Beachvolleyball

Entscheidende Phase der WM ohne die Schweizer

publiziert: Freitag, 17. Jun 2011 / 20:12 Uhr
Jan Schnider (vorne) und Philip Gabathuler: «Zu wenig konsequent, nicht konstant genug und zu viele Ungenauigkeiten»
Jan Schnider (vorne) und Philip Gabathuler: «Zu wenig konsequent, nicht konstant genug und zu viele Ungenauigkeiten»

Die entscheidende Phase der Beachvolleyball-WM findet ohne die besten Schweizer Duos statt. Im Sechzehntelfinal war für alle drei qualifizierten Männerteams Endstation. Schlechter fiel eine Bilanz an Titelkämpfen noch nie aus.

Mit den Worten «zu wenig konsequent, nicht konstant genug und zu viele Ungenauigkeiten» beschrieb Philip Gabathuler am späten Freitagnachmittag die eigene Leistung nach der Dreisatzniederlage in der ersten K.o.-Runde gegen die Deutschen Sebastian Dollinger/Stefan Windscheif. Das Fazit des Zürcher Blockspielers konnte man getrost als Zusammenfassung für alle Schweizer Teams in Rom verwenden.

Nicht, dass sie allesamt schlecht gespielt hätten. Was aber in Erinnerung bleiben wird, sind die Klassierungen. Fünf 17. Ränge (alle Männer, dazu Simone Kuhn/Nadine Zumkehr und Tanja Goricanec/Muriel Grässli) stellen der helvetischen Fraktion insofern ein schlechtes Zeugnis aus. Gleich schwach war das Abschneiden einzig 2007 an der Heim-WM in Gstaad gewesen.

Nur Patrick Heuscher und Jefferson Bellaguarda haben sich nach dem Verpassen der Achtelfinals wenig vorzuwerfen. Sie boten gegen die Spanier Pablo Herrera/Adrian Gavira eine sehr starke Leistung, einzig das letztlich eben massgebende Resultat stimmte nicht. Das 21:18, 13:21, 13:15 sei kein Grund, auf Weltuntergangsstimmung zu machen, beschrieb es Heuscher. Gewissermassen typisch für den engen Spielverlauf war die entscheidende Szene beim Matchball: Ein Smash prallte von Herreras Block zurück an den Körper Heuschers.

Die knappe Niederlage gegen die Nummer 4 der Weltrangliste, die sie am Grand Slam von Peking im Viertelfinal noch eliminiert hatten, fuchste den Ostschweizer Blocker. «In den Gruppenspielen waren wir nach den Reisestrapazen der letzten Wochen zu müde, wir mussten uns während des Turniers erholen», sagte Heuscher nach dem 15. Spiel in den letzten 17 Tagen. «Das ist eigentlich 'bireweich'. Und es hat uns einen entsprechend stärkeren Gegner beschert.»

Heuscher zählt Herrera/Gavira zu den konstantesten Teams der letzten zwei, drei Jahre. Dass der Thurgauer dem permanenten Service-Druck der Spanier bis auf wenige Punkte im letzten Satz standhielt, spricht für seine Verfassung. «Eigentlich sollte die WM für uns erst jetzt beginnen», sagte er lachend. «Der 17. Rang wirft uns halt für die Setzlisten der nächsten Turniere zurück. Insofern ist das WM-Resultat ein Rückschlag. Dafür ist die Art unseres Spiels gut und seit drei Wochen auf sehr hohem Niveau. Darauf lässt sich aufbauen.»

Verpasste Chancen en gros

Sascha Heyer/Sébastien Chevallier verloren gegen die klar weniger hoch eingestuften Dänen Bo Söderberg/Anders Lund Hoyer 18:21, 18:21. In den (zu) vielen kurzen Ballwechseln behielten die Skandinavier, nur die Nummer 58 der Welt, in der Römer Morgenhitze die Coolness. Die beiden Schweizer, mit guten Chancen auf ein weiteres Top-10-Resultat (Achtelfinal-Qualifikation) gestartet, kamen mit den vielen Finten der Dänen zu oft nicht klar. Rang 17 ist für das ambitionierte Duo Heyer/Chevallier, das vor einem Monat in Prag mit dem dritten Platz für Aufsehen gesorgt hatte, definitiv nicht die erhoffte Klassierung.

Für Heyer/Chevallier war das Out darum umso ärgerlicher, weil sie in der wesentlich weniger stark besetzten oberen Tableauhälfte die ganz grossen Brocken erst in einem allfälligen Viertelfinal vorgesetzt bekommen hätten. «Wir haben eine gewaltige Chance vergeben, um das Olympia-Ticket fast schon zu lösen», nervte sich Heyer. Der Zürcher Blocker fand aber auch positive Aspekte. «Wir haben die Gruppenspiele überstanden, wieder 200 Punkte fürs Olympia-Ranking geholt und stehen in den nächsten Grand Slams in Stavanger, Gstaad und Moskau direkt im Hauptfeld. Das eröffnet uns die Möglichkeit, weiter zu punkten.»

Dem Duo kommt entgegen, dass die nationale Konkurrenz in Rom nicht besser abschnitt und mit Ausnahme von Heuscher/Bellaguarda (3. Rang in Peking) keine internationalen Spitzenresultate vorweisen kann. «Mit dieser Ausgangslage wird es für die anderen natürlich unglaublich schwierig», sagte Heyer. «Mich würde es mehr als wundern, wenn die anderen Teams diesen Rückstand noch aufholen könnten.»

Von Gabathuler/Schnider hatte im Foro Italico niemand einen Exploit erwartet. Die schwach in die Saison gestartete Kombination (viermal in der Qualifikation out, einmal davon als Lucky Loser doch im Hauptfeld) vergaben im «Spiel der schwachen Nerven» gegen die HSV-Akteure Dollinger/Windscheif gleich mehrere Chancen, den Turnaround zumindest einzuleiten. Sie verspielten eine Satzführung und letztlich auch wichtige Seeding-Punkte für die nächsten Turniere. Und vor allem für das Olympia-Ranking. London 2012 ist derzeit weiter entfernt denn je.

(dyn/Si)

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