Ermittlungen um Parmalat-Pleite abgeschlossen

publiziert: Sonntag, 7. Nov 2004 / 11:21 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 7. Nov 2004 / 13:40 Uhr

Parma - Die Staatsanwaltschaft von Parma hat nach zehn Monaten ihre Ermittlungen über die Hintergründe der Pleite des italienischen Nahrungsmittelkonzerns Parmalat abgeschlossen. Firmengründer Calisto Tanzi muss sich vor Gericht verantworten.

Die Ermittler gehen davon aus, dass Parmalat seit Ende der 80er Jahre nur Verluste schrieb.
Die Ermittler gehen davon aus, dass Parmalat seit Ende der 80er Jahre nur Verluste schrieb.
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Auch dessen Söhnen Stefano und Giovanni Tanzi, sowie den Geschäftsführer, Finanzdirektoren und Bilanzprüfern des Lebensmittelgiganten wird der Prozess gemacht. Ihnen wird betrügerischer Bankrott, Bilanzfälschung und Aufbau einer kriminellen Organisation vorgeworfen, die weltweit 100 000 Anleger geprellt haben soll. Insgesamt kommen 29 Topmanager vor Gericht.

Die Ermittler gehen davon aus, dass Parmalat seit Ende der 80er Jahre niemals schwarze Zahlen, sondern nur Verluste schrieb. Diese sind demnach mit systematischen Bilanzfälschungen vertuscht worden. Die Staatsanwälte können ihren eigen Angaben nach beweisen, dass das Familienunternehmen bereits 1987 de facto bankrott war und Verluste im Wert von umgerechnet 350 Mio. Euro (550 Mio. Franken) schrieb.

Wurden Politiker geschmiert?

Die Lage des Unternehmens hatte sich Anfang der 90er Jahre verschlechtert, als Calisto Tanzi 100 Mio. Euro in die Mailänder TV-Gesellschaft Odeon gesteckt hatte. Die Investitionen erwiesen sich als totaler Misserfolg.

1990 leitete Milchkönig Tanzi den Börsengang von Parmalat ein, um mit einer Kapitalaufstockung hohe Verluste einzudämmen. Nur dank kontinuierlichen Anleihen-Emission und Bilanzfälschungen habe sich Parmalat danach über Wasser halten können, meinen die Ermittler.

Ausserdem wird in Parma zu möglichen Schmiergeldern ermittelt. Calisto Tanzi könnte über Jahre hinweg Gelder an Politiker der Regierung ebenso wie an Politiker der Opposition gezahlt haben, lautet der Verdacht.

(rp/sda)

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