Eishockey: Krefeld Pinguine - Hoffnungsträger Selivanov und Ustorf

publiziert: Donnerstag, 25. Dez 2003 / 17:25 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 25. Dez 2003 / 21:16 Uhr

Nach den sportlichen Enttäuschungen und internen Turbulenzen der letzten Wochen bei den Krefeld Pinguinen sollen zwei engagierte, erfahrene und gestandene Profis den Karren des DEL-Meisters aus dem momentanen Tief ziehen: Nationalteam-Captain Ustorf und NHL-Haudegen Selivanov.

Bei Krefeld setzt man grosse Hoffungen auf drei Deutsche Nationalspieler.
Bei Krefeld setzt man grosse Hoffungen auf drei Deutsche Nationalspieler.
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Über 50 Jahre musste man in Krefeld auf den Titel warten, ehe die Pinguine im vergangenen Frühjahr mit einem 3:2-Finalsieg gegen Köln erstmals seit 1952 wieder deutscher Meister wurden.

Aber gleich in der Saison danach wuchsen dem Verein die sportlichen Probleme über den Kopf: Der Meister hatte diesen Sommer zahlreiche Abgänge zu verkraften und steht in der DEL weit hinten in der Tabelle.

Die effektivste Sturmlinie der Liga mit Brad Purdie (zu Hamburg), Christoph Brandner (Minnesota/NHL) und Patrik Augusta (Hannover) verliess den Klub. Die drei hatten im Playoff in 13 Spielen 56 Skorerpunkte herauskombiniert.

Kompensiert wurden die Abgänge durch Verpflichtungen von den Kanadiern Terry Yake, Chris Herperger, Marc Beaucage, Robert Guillet, Eric Bertrand und Shayne Wright (ex ZSC Lions).

Aber die Rechnung ging nicht auf. Das Team, welches von Experten eigentlich trotz allen Abgängen als Playoffteam bezeichnet wurde, krebst in der unteren Tabellenhälfte und steht weit hinter dem achten und letzten Playoffplatz. Es musste gehandelt werden! Und es wurde gehandelt.

Aderlass und Entlassungen

Das letzte Opfer der sportlichen Misere bei den Krefeld Pinguinen war Trainer Butch Goring, ehemals ein Mitglied der gloriosen NY Islanders-Mannschaft der frühen 80er Jahre um Mike Bossy & Co. Er übernahm ein nach dem Meistertitel völlig auseinander gefallenes Team und der Misserfolg liess nicht lange auf sich warten.

Brandner und Ehrhoff gingen in die NHL, die Leistungsträger Shuchuk, Barin, Moger, Purdie, Augusta, Lambert, Stas folgten dem Lockruf anderer DEL-Vereine und Doyon ging in die CHL zu Indianapolis Ice. Die Neulinge Yake, Luongo, Herperger, Guillet, Rodman, Beaucage, Bertrand oder Wright erfüllten die Erwartungen nur zeitweise. Sogar der Nationalkeeper und Playoffheld 2003, Robert Müller, kommt nicht auf sein gewünschtes Rendement.

Krefelds Problem ist entgegen aller Erwartungen die Defensive, das eigentliche Prunkstück der Pinguine aus der Vorsaison. Nach der Blitzverpflichtung von Nationalteam-Captain Stefan Ustorf (bei Mannheim wegen ungenügender Leistungsbereitschaft entlassen) und dem Skorerwunder Alexander Selivanov lief es bereits wieder recht gut in der Meisterschaft.

Butch Goring wurde zunächst im Amt belassen, aber es folgte doch noch einmal eine Negativserie. Das Resultat: Entbindung Gorings von seiner Trainerfunktion. Neuer Chefcoach ist nun der ehemalige Lettische Nationaltrainer Harald Vassilievs.

Zwei neue Superstars als Hoffnungsträger Die Krefeld Pinguine haben nun ihre letzte Ausländerlizenz an Alexander Selivanov vergeben. Der 32-jährige Russe wechselte von St. Petersburg (Russland) nach Krefeld. Alexander Selivanov sollte bereits zum Saisonstart zu den Krefeld Pinguinen wechseln, zog dann aber kurzfristig das russische Angebot vor.

Der Stürmer absolvierte zwischen 1994 und 2001 472 Spiele in der National Hockey League für die Tampa Bay Lightning, Columbus Blue Jackets und die Edmonton Oilers. Dort kam er auf 123 Treffer und 117 Vorlagen. Selivanov erhielt bei den Krefeld Pinguinen einen Vertrag für die Restsaison 2003/2004. Er hat bereits seine Stärke demonstriert, seit er das Trikot der Pinguine trägt. Besonders gut harmoniert er mit Yake und Herperger in einer Sturmreihe.

Familienvater Alexander Selivanov (drei Kinder) wurde am 23. März 1971 in Moskau geboren, ist 185 cm gross und wiegt 80 kg, schiesst links und spielt meist als Rechtsaussen.

Noch mehr Aufsehen erregte im November die kurzfristige Verpflichtung von Nationalmannschafts-Captain Stefan Ustorf. Der Spieler konnte das Team als Leader wieder zeitweise aufrichten. Aber über den Playoffstrich brachte der 54-fache NHL-Spieler (Washington) das Team noch immer nicht.

Dennoch ist er eine gewaltige Verstärkung für das Team und will beweisen, dass Mannheim mit ihrer unkonventionellen Entlassung einen Topstar an einen Konkurrenten verloren hat.

Facts:

Altersdurchschnitt: 26,5

Grössendurchschnitt: 181,4 cm

Gewicht/Durchschnitt: 86 kg.

NHL-Spiel-Erfahrung im Team total: 864 Spiele verteilt auf 5 Spieler.

Nationalitäten: 12 deutsche, acht Kanadier, ein US-Amerikaner, ein Slowake.

Stars des Teams: entlassener Trainer Butch Goring (Ex-Stanleycup-Sieger mit den NY Islanders), Robert Müller, Stefan Ustorf, Daniel Kunce, (alles Deutsche Nationalspieler), C. Herperger, R. Guillet (Team-Topskorer), T. Yake.

Am meisten Entwicklungspotenzial: Jonas Lanier, Adrian Grygiel.

(Joël Wüthrich/ Redaktion Spengler Cup)

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