere Verstärkung aus der NHL. Leute wie Marian Gaborik, Lubomir Sekeras oder Robert Svehla entschuldigten sich zwar wegen Verletzungen; auf Petr Bondra (Washington), Miroslav Satan (Buffalo) oder Ronald Petrovicky (Calgary) hoffen die Slowaken aber noch.
Die Schweiz und die Slowakei standen sich diese Saison bereits dreimal gegenüber. Im November am Deutschland-Cup siegte die Schweiz mit 2:1 nach Penaltyschiessen. Unmittelbar vor Salt Lake City gewannen die beiden Olympia-Teams in Boise (1:4 aus Schweizer Sicht) und Logan (4:3) je einmal. Nach den Partien von dieser Woche wird Krueger bis spätestens zum Abflug nach Schweden am Dienstag das WM-Kader (23 Akteure) bestimmen. Ausscheiden müssen noch je zwei Verteidiger und Stürmer.
Auch bei der Bildung des WM-Kaders beschreitet Krueger seinen Weg ohne Rücksichtnahmen. Mit Leuten wie Michel Riesen diskutierte er erst gar nicht lange. Denn was nützt ihm einer, der bloss mit Vorbehalten zum Team stösst? Oder diese Woche das Thema Rötheli: André Rötheli (31) war in Salt Lake City der stärkste der nicht starken Schweizer -- ein Lichtblick sozusagen. Nicht nur gegenüber Rötheli vermittelte Krueger in Gesprächen den Eindruck, dass er künftig noch vermehrt auf den Lugano-Routinier setzte. Letzten Montag folgte aus heiterem Himmel die Ausladung für das Camp von dieser Woche. Er finde keinen Platz mehr für ihn in der Mannschaft, so Krueger. André Rötheli erklärte daraufhin ein drittes Comeback in der Nationalmannschaft für ausgeschlossen.
Die Kernfrage vor den Spielen gegen die Slowakei und auch vor der WM in Schweden ist nun die, ob das junge Schweizer Team noch über genügend offensive Feuerkraft verfügt. Die Hälfte der im Kader verbliebenen Feldspieler hat im Nationalteam erst drei oder weniger Tore erzielt. Ausserdem ist die Abwehr mit einem Altersschnitt von 23 nach Absagen von Sutter, Salis und Keller (gezwungenermassen) wenig routiniert.
Kopfweh bereiten diese Fragen Krueger nicht. Der Nationalcoach vertraut auf das in der Vergangenheit bewährte defensive Konzept, auf die sehr starken Torhüter Martin Gerber und Lars Weibel sowie auf seine Backs, von denen er Martin Steinegger, Mark Streit und Mathias Seger bei Bedarf viel Eiszeit geben kann. Ausserdem vertraut Krueger dem Fact, dass er in seiner Trainer-Laufbahn mit keinem seiner Teams je ein offensives Problem hatte. Probleme gebe es, wenn die Defensive nicht funktioniere. Zu Torchancen dagegen komme man irgendwie immer.
Gegen die Slowakei stehen diese Thesen nun auf dem Prüfstand. Erfolge sind durchaus nicht unwichtig; denn das Ansehen der Nationalmannschaft hat zuletzt gelitten. Das belegen nicht nur die vielen Absagen, sondern auch die bloss 4323 Zuschauer, die letzten Samstag zum 0:4 gegen Finnland nach Kloten kamen. Wie viele Fans mobilisiert das Kruger-Team diese Woche? In Kreuzlingen kamen letzte Saison zum 3:1 gegen Norwegen 5000 Zuschauer (ausverkauft), nach Biel zum 6:2 gegen die USA sogar 7124.
Die Slowaken reisen mit einer starken Equipe in die Schweiz. Im vorläufigen Kader figurieren nebst anderen zwei Spieler aus der NHL (Smrek von Nashville und Bartecko von Atlanta), zwei Torhüter aus nordamerikanischen Minor Leagues (Lasak von Milwaukee und Stana von Richmond) sowie Robert Petrovicky vom HC Ambri-Piotta. Die Slowaken spielten am Dienstag in Brünn vor 8100 Zuschauern gegen Tschechien (4:4), den Schweizer WM-Startgegner. Für die WM erhoffen sich die Slowaken weitere Verstärkung aus der NHL. Leute wie Marian Gaborik, Lubomir Sekeras oder Robert Svehla entschuldigten sich zwar wegen Verletzungen; auf Petr Bondra (Washington), Miroslav Satan (Buffalo) oder Ronald Petrovicky (Calgary) hoffen die Slowaken aber noch.
Die Schweiz und die Slowakei standen sich diese Saison bereits dreimal gegenüber. Im November am Deutschland-Cup siegte die Schweiz mit 2:1 nach Penaltyschiessen. Unmittelbar vor Salt Lake City gewannen die beiden Olympia-Teams in Boise (1:4 aus Schweizer Sicht) und Logan (4:3) je einmal. Nach den Partien von dieser Woche wird Krueger bis spätestens zum Abflug nach Schweden am Dienstag das WM-Kader (23 Akteure) bestimmen. Ausscheiden müssen noch je zwei Verteidiger und Stürmer.
(Rolf Bichsel/sda)
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