Endlich auch Olympia-Gold für Anja Pärson

publiziert: Mittwoch, 22. Feb 2006 / 18:58 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 22. Feb 2006 / 20:10 Uhr

Anja Pärson hat endlich ihr ersehntes Olympia-Gold gewonnen. Die Schwedin entschied den Slalom vor den Österreicherinnen Nicole Hosp und Marlies Schild für sich. Janica Kostelic musste sich mit Rang 4 bescheiden.

Aus der enttäuschten Anja Pärson ist innert wenigen Tagen eine Strahlefrau geworden.
Aus der enttäuschten Anja Pärson ist innert wenigen Tagen eine Strahlefrau geworden.
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Aus Sicht von Swiss-Ski brachte das zweitletzte Frauen-Rennen dieser Spiele eine bittere Premiere. Erstmals wurde ein alpines Rennen ohne Schweizer Beteiligung ausgetragen.

Die Basis zum Sieg legte Anja Pärson mit der klaren Bestzeit im ersten Durchgang, in dem sie die Konkurrentinnen um mindestens 45 Hundertstel hinter sich liess. Nicole Hosp, die der Schwedin schon im ersten Lauf am nächsten gekommen war, war zwar im Finale die Schnellste, vermochte von ihrem Rückstand aber lediglich 16 Hundertstel gutzumachen.

Die Tirolerin sicherte sich derart nach drei WM-Medaillen erstmals auch olympisches Edelmetall. Marlies Schild war bei «Torino 2006» zum zweiten Mal bei einer Siegerehrung dabei, nachdem sie in der Kombination Silber gewonnen hatte.

Pärson endlich am Ziel

Dank dem Slalom-Gold ist aus der enttäuschten Anja Pärson innert wenigen Tagen eine Strahlefrau geworden. Nach dem Gewinn der Bronzemedaille in der Kombination, der zweiten nach jener in der Abfahrt, war die erfolgsverwöhnte Skandinavierin am Boden zerstört, und mit dem 12. Rang im Super-G musste sie am Montag eine weitere bittere Pille schlucken.

Doch nun ist sie, die in diesem Winter den Olympischen Spielen alles untergeordnet hat, endlich am Ziel und hat nach vier WM-Titeln mit ihrem ersten Olympiasieg auch die letzte grosse Lücke in ihrem Palmarès geschlossen.

Dass ihr dies im Slalom glückte, machte den Erfolg umso schöner. Gold in dieser Disziplin hatte schon Wochen vor der Anreise nach Italien in ihrer Wunschliste ganz zuoberst gestanden. «Wenn ich auswählen könnte, wäre mir Slalom-Gold am liebsten», hatte das Kraftpaket aus Tärnaby gesagt.

Der Traum wurde nun Wirklichkeit: Anja Pärson ist die erste Olympiasiegerin im Slalom, ja die einzige Medaillengewinnerin aus Schweden in dieser Sparte überhaupt. Vor vier Jahren hatte sie als Dritte als erste Fahrerin ihres Landes Edelmetall geholt.

Keine Medaille für Kostelic

Nach Gold in der Kombination und Silber im Super-G ging Janica Kostelic bei ihrem dritten Start an diesen Spielen erstmals leer aus. Die Kroatin hatte sich den entscheidenden Rückstand schon im obersten Teil des ersten Laufs eingehandelt, in dem sie auf Anja Pärson über eine Sekunde einbüsste.

Die Marge schrumpfte bis ins Ziel zwar auf knapp sieben Zehntel, erwies sich aber gleichwohl als zu grosse Hypothek. Am Ende fehlten ihr 15 Hundertstel zu Bronze.

Damit musste sich Janica Kostelic nach fünf Jahren erstmals wieder in einem Slalom bei Grossveranstaltungen geschlagen geben; neben dem Olympiasieg 2002 hatte sie sich auch an den Weltmeisterschaften 2003 und 2005 den Titel gesichert.

Diese «Niederlage» lässt sich indessen besser verkraften als jene von 2001 in St. Anton. Damals hatte die 24-Jährige aus Zagreb alle sieben voran gegangenen Weltcup-Slaloms für sich entschieden, musste sich aber ausgerechnet beim wichtigsten Rendez-vous des Winters mit Rang 5 bescheiden.

Schlussklassement:
1. Anja Pärson (Sd) 1:29,04. 2. Nicole Hosp (Ö) 0,29 zurück. 3. Marlies Schild (Ö) 0,75. 4. Janica Kostelic (Kro) 0,90. 5. Michaela Kirchgasser (Ö) 1,24. 6. Tanja Poutiainen (Fi) 1,75. 7. Annemarie Gerg (De) 1,85. 8. Chiara Costazza (It) und Therese Borssen (Sd) 2,04. 10. Sarah Schleper (USA) 2,34. 11. Florine De Leymarie (Fr) 2,35. 12. Resi Stiegler (USA) 2,44. 13. Sarka Zahrobska (Tsch) 2,51. 14. Lindsey Kildow (USA) 2,54. 15. Ana Jelusic (Kro) 2,74.

16. Monika Bergmann (De) 2,80. 17. Brigitte Acton (Ka) 2,86. 18. Anna Ottosson (Sd) 3,04. 19. Manuela Mölgg (It) 3,13. 20. Henna Raita (Fi) 3,29. 21. Maria Pietilä-Holmner (Sd) 3,43. 22. Veronika Zuzulova (Slk) 3,49. 23. Nika Fleiss (Kro) 3,57. 24. Annalisa Ceresa (It) 3,73. 25. Ana Kobal (Sln) 3,85. 26. Vanessa Vidal (Fr) 3,93. 27. Mizue Hoshi (Jap) 4,34. 28. Eva Kurfürstova (Tsch) 4,43. 29. Noriyo Hiroi (Jap) 4,55. 30. Katarzyna Karasinska (Pol) 5,26.

Ferner: 32. Jessica Walter (Lie) 6,06. 64 Fahrerinnen gestartet, 51 klassiert.

Die besten Laufzeiten:
1. Lauf (Piste Giovanni A. Agnelli, 180 m HD, 51 Tore, Kurssetzer Philippe Martin/Fr): 1. Pärson 42,38. 2. Hosp 0,45. 3. Kirchgasser 0,59. 4. Poutiainen 0,67. 5. Kostelic 0,69. 6. Marlies Schild 0,71. 7. Borssen 0,83. 8. Gerg 0,99. 9. De Leymarie 1,02. 10. Jelusic 1,04. Ferner: 14. Schleper 1,23. 17. Costazza 1,77. 31. Walter 2,99. 34. Kristina Koznick (USA) 3,34. Ausgeschieden u.a.: Kathrin Zettel (Ö), Martina Ertl Renz (De), Laure Péquegnot (Fr).

2. Lauf (51 Tore, Kurssetzer Bernd Brunner/Ö): 1. Hosp 46,50. 2. Pärson 0,16. 3. Marlies Schild 0,20. 4. Kostelic 0,37. 5. Costazza 0,43. 6. Acton 0,65. 7. Kirchgasser 0,81. 8. Stiegler 0,83. 9. Gerg 1,02. 10. Kildow 1,16. 11. Poutiainen 1,24. 12. Schleper 1,27. 13. Borssen 1,37. Ferner: 32. Walter. Nicht gestartet: Koznick.

(bert/Si)

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