Entstehung von Ghettos verhindern

publiziert: Dienstag, 16. Nov 2010 / 16:50 Uhr
In der Raumplanung muss auch Platz für bezahlbaren Wohnraum geschaffen werden.
In der Raumplanung muss auch Platz für bezahlbaren Wohnraum geschaffen werden.

Die Frage der Woche im Politspektrum lautet: Wird wohnen in Schweizer Städten unerschwinglich? Heute der Beitrag von Cordula Bieri, Sekretärin der Junggrünen Zürich.

Bewirbt man sich in Zürich auf eine bezahlbare Wohnung befindet man sich in Konkurrenz mit zahlreichen MitbewerberInnen. Da ist einige Kreativität, Durchhaltewille und eine gute Portion Glück gefragt, damit man die gewünschte Wohnung erhält. Unverzichtbar sind auch gute Beziehungen, da viele Wohnungen unter der Hand weggehen.

Die Nachfrage bestimmt den Preis und so schrecken manche Vermieter nicht davor zurück die Miete bei einem Mieterwechsel zu verdoppeln. Irgendjemand lässt sich immer finden, der einen höheren Preis zu bezahlen bereit ist. Doch wo führt dies hin? Und noch wichtiger, gibt es einen Ausweg?

Eine Möglichkeit ist die Förderung des Baus von Genossenschaftswohnungen. In der Stadt Zürich gibt es immer wieder Versuche seitens der linken Parteien Landverkäufe der Stadt an Auflagen zu knüpfen, um den Bau von genossenschaftlichen Wohnungen zu fördern. Diese Versuche stossen jedoch oftmals auf Widerstand, da es lukrativer ist Luxus-Wohnungen zu bauen.

Wieso ist es wichtig bezahlbaren Wohnraum zu schaffen? Eine Stadt lebt von ihrer Vielfalt. Die hohen Preise führen dazu, dass Wenig-Verdienende immer weiter an den Rand der Stadt gedrängt werden oder sich in Wohngegenden mit schlechter Infrastruktur und baufälligen Häuser wiederfinden. Dies kann unter Umständen die Entstehung von Ghettos begünstigen und schafft zusätzliche Ungleichheiten.

Deshalb ist es wichtig, dass die Städte in ihrer Raumplanung Platz für bezahlbaren Wohnraum belassen. Kurzfristig hohe Gewinne sind zwar verlockend, doch eine langfristige Planung ist wichtig, damit die Stadt ein attraktiver, vielfältiger Lebensraum für alle bleibt.

(Cordula Bieri/news.ch)

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