Ein Spiegelbild seiner gegenwärtigen Unkonstanz lieferte Davos. Dem neunten Sieg in Folge gegen den ZSC folgte eine bittere 1:2-Heimniederlage gegen Aufsteiger Genf-Servette. Zu den Gewinnern der ersten Doppelrunde am Wochenende zählte fraglos Lugano. Dank dreier Punkte verbesserte sich das Tessiner Ensemble auf den dritten Rang, Fribourg-Gottéron hingegen rutschte mit dem 2:4 in Bern unter den Strich.
Meister HCD mit argen Schwankungen - ZSC-Minimalisten
Die Serie unkonstanter Davoser Leistungen innerhalb der letzten zehn Spiele fand gegen Aufsteiger Genf-Servette eine Fortsetzung. Nach dem starken Auftritt in Oerlikon im Spitzenkampf gegen die ZSC Lions (3:2) folgte in der heimischen Arena ein wenig inspirierter Auftritt. Gegen die vor allem in der Defensive gut organisierten Genfer kamen die Bündner kaum zu nennenswerten Chancen.
Die Entscheidung fiel in der 34. Minute. Lonny Bohonos war mit seinem Penalty am erneut vorzüglichen Reto Pavoni gescheitert, im Gegenzug traf Theo Wittmann zum 2:1. Servette bestätigte damit den samstäglichen Sieg gegen Kloten (3:1) und war die einzige Mannschaft ohne Punktverlust an diesem Wochenende. Der Aufsteiger ist seit nunmehr drei Spielen ungeschlagen und hat sich wieder über die Trennlinie gehievt.
Für die Lions bedeutete der Fehltritt gegen die Bündner die Heimniederlage der Saison nach zuletzt sieben Siegen de suite vor eigenem Anhang. Der Forderung von Trainer Pekka Rautakallio, mehr Engagement zu bieten, schenkten die Zürcher Professionals im Rapperswiler Lido allerdings (wieder einmal) kein Gehör. Nur mit einigem Glück und dank der unbedarften Art Rapperswils, den Vorsprung zu verwalten, verhinderten sie den zweiten ertragslosen Einsatz; zur erfolgreichen Verteidigung der Leaderstellung reichte der minimalistische Auftritt gleichwohl.
Maneluk als Mann der Lugano-Stunden
14 Runden lang hielt sich das zählbare Rendement Mike Maneluks in engen Grenzen. Gegen Rapperswil (2:2) und beim angeschlagenen Tabellenvorletzten Lausanne (4:3 n.V.) verdreifachte der Kanadier seine Torproduktion. Und seine Treffer waren für die Tessiner, die im Championat am Weekend Bern und Kloten überflügelten, Gold respektive drei Punkte wert.
Trotz reichlich nonchalanter Einstellung einiger Mitspieler schoss Maneluk gegen den SCRJ das 2:1, womit er der Equipe von Coach Jim Koleff in der Endabrechnung wenigstens einen Zählergewinn sicherte. Tags darauf, als der Lausanner Goalie Reto Schürch in der Overtime völlig orientierungslos vor seinem Kasten kniete, die unverhoffte Gelegenheit beim Schopf und schob zum siegbringenden 4:3 ein.
Divergente Folgen eines Derbykaters
Die SCL Tigers lagen im Berner Derby scheinbar hoffnungslos 0:2 zurück, als im letzten Drittel Peter Guggisberg seinen grossen Auftritt hatte. Der erst 17-jährige Stürmer hatte bei allen drei Langnauer Treffern den Stock im Spiel. Den Ausgleich erzielte das Nachwuchstalent im Stile eines Routiniers. Damit waren die Energietanks der Emmentaler offensichtlich leer. Rund 19 Stunden später unterlagen sie Ambri klar 2:5. Ambri machte damit die Niederlage vom Vortag gegen Fribourg mit dem gleichen Resultat wieder wett.
Bern hatte am Wochenende gleich zwei heikle Aufgaben zu bewältigen. In Langnau setzte es im letzten Drittel eine unnötige Niederlage ab, gegen Fribourg rehabilitierten sich die Stadtberner. Den entscheidenden Treffer hatte Martin Steinegger im Powerplay erzielt. Die Freiburger hatten den Schwung des Sieges gegen Ambri zwar mit in die BernArena genommen, konnten das Derby gegen den Erzrivalen aus der Bundeshauptstadt aber trotz zweimaliger Führung nicht gewinnen und fielen sogar wieder unter den Strich.
Klotens Roadtrip endete erfolglos
Die Kloten Flyers beendeten ihren fünf (1) Spiele umfassenden "Roadtrip" wegen der Swisscom Challenge im Schluefweg mit der dritten Niederlage in Serie. Beim 1:3 in Genf verwickelten sich die Klotener immer wieder in Diskussionen mit dem Schiedsrichter und erhielten drei zehnminütige Disziplinarstrafen wegen Reklamierens. Sie rutschten vom dritten auf den fünften Tabellenplatz ab.
Niederlagenserie gestoppt
Mit dem Monat Oktober neigt sich offenbar auch das obligate Rapperswiler Herbsttief dem Ende zu. Mit vier Niederlagen im Nacken und entsprechend geringer Erwartungshaltung waren die St. Galler zum Weekend gestartet -- zwei Remis gegen Lugano und die ZSC Lions, immerhin zwei Vertreter der gehobenen NLA-Klasse, waren die Ergebnisse der Rapperswiler Zusatzschichten.
Inbesondere nach dem 3:3 gegen den nicht sonderlich gut disponierten ZSC vertraten allerdings die meisten Rapperswiler den Standpunkt, eher zwei Punkte verpasst als den einen gewonnen zu haben. Dreimal, zuletzt in der 50. Minute dank dem Finnen Peltonen, hatten sich die engagierten, aber ineffizienten Einheimischen einen Vorteil verschafft, dreimal gaben sie ihn wieder preis. Peter Jaks, der 36-jährige Altmeister der Lions, profitierte als letzter Zürcher (drei Minuten vor Schluss) vom steten Nachlassen Rapperswils.
Hoffnungsschimmer in Zug
In der Innerschweiz ist nach dem 3:1 gegen Lausanne hingegen wieder so etwas wie ein Hoffnungsschimmer auszumachen. Zug verdiente sich den Sieg im Duell der Kellerkinder mit klaren Vorteilen in den ersten beiden Dritteln und reduzierte den Abstand auf die Romands auf drei Punkte. Lausanne hat als einziges Team am Wochenende zweimal verloren.
(ps/sda)