Enttäuschung für Sauber vor der Sommerpause

Der Teamleader Nico Hülkenberg erwischte auf dem Hungaroring einen schlechten Start und fiel von der 12. in die 15. Position zurück. Weil der Deutsche beim zweiten Stopp zu schnell unterwegs gewesen war, wurde er wenige Runden nach Rennhälfte mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Beim Losfahren von der Box hatte Hülkenberg ein Problem mit dem Schalten. In der Hektik habe er dann den Knopf für die Geschwindigkeitsbegrenzung zu früh losgelassen, gab der 25-Jährige zu Protokoll. Rangmässig verpasste er einen WM-Punkt als Elfter zwar nur knapp, allerdings büsste Hülkenberg auf den unmittelbar vor ihm klassierten Pastor Maldonado fast eine halbe Minute ein.

Esteban Gutierrez blieb das Pech in Ungarn derweil auch im gestrigen Rennen treu. Der 21-jährige Mexikaner, der am Samstag das letzte freie Training wegen eines Motorwechsels verpasst hatte, war nach 28 von 70 Runden wegen eines Öllecks im Getriebe zur Aufgabe gezwungen. Zuvor hatte er sich vom 17. Startplatz aus nicht entscheidend verbessern können. «Es ist frustrierend, aber wir müssen positiv bleiben und auf die nächsten Rennen schauen, da sich unsere Performance verbessert hat», resümierte Gutierrez.

Für Sauber endete in Ungarn eine äusserst enttäuschende erste Saisonhälfte. Die karge Ausbeute von sieben Zählern bedeutet, dass der Hinwiler Rennstall seit dem Formel-1-Einstieg 1993 nach zehn Grands Prix noch nie schlechter dagestanden ist. Bislang resultierten lediglich ein achter Platz und drei zehnte Ränge, die allesamt von Hülkenberg herausgefahren wurden. Positiv konnte man bei Sauber in Ungarn immerhin die Tatsache werten, dass das Auto konkurrenzfähiger geworden ist. «Das gibt uns Optimismus für die zweite Hälfte», sagte die Teamchefin Monisha Kaltenborn.

Sauber nach zehn Rennen nie schlechter

Nach dem Grand Prix von Ungarn steht fest, dass die Punkteausbeute des Teams Sauber nach zehn Saisonrennen noch nie schlechter war als in diesem Jahr. Mit lediglich sieben Zählern rangieren die Hinwiler derzeit im 8. Rang der Teamwertung. Selbst unter den schwierigen Voraussetzungen 2010, nach dem überraschenden Formel-1-Ausstieg von BMW, hatte die Schweizer Equipe zum gleichen Zeitpunkt der Saison acht Zähler mehr auf dem Konto. Noch bitterer fällt der Vergleich mit der Vorsaison aus, als Sauber in den ersten zehn Grands Prix 80 Punkte erringen konnte.

Jahr Punkte nach 10 Rennen Fahrer
1993 42 Wendlinger, Lehto
1994 62 Wendlinger, De Cesaris, Frentzen
1995 66 Wendlinger, Boullion, Frentzen
1996 63 Herbert, Frentzen
1997 61 Herbert, Larini, Morbidelli, Fontana
1998 55 Alesi, Herbert
1999 36 Alesi, Diniz
2000 50 Diniz, Salo
2001 95 Heidfeld, Räikkönen
2002 75 Heidfeld, Massa
2003 32 Heidfeld, Frentzen
2004 50 Fisichella, Massa
2005 41 Villeneuve, Massa
2006* 57 Heidfeld, Villeneuve
2007* 152 Heidfeld, Kubica, Vettel
2008* 214 Heidfeld, Kubica
2009* 32 Heidfeld, Kubica
2010 15 De la Rosa, Kobayashi
2011 35 Kobayashi, Perez, De la Rosa
2012 80 Kobayashi, Perez
2013 7 Hülkenberg, Gutierrez

* = BMW-Ära

Bemerkungen: Erst seit 2010 erhalten in der Formel 1 die ersten zehn Fahrer WM-Punkte. Um die Resultate vergleichen zu können, wurde in der obigen Übersicht für die Jahre zuvor ebenfalls das heutige Punktesystem hinzugezogen.

(fest/Si)