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WM in St. Petersburg

Eishockey: Russen verloren auch gegen Lettland

publiziert: Freitag, 5. Mai 2000 / 21:35 Uhr / aktualisiert: Samstag, 6. Mai 2000 / 11:02 Uhr

St. Petersburg - Die Eishockey-Nation Russland ist am Boden. Nach der Schlappe gegen die Schweiz verloren die Russen auch das erste Zwischenrundenspiel gegen Lettland. Damit stehen die grossen WM-Favoriten kurz vor dem Aus.

Si. Der erste Sport-Grossanlass im «neuen» Russland droht für die Gastgeber zum Desaster zu werden. Zum ersten Mal überhaupt verloren die Russen (früher Sowjetunion) an einer WM dreimal hintereinander. Die Viertelfinals kann Russland nun nur noch erreichen, wenn es aus den verbleibenden zwei Spielen gegen Weissrussland (am Sonntag) und Schweden (Dienstag) das Punktemaximum holt und der Verlierer der heutigen Partie Schweiz - Schweden in der Zwischenrunde keinen Punkt gewinnt.

In Russland ist nun Staatstrauer ausgebrochen. Dem Volk, das sich so herzlich mit der Weltmeisterschaft identifiziert, wäre ein erfolgreicherer Turnierverlauf für die Heimmannschaft zu wünschen gewesen. Als der Speaker im neuen Ice Palace das Ende des Spiels verkündete, tat er dies mit weinerlicher Stimme. An den bisherigen vier Heim-Weltmeisterschaften hat die Sowjetunion dreimal Gold und einmal Silber gewonnen.

Kopie des Schweiz-Spiels
Die Partie gegen die Letten war eine Kopie des Spiels gegen die Schweiz. Wieder stand es am Ende 2:3, erneut fiel die Entscheidung gegen die Russen in der Schlussphase des zweiten Drittels innerhalb weniger als zwei Minuten. Statt Pavoni, Thomas Ziegler und Sutter hiessen die Helden diesmal Arthur Irbe, Alexander Semjonow und Alexander Belawski. Torhüter Irbe, der vor zehn Jahren in Bern mit der Sowjetunion Weltmeister geworden war, zog den Russen mit seinen Paraden den Nerv, Semjonow gelangen innerhalb von 92 Sekunden die wegweisenden Tore vom 1:1 zum 3:1 und Belawski, der das 1:0 erzielt hatte, war mit Abstand der Beste seines Teams. Die Letten spielen am Montag gegen die Schweiz.
Erleichtert wurde Lettland der Sieg durch unglaubliche Aussetzer der Russen. Der junge Torhüter Ilja Brytsgalow griff beim 1:2 daneben, wurde beim 1:3 von hinten unglücklich angeschossen und danach ausgewechselt. Pawel Bure lief mit unnötigen Bögen ins Offside. Waleri Kamenski benötigte herumstehend 20 Sekunden, um den Helm, den er verloren hatte, wieder anzuziehen. Die Russen wurden in Unterzahl ausgekontert! Von den legendären Kombinationen und Automatismen war nichts zu sehen; stattdessen suchten die Stars, allen voran Bure, die Wende in Einzelaktionen. «Nicht nur für das russische Volk, auch für mich ist unser bisheriges Abschneiden eine Tragödie», so Coach Alexander Jakuschew.

Jakuschews Rücktrittsgedanken
Gegen Jakuschew richtet sich die meiste Kritik. Der Russe, der von 1995 bis 1997 gut zwei Jahre in Ambri verbrachte (und in dieser Zeit einmal das Playoff verpasste), tat in der Tat wenig gegen die Niederlage. Er verzichtete auf das Reduzieren der Kräfte und auf Umstellungen der Linien. Bei Spartak Moskau war Jakuschew diese Saison entlassen worden, weil er gemäss der Spartak-Klubführung nicht der richtige Mann für eine Mannschaft ohne Stars gewesen sei. Nun hat er aber aus einem Star-Ensemble, wie Russland in der «Nach- Sowjetunion-Zeit» nie mehr eines aufbieten konnte, ebenfalls wenig herausgeholt. Er stehe mittlerweile dem Rücktritt nahe, so Jakuschew nach dem Spiel. Mit dem Rücktritt käme er wohl höchstens der Absetzung zuvor. Allerdings ist nicht zwingend mehr anzunehmen, dass die Russen jetzt noch, wo das Turnier kaum mehr zu retten ist, einen neuen Nationalcoach benennen werden.

