Der zweite Final war kein grosses Spiel. Im ersten Drittel
dominierte auf beiden Seiten die Vorsicht. Lugano hatte zwischen
der 10. und der 26. Minute seine beste Phase. Zweimal Flavien Conne
und Geoffrey Vauclair (zwei Chancen in der 26. Minute) verpassten
jedoch das Führungstor. Ausserdem übte Lugano dreimal erfolglos das
Überzahlspiel. Es folgte die erste und einzige Druckperiode der ZSC
Lions, aus der das Führungstor entsprang. In der Folge war Lugano
zu keiner Reaktion mehr fähig. Es bot sich ihnen bis zum Schluss
keine einzige Ausgleichschance mehr.
Mehr als vorentscheidend war so Patrick Lebeaus 1:0 in der 28.
Minute. Dan Hodgson gewann das Bully gegen Flavien Conne, kam zum
Schuss, Lebeau angelte sich den Abpraller, verschaffte sich mit
einem Dribbling Raum und bezwang Cristobal Huet. Für den Keeper des
HC Lugano war es das erste Gegentor nach 147 Minuten und sechs
Sekunden. Huet verlor diesmal das Duell gegen Ari Sulander, der 23
Schüsse hielt und zu seinem sechsten Shutout der Saison kam, dem
dritten in den Playoffs.
Das 1:0 des ZSC hatte sich angekündigt. Adrien Plavsic und Mark
Streit hatten unmittelbar zuvor ausgezeichnete Chancen vergeben.
Das 1:0 war die Krönung der besten Phase in einem Spiel, das die
Fans nicht von den Sitzen zu reissen vermochte. Nach dem Tor
agierten die Zürcher wieder vorsichtiger und beschränkten sich
darauf, die Partie zu kontrollieren. Weil Lugano je länger je mehr
abbaute, gestaltete sich dieses Unterfangen als nicht sehr
schwierig.
Die Siegsicherung gelang den Zürchern allerdings erst in den
Schlusssekunden. Michel Zeiter schloss 65 Sekunden vor Schluss
einen Konter in Überzahl erfolgreich ab, weil Lugano mit seinen
vier Feldspielern nochmals den Ausgleich suchte. 35 Sekunden später
gelang Edgar Salis in doppelter Überzahl sogar noch das 3:0 -- der
Schwede Peter Andersson und Key-Player Christian Dubé sassen für
Lugano auf der Strafbank.
Die ZSC Lions kamen so «billig» zu ihren Toren 2 und 3. In den
vorangegangenen fünf Direktbegegnugen seit dem letzten Playoff-
Final hatten die Zürcher in fünf Spielen bloss noch sechs Tore
gegen Huet erzielt.
Nach dem 1:0 und vor dem 2:0 wurde es für Ari Sulander bloss
selten noch gefährlich. Im einzigen Powerplay brachte Lugano keinen
Schuss zu Stande. Und die wenigen Schüsse, die noch aufs Tor kamen,
waren mit einer Ausnahme (Julien Vauclair) ungefährlich. Mit fünf
kleinen Strafen und einem schweren Ausschluss (5 Minuten plus
Spieldauer gegen Peter Andersson) brachte sich Lugano im letzten
Drittel selber um die letzte Ausgleichschance. Für Andersson war es
die erste Spieldauer-Strafe in dieser Saison, womit er am
Donnerstag spielberechtigt ist.
ZSC Lions - Lugano 3:0 (0:0, 1:0, 2:0)
Hallenstadion. -- 11 500 Zuschauer (ausverkauft). -- SR Reiber,
Hofmann/Schmid.
Tore: 28. Patrick Lebeau (Della Rossa, Streit)
1:0. 59. (58:55) Zeiter (Seger/Ausschluss Andersson) 2:0. 60.
(59:30) Salis (Plavsic, Crameri/Ausschlüsse Andersson, Dubé) 3:0.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions, 6mal 2 plus 5 Minuten
(Andersson) plus Spieldauer (Andersson) gegen Lugano.
ZSC Lions: Sulander; Kout, Streit; Plavsic, Salis; Zehnder,
Seger; Baldi, Zeiter, Micheli; Mark Ouimet, Stirnimann, Schrepfer;
Della Rossa, Hodgson, Patrick Lebeau; Jaks, Crameri, Laurent
Müller.
Lugano: Huet; Bertaggia, Andersson; Keller, Voisard; Astley,
Julien Vauclair; Bozon, Dubé, Fuchs; Savage, Conne, Jeannin; Näser,
Aeschlimann, Fair; Meier, Antisin, Geoffrey Vauclair.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Steck (verletzt) und Samuelsson,
Lugano ohne Lindberg (beide überzählig) und Cadieux (Grippe).
Powerplay: ZSC Lions 2/5; Lugano 0/4.
(kil/sda)