Empörung über Mafia-Glorifizierung im Internet

publiziert: Dienstag, 30. Dez 2008 / 18:00 Uhr

Rom - Italienische Mafia-Opfer haben empört auf die Existenz mehrerer «Fangruppen» der Cosa Nostra auf der Internetplattform-Facebook reagiert.

Digitale Heiligsprechung: Der verhaftete Bernardo Provenzano.
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Maria Falcone, Schwester des 1992 bei einem Anschlag getöteten Mafia-Jägers Giovanni Falcone, äusserte in der Zeitung «La Repubblica» ihr Befremden darüber, dass offenbar viele Jugendliche vom «Bösen» fasziniert seien. Dagegen müsse dringend etwas unternommen werden.

Opferverbands-Sprecherin Giovanna Maggiani Chelli beklagte, dass sich im Internet «Bewunderer von Mafiabossen» tummelten und über «schwerste Verbrechen» gescherzt werde.

Für Brutalität bekannt

Mehrere auf Facebook vertretene Gruppen ergehen sich beispielsweise in Lobhudeleien für den 1993 festgenommenen Cosa-Nostra-Bosses Toto Riina. Sie fordern die Freilassung des für seine Brutalität bekannten obersten Paten der sizilianischen Mafia, der zu mehr als 15 Mal lebenslänglicher Haft verurteilt wurde.

Riina Nachfolger Bernardo Provenzano, der 2006 nach mehr als 40 Jahren im Untergrund verhaftet wurde, wird von Fan-Gruppen im Internet sogar zur «Heiligsprechung» vorgeschlagen.

(ht/sda)

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