Sulanders Fehlgriffe
Während Russland kaum mehr hoffen darf, wahrte Kanada nach der enttäuschenden Vorrunde zumindest seine Chancen auf einen positiven weiteren WM-Verlauf. Die Kanadier besiegten Finnland 5:1, obwohl sie 32 Minuten lang in Rückstand lagen. ZSC-Torhüter Ari Sulander erleichterte den Kanadiern mit Fehlgriffen die Wende. Bei Todd Bertuzzis Ausgleich griff er daneben, Adrien Aucoin erzielte das 3:1 von der Mittellinie aus. Drei der fünf Kanada-Tore waren nicht unhaltbar, zwei fielen im Powerplay. Chancenlos war Sulander bei Brad Isbisters 4:1; bei diesem Tor hatte der «Davoser» Petteri Nummelin als hinterster Mann die Scheibe verloren.
Der kanadische Sieg entsprang entsprechend weniger eigener Stärke denn finnischer Schwächen. Den Skandinaviern gingen bloss 18 Stunden nach dem anstrengenden Spiel gegen die Slowakei (2:2) die Kräfte aus. Bis zur 39. Minute führten sie 1:0, acht Minuten später stand die Partie 1:3.

USA im Viertelfinal
Während die Kanadier um ihre Viertelfinal-Teilnahme noch bangen müssen, sind die USA für die Playoffs bereits qualifiziert. Sie sicherten sich die Qualifikation mit einem 1:0 über Weissrussland; Chris Luongo erzielte in der 26. Minute das Tor. Auch Titelhalter Tschechien, das Italien 9:2 bezwang, kann sein Viertelfinal-Ticket nur noch in der Theorie verspielen.

Resultate, Tabellen

Gruppe E (Ice Palace):

Freitag:
Lettland - Russland 3:2 (0:0, 3:2, 0:0).
USA - Weissrussland 1:0 (0:0, 1:0, 0:0).

Tabelle:

1. USA 3 2 1 0 7: 3 5 *
2. Schweden 2 2 0 0 10: 1 4
3. Lettland 3 2 0 1 10: 8 4
4. Schweiz 2 1 1 0 6: 5 3
6. Russland 3 0 0 3 4: 9 0
5. Weissrussland 3 0 0 3 3:14 0

Die weiteren Spiele.
Samstag: Schweden - Schweiz (18.30 Uhr). -- Sonntag: Weissrussland - Russland (14.30 Uhr). USA - Lettland (18.30). -- Montag: Lettland - Schweiz (14.30 Uhr). Schweden - USA (18.30). -- Dienstag: Schweiz - Weissrussland (14.30 Uhr). Schweden- Russland (18.30).

Gruppe F (Jubileini):
Freitag:
Finnland - Kanada 1:5 (1:0, 0:1, 0:4).
Tschechien - Italien 9:2 (2:0, 5:0, 2:2).

Tabelle:

1. Tschechien 3 3 0 0 15: 3 6
2. Slowakei 2 1 1 0 8: 4 3
3. Finnland 3 1 1 1 9: 7 3
4. Norwegen 2 1 0 1 4: 7 2
5. Kanada 3 1 0 2 9: 7 2
6. Italien 3 0 0 3 4:21 0

Die weiteren Spiele. Samstag: Slowakei - Norwegen (18.30 Uhr).-- Sonntag: Italien - Kanada (14.30 Uhr). Tschechien - Finnland (18.30). -- Montag: Finnland - Norwegen (14.30 Uhr). Slowakei - Tschechien (18.30). -- Dienstag: Norwegen - Italien (14.30 Uhr). Slowakei - Kanada (18.30).

* = in den Viertelfinals

Gruppe G (um Plätze 13 - 16):
Samstag: Japan - Ukraine (14.30 Uhr). Österreich - Frankreich (14.30)

Tabelle:

13. Frankreich 0 0 0 0 0: 0 0
. Japan 0 0 0 0 0: 0 0 *
. Österreich 0 0 0 0 0: 0 0
. Ukraine 0 0 0 0 0: 0 0

Die weiteren Spiele. Sonntag: Ukraine - Frankreich (10.30 Uhr). Österreich - Japan (10.30). -- Dienstag: Frankreich - Japan (10.30 Uhr). Ukraine - Österreich (10.30).

* = Japan als Asien-Vertreter für WM 2001 gesetzt

(ba/sda)

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