Banken

Erneut Klagen gegen Grossbanken wegen Hypotheken-Deals in den USA

publiziert: Dienstag, 24. Sep 2013 / 14:05 Uhr
Es läuft eine Anklage gegen Morgan Stanley sowie acht weitere Institute.
Es läuft eine Anklage gegen Morgan Stanley sowie acht weitere Institute.

Washington - Zahlreiche US-Banken sehen sich wegen umstrittener Hypotheken-Geschäfte erneut mit Klagen konfrontiert. Die Regulierungsbehörde National Credit Union Administration (NCUA) reichte wegen des Verkaufs von Wertpapieren im Volumen von rund 2,4 Mrd. Dollar an zwei in der Finanzkrise zusammengebrochene Genossenschaftsbanken Anklage gegen Morgan Stanley sowie acht weitere Institute ein.

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Insidern zufolge will die Regierung in Washington auch der grössten US-Bank JPMorgan Chase wegen Hypotheken-Geschäften den Prozess machen. Das Justizministerium bereite eine Klageschrift vor, die bereits am Dienstag am Gericht eingereicht werden könnte, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

JPMorgan wird vorgeworfen, bei der Ausgabe von hypothekenbesicherten Wertpapieren (MBS) zwischen 2005 bis 2007 Vorschriften verletzt zu haben. Ein Sprecher der Bank lehnte eine Stellungnahme ebenso ab wie eine Sprecherin des US-Justizministeriums.

Im vergangenen Monat hatte die Regierung von Präsident Barack Obama bereits die Bank of America wegen Betrugs verklagt. Der - gemessen an ihrem Eigenkapital - grössten Bank der Welt wird vorgeworfen, problembehaftete Hypotheken teilweise in hochkomplexe Wertpapiere gebündelt dann und verkauft zu haben.

Bank of America sitzt auf Verlust

Während die Bank of America daran lange gut verdiente, blieben die Käufer nach dem Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes 2007 auf Verlusten sitzen. Die Bank hat in diesem Zusammenhang bereits zahlreiche kostspielige Vergleiche geschlossen.

Die NCUA geht neben der Investmentbank Morgan Stanley auch gegen die zu JPMorgan gehörende Bank Bear Stearns, Royal Bank of Scotland (RBS), Goldman Sachs, die Wells-Fargo-Tochter Wachovia, Ally Securities sowie die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse vor.

Ihnen werden fehlerhafte Verkaufsunterlagen zur Last gelegt. Die Geschäfte seien für die Genossenschaftsbanken Southwest und Members United deutlich riskanter als dargestellt gewesen, hiess es.

Riskante Wertpapiere hatten die Finanzkrise ausgelöst. Nach dem Platzen der Preisblase am US-Immobilienmarkt wurden die meisten mit Hypotheken besicherten Wertpapiere weitgehend wertlos und brockten ihren Besitzern hohe Verluste ein. Viele Banken kamen in Schwierigkeiten.

Als die US-Investmentbank Lehman Brothers dann im Herbst 2008 zusammenbrach, vertrauten sich die Institute untereinander nicht mehr - und der gesamte Finanzsektor stand vor dem Kollaps. Zahlreiche Banken mussten mit Steuergeldern aufgefangen werden.

Der in den USA sehr wichtige Häusermarkt kam in den vergangenen Jahren wieder in Schwung. Zuletzt ebbte der grosse Refinanzierungsboom aber ab und steigende Zinsen machten den Hypotheken-Abteilungen der Banken zu schaffen.

 

(tafi/sda)

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