Müllkrise in Neapel wird Fall für Justiz

Ermittlungen gegen Politiker wegen Müllkrise in Neapel

publiziert: Sonntag, 26. Jun 2011 / 11:52 Uhr
Eine von Abfällen übersäte Strasse in Napoli.
Eine von Abfällen übersäte Strasse in Napoli.

Rom - Die Müllkrise in Neapel ist zu einer politischen Angelegenheit avanciert und beschäftigt Regierung und Justizbehörden. Die Staatsanwaltschaft von Neapel hat eine Untersuchung über den neuen Müllnotstand in die Wege geleitet.

4 Meldungen im Zusammenhang
Ermittelt wird unter anderem gegen Stefano Caldoro, Präsident der süditalienischen Region Kampanien, deren Hauptstadt Neapel ist. Der Verdacht lautet auf fahrlässigen Auslösung einer Epidemie, wie italienische Medien am Sonntag berichteten. Seit Tagen türmen sich auf der Strassen Neapels rund 2500 Tonnen Abfall.

In den vergangenen Tagen hatten mehrere Experten vor der Gefahr gewarnt, dass wegen der sommerlichen Temperaturen Epidemien ausbrechen könnten. Die Auswirkungen der Müllkrise auf die öffentliche Gesundheit seien verheerend.

Eine Gruppe neapolitanischer Ärzte plant eine Sammelklage wegen der Gesundheitsschäden, die der Unrat auf den Strassen für die öffentliche Gesundheit verursacht. In den vergangenen Tagen war es wiederholt zu Bürgerprotesten in einigen Vierteln Neapels gekommen.

Staatspräsident Giorgio Napolitano appellierte an die Behörden, sofortige Massnahmen gegen den Müllnotstand zu ergreifen. Er rief die Regierung auf, sofort zu handeln.

Strafen für Müllverbrennung geplant

Die Regierung Berlusconi will bei der nächsten Ministerratssitzung voraussichtlich am Donnerstag ein Dekret verabschieden, um die Müllkrise zu bewältigen. Demnach sollen zwei neue Deponien in der Region Kampanien eröffnet werden. Bereits bestehende Müllhalden sollen erweitert werden.

Der Abfall aus dem neapolitanischen Raum soll ausserdem in anderen Regionen Italiens, auch im Norden, entsorgt werden. Dagegen wehrt sich jedoch die rechtspopulistische Regierungspartei Lega Nord. «Wir wollen den Müll von Neapel nicht. Norditalien kann nicht alle Probleme des Südens lösen», kommentierte Lega-Chef Umberto Bossi.

Laut dem Plan der Regierung sollen strenge Strafen für die Verbrennung des Mülls auf den Strassen eingeführt werden. Zur Bewältigung des Notstands will die Regierung Berlusconi 150 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Ausserdem soll das Recycling von Müll gefördert werden.

(asu/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Italien muss zahlen - die Richtlinien wurden nicht eingehalten.
Luxemburg - Der EU-Gerichtshof in Luxemburg hat Italien zur Zahlung einer Strafe in Millionenhöhe verurteilt, weil sich das Land immer noch nicht den EU-Richtlinien über ... mehr lesen
Neapel - Die Müllkrise in Neapel spitzt ... mehr lesen
Neapel/Rom - In Neapel eskaliert eine neue Müllkrise. Rund 2500 Tonnen Müll türmen sich wieder auf den Strassen der Vesuvstadt. In der ganzen Region Kampanien sind es etwa 10'000 Tonnen, berichteten italienische Medien. Wegen der Sommerhitze verbreitet sich ein unerträglicher Gestank. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem eigenen Mofa frühzeitig viele Erfahrungen im Strassenverkehr.
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem ...
Publinews Jugendliche schätzen Aktivität und Mobilität. Statt ständig auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, lohnt es sich, über den Besitz eines eigenen Mofas nachzudenken. Schliesslich bietet es mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. mehr lesen  
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte ... mehr lesen
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um ... mehr lesen  
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 2°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 3°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 1°C 6°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 7°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten