Die Jury taxierte einen Zweikampf zwischen Smith und der österreichischen Weltmeisterin Andrea Limbacher als unfair. Das neuerliche Vorstossen in den Final wurde für die Westschweizerin deshalb wertlos; Smith erhielt nach der Aktion keine Weltcuppunkte. Dies ist deshalb besonders ärgerlich, weil Smiths Rückstand in der Weltcupwertung auf die in diesem Rennen siegreiche Gesamtführende Anna Holmlund (Sd) von 8 auf 108 Punkte anwuchs. Die Entscheidung um den Gesamtsieg wird am 13./14. März in Megève fallen, wo die letzten beiden Wettkämpfe der Saison stattfinden werden.
Im ersten von zwei Wettkämpfen in Oberbayern hatte Smith eine beeindruckende Vorstellung geboten. Nachdem sie bereits ihren Viertel- und ihren Halbfinal souverän gewonnen hatte, liess die 22-Jährige auch im Final nichts anbrennen. Nach einem guten Start lag Smith bereits in der ersten Kurve wieder in Front, worauf die Waadtländerin ihre Führung nicht mehr Preis gab und einen souveränen Start-Ziel-Sieg feierte.
Am Ende setzte sich Smith klar vor der Französin Alizée Baron und Holmlund, den beiden härtesten Konkurrentinnen von Smith im Kampf um die Gesamtwertung, durch. Die französische Altmeisterin Ophélie David stürzte im Final und wurde Vierte. «Ich bin froh, dass es nach Are, wo ich zweimal Pech gehabt hatte (Ränge 4 und 8 - Red.), wieder so gut gelaufen ist», sagte Smith, welche die Strecke in Tegernsee, wo erstmals Weltcuprennen ausgetragen werden, mag. Für Smith war es seit dem Gewinn der Bronzemedaille Ende Januar bei den Weltmeisterschaften in Kreischberg bereits der dritte Weltcupsieg, vor zwei Wochen beim Heimrennen in Arosa hatte sie einen Doppelsieg gefeiert.
Schweizer Männer rehabilitierten sich
Die Schweizer Männer rehabilitierten sich im zweiten Rennen nach der leisen Enttäuschung vom Samstag. Jonas Lenherr stiess zum ersten Mal in seiner Karriere in den Final vor. Er beendete den Wettkampf auf Platz 4 und feierte sein bestes Weltcup-Resultat. Mit Marc Bischofberger (8.) klassierte sich ein zweiter Schweizer in den Top ten.
Lenherr feierte im Achtel-, Viertel- und Halbfinal jeweils einen Start-Ziel-Sieg. Im Final stürzte der 25-jährige Ostschweizer nach einem erneut guten Start auf Platz 2 liegend. «Ich freue mich sehr darüber, wie es heute gelaufen ist», sagte Lenherr, «auch wenn es noch nicht ganz aufs Podest gereicht hat.» Bereits am Vortag war Lenherr als 10. der beste Schweizer gewesen.
Gewonnen wurden beide Rennen vom französischen Olympiasieger Jean-Frédéric Chapuis, der auch die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt.
(nir/sda)