Englischer Finalist gesucht

publiziert: Mittwoch, 27. Apr 2005 / 08:51 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 27. Apr 2005 / 22:41 Uhr

Erstmals in der Champions League stehen sich heute zwei englische Vereine im Halbfinal gegenüber. Der designierte Meister Chelsea ist gegen Liverpool klarer Favorit.

José Mourinho könnte als erster Trainer den Champions League Titel erfolgreich verteidigen.
José Mourinho könnte als erster Trainer den Champions League Titel erfolgreich verteidigen.
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Zu Saisonbeginn, vor seinem Amtsantritt bei Chelsea, hatte José Mourinho über den englischen Fussball gelästert. Er nannte die emotionsgeladene und zu wenig rationale Spielweise als Ursache für die relative Erfolglosigkeit der Briten im Europacup.

Er erinnerte daran, dass in den zurückliegenden Jahrzehnten mit Ausnahme von Manchester United 1999 keine englische Mannschaft den wichtigsten europäischen Cup gewonnen habe. Der portugiesische Coach forderte deshalb für sich und den neuen Liverpool-Trainer Rafael Benitez mehr Respekt. Schliesslich hätten sie mit Porto und dem FC Valencia gerade die beiden Europacups gewonnen und könnten den englischen Fussball weiterbringen.

Neun Monate später hat sich die Voraussage Mourinhos bewahrheitet. Nicht die englischen Vorzeigeklubs der vergangenen Jahre, Manchester United und Arsenal, sorgen in Europa für Furore, sondern die Vereine mit den zwei iberischen Trainern.

Traum vom historischen Triumph

Mourinho knüpfte mit den Londonern nahtlos an die Erfolge mit dem FC Porto an. Den Ligacup haben die "Blues" bereits gewonnen, und die Meisterschaft ist ihnen nicht mehr zu nehmen. Das grosse Ziel des genauso genialen wie streitbaren Taktikers bleibt aber der Champions-League-Titel, den er als erster Coach erfolgreich verteidigen möchte.

"Den Titel erneut zu holen, wäre für ihn sehr speziell. Wenn jemand es schaffen kann, dann unser Trainer", äusserte sich Chelseas Captain John Terry. So sehr Mourinho die Fussballwelt mit seiner Arroganz auch verärgert haben mag, die Solidarität seiner Spieler ist ihm gewiss.

Disziplin und Kompaktheit

Dies beweist nicht nur die Aussage von Terry, sondern auch die Spielweise der Londoner. Trotz der fast 500 Millionen Euro, die Präsident Roman Abramowitsch in hochkarätige Spieler investiert hat, ist die Disziplin und Kompaktheit die wichtigste Tugend des Londoner Ensemble.

Dass der FC Chelsea favorisiert ist, bestreitet auch in Liverpool niemand. Alle drei Direktbegegnungen in dieser Saison gewann Chelsea: In der Meisterschaft zweimal 1:0, im Ligacup-Final 3:2 nach Verlängerung. Doch der FC Liverpool zeigte in dieser Saison zwei verschiedene Gesichter. Eines in der Meisterschaft, in der der vierfache Meistercup-Sieger abgeschlagen auf dem 5. Platz liegt, und eines in der Champions League, in der zuletzt Italiens Rekordmeister Juventus Turin geschlagen wurde.

Problemzone Sturm

"Wir haben gezeigt, dass wir auch Spiele gewinnen können, in denen uns keiner etwas zutraut. Chelsea hat eine gute Meisterschaft gespielt, ist aber nicht unschlagbar", macht Benitez seiner Truppe Mut. Der Spanier erlebte in Liverpool nicht den gleichen Höhenflug wie Mourinho, doch es war beim torlosen Remis in Turin unübersehbar, dass die "Reds" unter ihm gelernt haben, Spiele dank ihrer Defensive zu gewinnen.

Die Problemzone bleibt der Sturm. Der Franzose Djibril Cissé ist nach seinem Beinbruch wieder einsatzbereit, dafür bangt Benitez um Milan Baros.

Den Tschechen plagen Kniebeschwerden. Chelsea kann bis auf Wayne Bridge, Paulo Ferreira und Scott Parker auf alle Leistungsträger zählen. Auch der zuletzt verletzt gewesene Arjen Robben dürfte wieder Aufnahme in die Stammformation finden. Mourinho hat deshalb vor allem in der Offensive die Qual der Wahl.

(sl/Si)

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