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Eishockey: SEHV in der Finanzkrise

publiziert: Freitag, 28. Nov 2003 / 15:40 Uhr

Der Schweizerische Eishockey Verband steckt in der Krise. 1,1 Millionen Franken müssen sofort her, sonst verfügt die heftig kritisiert Führungscrew schon bald über keine Liquidität mehr.

Der SEHV benötigt dringend eine Finanzspritze.
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Einmal mehr haben einige ehemalige Protagonisten von der neuen Führungscrew und den Delegierten der Nationalliga und Amateurliga massivste Kritik einstecken müssen.

Man befürchtete schon das Schlimmste: Der Liquiditätsengpass des SEHV sollte nicht nur ein Engpass werden, sondern das Aus des Verbandes bedeuten. Zum Glück für alle Beteiligten, genehmigte der Revisor von PricewaterhouseCoopers AG die Rechnung und dem Sanierungskonzept wurden Weichen gestellt.

Das Eishockey-Parlament genehmigte nach dreistündiger Sitzung das Sanierungskonzept. Die Fakten: Kurzfristig muss der Verband gemäss Sanierungskonzept eine Liquiditätslücke von 3,8 Mio. Franken decken, um über die Runden zu kommen.

Grossteil beisammen

2,7 der 3,8 Millionen Franken sind mittlerweile beisammen - durch die Weiterführung des IIHF-Kredits (1,8 Mio.), durch à-fonds-perdu-Beiträge der Nationalliga (0,4 Mio.) und der Amateurliga (0,1 Mio.) und durch ein Darlehen der Nationalliga (0,4 Mio.).

Für die noch fehlenden 1,1 Millionen Franken will der Verband Darlehen aufnehmen. Ein weiterer Lichtblick ist, dass der Internationale Verband IIHF zusicherte, den Kredit von zwei Millionen nun doch nicht schon wie vereinbart per Ende März einzufordern. Vorerst werden erst 200 000 Franken fällig, dann je 900 000 per Ende März 2005 und 2006.

Weniger für die Clubs

Den grössten Teil der Sanierungsgelder sollen aber die NL-Klubs tragen (3,34 Mio). Die NLA-Vereine werden zwischen 60 000 und 100 000 Franken (je nach Marketingeinnahmen) weniger vom Verband erhalten als bislang und fallen auf das Einnahmeniveau der späten 90er-Jahre zurück.

Das ist nur eine logische Folge, wenn auch schmerzlich für die Clubs, denn in den späten 90er Jahren und bis zum Sturz von Werner Kohler wurde das Volumen der Machbarkeit im Bereich der Vermarktungsmöglichkeiten massiv überschätzt.

"Schwarzer Peter" an Peter Lüthi

Das grosse Pech von SEHV-Direktor Peter Lüthi war es, dass er während der Amtszeit von Werner Kohler einen verantwortungsvollen Posten beim SEHV besetzte. Dennoch wurde er kaum in die Vorgehen von Kohler eingeweiht, welche gezeichnet waren von übertriebenem Optimismus und Fehleinschätzung der Marketing-Möglichkeiten.

Offiziell heisst es, dass Lüthi nun den Verband verlassen muss, um im administrativen Bereich zu sparen und ein Finanzfachmann auf dem Direktionsposten nötig ist. Aber ihm haftete dieser Makel an, unbewusst in ein Fahrwasser der "Kohler/Senn-Clique" geraten zu sein. Peter Lüthi zog nun tatsächlich den "Schwarzen Peter".

Schuldfragen...

Über die Schuldigen war man sich schnell klar: Erstens machten sich SEHV-Präsident Fredy Egli und auch die Delegierten der Nationalliga, speziell ZSC Lions Manager Schenk, gehörig Luft. Die Zuweisung der Hauptschuld wurde eindeutig bei Werner Kohler platziert, dessen Verträge mit der IMG (inklusive Rückkauf der Vermarktungsrechte) wie auch mit der ISA (Provisionsbasen) auf dubiose Art abgewickelt wurden.

Speziell Egli zog es in Betracht, Kohler, die IMG und auch „Vermittler“ Dominik Senn zur Rechenschaft zu ziehen und ein gerichtliches Vorgehen zu prüfen. Simon Schenk sprach davon, noch immer perplex zu sein, über die Art und Weise, wie jahrelang gewirtschaftet wurde.

Zweitens gab es auch Vorwürfe betreffend anderer Geschäfte, welche dem Verband nun ein Vermögen kosten. Das Beispiel der ISA zeigt auf, wie ungeschickt sich der Kohler-Clan verhielt und Vertragspartner sich gute Verträge sichern konnten. Der SEHV ist mit über 4,7 Millionen Franken verschuldet, hat mehrere Kredite aufgenommen, etwa beim internationalen Eishockey-Verband IIHF und sogar bei den ZSC Lions.

Darin werden auch die Probleme mit der Vermarktungsagentur ISA öffentlich: Diese kassiert scheinbar weit mehr Provisionen aus dem Sponsoring ein als marktüblich, nämlich aktuell 17,5 Prozent, und ab nächster Saison sogar 25 Prozent. Marktüblich sind 10 bis 12 Prozent Provision.

Durch die Kürzungen mit der Post als Hauptsponsor soll die ISA gar eine Entschädigung von 500 000 Franken fordern können! Der Vertrag läuft noch drei Jahre und stammt aus der Ära von Werner Kohler als Zentralpräsident.

von Joel Wüthrich, Working Press Basel/Montreal, Chefred. SLAPSHOT

(bsk/eishockey.ch)

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