Eishockey-WM: Startschuss mit Weltrekord «Auf Schalke»

Die WM, die erste in Deutschland seit 2001, beginnt heute Abend mit einem pompösen Eröffnungsspiel in der Gelsenkirchener Arena AufSchalke zwischen Deutschland und den USA. Mit 76'152 Zuschauern wird dabei gleich zum Auftakt ein Zuschauer-Weltrekord für ein Eishockeyspiel aufgestellt. Die weiteren WM-Spiele finden dann aber alle in den Arenen in Köln (18'000 Zuschauer) und Mannheim (14'000) statt.

In neun Jahren fanden in der Arena AufSchalke (oder Veltins-Arena), der modernsten Arena Europas, neben Fussball schon diverse Events statt: Biathlon-Weltcup, Handball, Boxen. Das WM-Eröffnungsspiel übertrifft aber vom organisatorischen Aufwand bis zum Zuschaueraufmarsch alles. Um den Weltrekord zu ermöglichen, wurden sogar im Innenraum noch Tribünen aufgestellt. Bei Deutschland - USA finden so 14'920 Zuschauer mehr Zutritt als bei den Partien des FC Schalke 04.

Deutschland hofft auf Viertelfinale

Ein Sieg der deutschen Mannschaft würde der WM-Atmosphäre gut tun. Zwar sind die ersten drei Deutschland-Spiele alle ausverkauft, dennoch hält sich das Interesse in Deutschland in engen Grenzen. Ein Interesse an den TV-Rechten bekundete im Veranstalterland niemand. Nationaltrainer Uwe Krupp, der um seinen Job spielt, gab das Erreichen der Zwischenrunde als Minimalziel aus. Insgeheim hoffen die Deutschen trotz des ernüchternden Olympia-Abschneidens (kein Sieg) aber auf einen Viertelfinal-Platz.

Für einen weiteren WM-Weltrekord sorgt Petteri Nummelin. Der 38-jährige Finne, der schon zehn Saisons in der Schweiz bestritt (3 in Davos, 7 in Lugano), startet am Samstag gegen Dänemark in seine 15. WM. Bislang teilte sich Nummelin den Weltrekord der meisten WM-Teilnahmen mit den Legenden Jiri Holik (Tsch) und Sven «Tumba» Johansson (Sd). Nummelin wurde 1995 bei seiner ersten Teilnahme in Schweden gleich Weltmeister und verpasste seither nur die Titelkämpfe 2008 in Québec City.

Owetschkin in Deutschland dabei

Die grössten Stars der WM stellt hingegen das russische Team. Alexander Owetschkin, Ilja Kowaltschuk und Alexander Semin sollen dafür sorgen, dass Russland wie zuletzt in Québec City und Bern Gold holt. Kowaltschuk war vor einem Jahr in der Schweiz der herausragende Athlet der WM (bester Stürmer und MVP). Das Tor wird Semjon Warlamow hüten, nachdem Ilja Brisgalow wegen einer Verletzung auf die WM-Teilnahme verzichtet hat.

Russlands Coach Slawa Bykow steht in Deutschland unter Druck. Das 2:8-Debakel im Olympia-Viertelfinal gegen Kanada wurde in Russland noch nicht vergessen. Die Kanadier gelten auch in Deutschland wieder als heissester Favoritentipp neben den Russen. Die Kanadier erreichten seit 2003 stets mindestens die Halbfinals und verpassten in dieser Spanne nur einmal den Final. Die ersten Herausforderer von Russland und Kanada sind Schweden (letztmals unter Coach Bengt-Ake Gustafsson), Tschechien, USA und Finnland.

(pad/Si)