Queen Elizabeth II feiert am Sonntag auf Schloss Windsor ihr 50-
jähriges Kronjubiläum -- und sie hat einen Wunsch: Im Auftrag ihrer
Majestät soll das englische Team mit dem genesenen Superstar David
Beckham gegen Schweden endlich wieder einmal gewinnen. Seit 34
Jahren haben die Engländer gegen die Skandinavier nicht mehr
triumphieren können. Der letzte Vergleich letzten November endete
mit einem 1:1. Im japanischen Saitama (Spielbeginn 07.30 Uhr MEZ)
wollen die Engländer gegen den WM-Dritten von 1994 nun endlich
zuschlagen.
Zuversicht bereitet vor allem die Rückkehr von Beckham, dessen
gebrochener Mittelfuss für Wochen die Schlagzeilen auf der Insel
beherrschte. «Er hat eine Waffe, die sonst kein anderer besitzt --
alle Welt kennt seine Schusstechnik», meinte der zu Beckhams
Bewachung abgestellte Schwede Teddy Lucic. Der Verteidiger von AIK
Stockholm zeigte sich aber bereits vor dem ersten Pfiff
beeindruckt: «Ehrlich gesagt weiss ich nicht, wie ich ihn stoppen
soll.»
Argentiniens Qual der Wahl
Das zweite Spiel der Gruppe F, Argentinien - Nigeria, findet in
Ibaraki (11.30 Uhr) statt. Im Lager der Südamerikaner beschäftigte
man sich kaum mit dem Gegner. Vielmehr quälte sich Trainer Marcelo
Bielsa mit der Frage, welchen Mittelstürmer der Extraklasse er am
Sonntag in Ibaraki auf die Bank setzt. Gabriel Batistuta oder
Hernan Crespo? «Ich weiss noch nicht, wer spielt», liess Bielsa die
Entscheidung offen. Crespo, mit neun Toren in der Qualifikation
erfolgreichster Schütze, meldete seine Ansprüche deutlich an: «Ich
bin der Beste auf meiner Position.»
Die Argentinier hatten in der Vergangenheit mit afrikanischen
Teams aber schon mehrfach ihre Probleme. 1990 in Italien verlor man
mit Diego Maradona das Eröffnungsspiel gegen Kamerun 0:1, und 1996
setzte es im Final der Olympischen Spiele in Atlanta eine 2:3-
Niederlage ab -- gegen Nigeria. Im Tor der Nigerianer steht wie
gewohnt Ike Shorunmu, der die abgelaufene Saison beim FC Luzern
zwischen den Pfosten stand.
Spanien seit 52 Jahren ohne Startsieg
Captain Fernando Hierro von Champions-League-Sieger Real Madrid
hat die Partie gegen Slowenien nicht von ungefähr zum
«Schlüsselspiel» erklärt. Die Spanier wollen endlich mit einem Sieg
zu einer WM-Endrunde starten. Seit 52 Jahren ist ihnen das nicht
nicht mehr gelungen. Vor vier Jahren in Frankreich bahnte sich mit
dem 2:3 gegen Nigeria das Vorrunden-Aus an. Im südkoreanischen
Gwangju (13.30 Uhr) treffen die Spanier auf Endrunden-Debütant
Slowenien, der in der Qualifikation die Schweiz hinter sich
gelassen hat.
Die Erwartungen in Spanien sind hoch -- wie immer. Nur erfüllt
wurden sie noch nie. Ihre Klubs spielen in Europas Fussball eine
herausragende Rolle, aber an einer WM war Spanien noch nie unter
den ersten 3. Trainer José Antonio Camacho kann auf das komplette
Kader zurückgreifen. Ob allerdings der wiedergenesene Fernando
Morientes neben Raul ein Real-Sturmduo bilden wird, ist
unwahrscheinlich. Camacho gibt vermutlich Diego Tristan von La
Coruna eine erste Chance.
Koumantarakis vor erstem WM-Spiel
Mit einem gewichtigen Handicap geht Paraguay in Südkoreas
Hafenstadt Busan in die Partie gegen Südafrika (09.30 Uhr). Die
Südamerikaner müssen ohne ihren exzentrischen Goalie José Chilavert
antreten. Der 36-Jährige hat in der Qualifikation Brasiliens
Roberto Carlos angespuckt und ist deswegen noch für eine Partie
gesperrt.
Südafrika vertraut im Sturm voraussichtlich auf die Qualitäten
von Basels George Koumantarakis. Teboho Mokoena, letzte Saison noch
bei St. Gallen im Einsatz, wird nicht in der südafrikanischen
Startelf erwartet.
(kil/sda)