Augenzeugen berichteten, niemand habe Widerstand geleistet, als irakische Polizisten und Soldaten am Nachmittag in die Moschee eindrangen. Es war kein einziger Schuss zu hören, sagte ein Augenzeuge. Die US-Armee war an der Operation nicht beteiligt.

Schlüssel übergeben

Die Kämpfer der Mahdi-Armee hätten den heiligen Bezirk noch vor der Ankunft der irakischen Sicherheitskräfte verlassen. Kurz zuvor hatte El Sadr seine Anhänger angewiesen, die Schlüssel zum heiligen Schrein des Imam Ali den schiitischen Religionsgelehrten der Stadt zu übergeben.

Er habe sich zu diesem Schritt entschlossen, um zu verhindern, dass dieser heilige Ort entweiht wird durch die Besatzungstruppen und damit keine ungläubigen amerikanischen Soldaten ihn betreten, sagte El Sadr gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.

Amnestie für Kämpfer

Irakische Sicherheitskräfte eskortierten rund 500 Kämpfer des Schiitenpredigers el Sadr nach ihrer Aufgabe aus der belagerten Moschee in Nadschaf heraus.

Dies sagte der Sprecher des irakischen Innenministeriums, Sabah Kadhim, dem US-Fernsehsender CNN. Auf die Frage, ob die Männer festgenommen wurden, sagte der Sprecher, es würde eine Amnestie geben.

"Wir werden sie mit Nachsicht behandeln", erklärte Kadhim. Der Sprecher sagte weiter, es wisse nicht, wo El Sadrs sei. Es sei möglich, dass er über Nacht entkommen sei.

(bert/sda)