Entführte Journalistin Aubenas ist frei

Die Reporterin und ihr Fahrer Hussein Hanun seien am Samstagnachmittag freigekommen, teilte die Pariser Zeitung "Libération", für die Aubenas schreibt, weiter mit. "Florence ist bei guter Gesundheit", sagte Redaktionschef Antoine de Gaudemar.

Das französische Aussenministerium erklärte, Aubenas werde am Sonntagabend in Paris zurückerwartet. Hanun sei bei seiner Familie im Irak. Aussenminister Philippe Douste-Blazy werde Aubenas auf Zypern empfangen. Sie sei "verrückt vor Freude", erklärte Sylvie Aubenas, die Schwester der Journalistin.

Welle der Solidarität

Die Entführung der 44-jährigen Reporterin am 5. Januar hatte in Frankreich grosse Betroffenheit und eine Welle der Solidarität ausgelöst. Täglich erinnerten die Zeitungen an ihr Schicksal. Am Pariser Rathaus wurde ein grosses Porträt von ihr aufgehängt und zahlreiche Solidaritätskundgebungen lösten einander ab.

Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) begrüsste in einem Communiqué die Freilassung Aubenas und Hanuns. Das EDA hätte ihre Entführung "mit Emotionen" verfolgt, hiess es in der Mitteilung vom Sonntag weiter.

Journalistin mit langer Irak-Erfahrung

Der Generalsekretär der Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen, Robert Ménard, erklärte am Samstag, im Januar hätten Vermittler 15 Millionen Dollar Lösegeld für die beiden Geiseln gefordert. Er nahm die Aussage aber nach Intervention des Aussenministeriums zurück.

Aubenas gilt als sehr gewissenhafte Journalistin mit langer Irak-Erfahrung und der Fähigkeit, "Leute zum Sprechen zu bringen". Die in Belgien geborene Tochter eines EU-Diplomaten und einer Filmkritikerin arbeitet seit 1986 für die linksliberale Pariser Zeitung "Libération". Sie berichtete aus vielen Konfliktgebieten von Ruanda über das Kosovo bis Afghanistan.

(rp/sda)