Bei einer Stimmbeteiligung von 43,0 Prozent wurden alle Gesuche
von Personen aus Jugoslawien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina
abgelehnt, und zwar mit zwischen 300 und 600 Stimmen Unterschied.
Einzig das Gesuch eines Mädchens aus Jugoslawien wurde knapp mit
3294 zu 3142 Stimmen akzeptiert.
Alle Einbürgerungsgesuche von Personen aus Marokko, Portugal,
Italien und den Philippinen wurden deutlich angenommen, mit jeweils
rund 4500 gegen 2000 Stimmen. Insgesamt wurde über 15 Gesuche mit
19 betroffenen Personen enrscheiden.
Der Emmer Gemeinderat zeigt sich in einer ersten Stellungnahme
enttäuscht von diesem Resultat und bedauert es. Es sei Ausdruck der
Unzufriedenheit mit der Asylpolitik des Bundes.
Dennoch kommt der Gemeinderat zum Schluss, Urnenabstimmungen über
Einbürgerungen seien in einer Gemeinde von der Grösse Emmens nicht
praktikabel. Er will prüfen, wie die Kompetenz zur Einbürgerung an
eine vom Volk gewählte Kommission delegiert werden könnte.
In Emmen wird seit zwei Jahren über Einbürgerungsgesuche an der
Urne abgestimmt. Nach zwei negativen Abstimmungen verschärfte der
Gemeinderat die Richtlinien. Mit zumindest vorübergehendem Erfolg:
Bei der dritten Abstimmung im Juni 2001 wurden alle Gesuche
angenommen. Noch sind in Emmen rund 200 Einbürgerunggesuche hängig.
(kil/sda)