Eishockey, NLA: Rapperswils Scheitern - dümmer gehts nicht...

Sébastien Reuille, Rapperswils junger Internationaler, sprach nach dem 1:3 in Lausanne vom "Horrorszenario", das eingetroffen sei. Alles sei in den letzten Runden gegen den SC Rapperswil-Jona gelaufen -- so auch am Samstag in Lausanne. Gerd Zenhäusern schoss für die Waadtländer mit dem ersten Schuss nach 16 Sekunden das 1:0, und Verteidiger Fredy Bobillier, der vier Monate lang nicht mehr getroffen hatte, besorgte schon nach fünf Minuten mit dem 2:0 die Vorentscheidung.

Nach 10 Runden noch Zweiter

Noch nie hat eine Mannschaft in der Schweiz so dumm die Playoffs verpasst wie der SCRJ. Nach dem ersten Viertel der Qualifikation mischte "Rappi" noch an der Tabellenspitze mit, nach zehn Runden belegte der SCRJ sensationell Platz 2. Sieben Runden vor Schluss der Regular Season betrug Rapperswils Reserve auf den Strich noch immer sieben Punkte und der Vorsprung auf Fribourg sogar neun Zähler. Dann aber begann die fatale Negativserie. In der 39. Runde wurde ein Playoff-Matchball daheim gegen Gottéron fahrlässig vergeben (2:5). Während Rapperswil verlor und verlor, reihte Fribourg mit dem neuen Trainergespann Jewgeni Popischin/Slawa Bykow Sieg an Sieg. Und auch Ambri-Piotta steigerte sich und besiegte in den letzten Runden Bern, Kloten und sogar auswärts die ZSC Lions.

Eine Erklärung für den sportlichen Einbruch Rapperswils mag sein, dass das Team von Kari Eloranta in einem ungesunden Mass vom kanadischen Topskorer Dale McTavish abhängig war, der die letzten Runden verletzungshalber fehlte. Nach dem Ausfall von McTavish holten die St. Galler keinen Punkt mehr. Andere Akteure erfüllten Hoffnungen nicht (Peltola) oder enttäuschten einstellungsmässig.

Popischin: "Immer dran geglaubt"

Dass Rapperswil zum dritten Mal in vier Saisons die Playoffs verpasste, sorgte für Jubel in Fribourg und Ambri. Beide Teams haben im Verlauf der Saison die Trainer ausgewechselt, wobei an beiden Orten die neuen Besen nicht sogleich besser wischten. Bei Fribourg verlor das Duo Popischin/Bykow nach der Entlassung von Colin Muller drei der ersten vier Spiele, ehe die entscheidende Siegesserie begann. "Ich habe immer an die Playoffs geglaubt", so Popischin nach dem entscheidenden 4:2-Sieg in Zug, "denn die Spieler haben nach dem Trainerwechsel unglaublich hart gearbeitet - am Anfang vielleicht sogar zu hart. Und diese Arbeit wurde letztlich honoriert."

Den entscheidenden Erfolg in Zug errang Fribourg dank einer disziplinierten und abgeklärten Leistung. Gottéron lag bis zur 50. Minute 1:2 zurück, ehe mit zwei Powerplaytoren und einem Treffer in Unterzahl, dem zweiten für Fribourg an diesem Abend, im Finish die Wende gelang. Eingeleitet wurde Fribourgs Sieg durch ein "Blackout" von Ruedi Nideröst, der wegen eines "Kopfstosses" gegen Philippe Marquis eine Fünf-Minuten-Strafe kassierte, während der Gottéron die Treffer vom 1:2 zum 3:2 erzielte.

Celio gegen sein ex-Team

Ambri sicherte sich das Playoffticket mit einem 4:2-Erfolg über Kloten, wobei die Zürcher zweimal in Führung lagen. Ausgerechnet Manuele Celio, der mit Kloten viermal Meister geworden ist, schoss für Ambri zwei Tore. Das zweite war das siegsichernde 4:2, das in der Valascia die La-Montanara-Hymne auslöste.

(Rolf Bichsel/sda)