Entschlackung der BVG angestrebt

Die in Bern präsentierte Forderung des Verbandes orientiert sich an der Vorsorgeregelung im Fürstentum Liechtenstein. Das Land habe zwar 1988 das Schweizer Konzept übernommen, doch die betriebliche Personalvorsorge basiere lediglich auf einem Rahmengesetz, hält der ASIP fest.

Dieses enthalte weder einen Mindestzinssatz für Altersguthaben noch einen Umwandlungssatz für die Berechnung von Renten. Risikoleistungen würden nach Leistungsprimat ausgerichtet und Freizügigkeitsleistungen entsprechend dem Deckungsgrad der Vorsorgeeinrichtung erbracht. Dieses Modell funktioniere bestens.

Schweizer System genügt

Das Schweizer System genüge zwar insgesamt, hielt der Verband ASIP fest. Aber es müsse doch die Frage gestellt werden, wie viele und welche Regeln es tatsächlich brauche, um die berufliche Vorsorge zu stabilisieren und effizienter zu gestalten.

Eine Entschlackung des BVG könne der Regulierungswut in der beruflichen Vorsorge nicht Einhalt bieten, betonte Hans Ender, Präsident des ASIP. Das Gesetz ganz abzuschaffen, sei mit der Bundesverfassung nicht vereinbar. Der Verband wolle deshalb bis 2007 ein neu formuliertes BVG präsentieren.

Übernommenes Schweizer Modell

Für Sozialminister Pascal Couchepin sind Vereinfachungen bei der beruflichen Vorsorge zwar angebracht. Eine «Revolution» sei dafür aber nicht nötig, sagte er.

Das vom ASIP als Beispiel dargestellte Liechtensteiner Modell enthalte nicht weniger Regelungen als das schweizerische. Was der Pensionskassenverband als «Paradies» präsentiere, sei letztlich eine Kopie des von Liechtenstein übernommenen Schweizer Modells.

(smw/sda)