Ermordeter Zeuge hatte Djindjic-Mörder gesehen

Er habe drei bewaffnete Männer aus dem Haus rennen sehen, aus dem der tödliche Schuss auf Djindjic abgegeben worden war. Schliesslich habe der ermordete Kujo Krijestorac den Fahrer identifiziert, der die mutmasslichen Attentäter in einem Auto weggefahren hat.

Ein Schlüssel-Zeuge wurde zum Schweigen gebracht, titelte die Zeitung Kurir. Alle Indizien deuten darauf hin, dass er getötet wurde, weil jemand nicht wollte, dass er als Zeuge auftritt, analysierte die angesehene Zeitung Politika die Hintergründe.

Demgegenüber hatte die Polizei am Vortag erklärt, der Ermordete sei Opfer einer Schutzgelderpressung geworden. Möglicherweise sei mit diesem Anschlag auf Belgrader Strassen die Jagd auf Zeugen eröffnet worden, schrieb Politika weiter.

Denn schon im Februar sei im Zentrum ein wichtiger Zeuge in einem anderen Mordverfahren umgebracht worden. Man müsse sich fragen, ob der jüngste Mord Teil des langen Arms des Zemun-Clans sei, wurde der frühere Belgrader Polizeichef Marko Nicovic zitiert.

Schliesslich seien wichtige Köpfe dieser Mafia-Organisation, die wegen des Attentates auf Djindjic angeklagt ist, noch immer auf der Flucht.

Djindjic war am 12. März vergangenen Jahres vor seinem Amtssitz ermordet worden. Die Hintergründe sind bis heute völlig unklar. Der Gerichtsprozess wurde am Vortag für einen Monat unterbrochen.

(fest/sda)