Erreger der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit in Muskeln und Milz

publiziert: Donnerstag, 6. Nov 2003 / 21:14 Uhr

Paris - Schweizer Forschern ist ein weiterer Schritt zur Bekämpfung der bislang unheilbaren Creutzfeldt-Jakob-Krankheit gelungen. Erstmals konnte ein Team um den Neuropathologen Adriano Aguzzi Prion-Proteine in Muskeln und Milz von Kranken nachweisen.

Bislang konnten die Krankheitserreger ausschliesslich im Gehirn nachgewiesen werden.
Bislang konnten die Krankheitserreger ausschliesslich im Gehirn nachgewiesen werden.
Bislang konnten die Krankheitserreger ausschliesslich im Gehirn nachgewiesen werden. Die Entdeckung soll dazu führen, die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit künftig auch durch Untersuchungen von Muskelgewebe und Lymphknoten von Kranken mittels Biopsie zu diagnostizieren.

Bisher mussten die Ärzte dazu auf eine Gehirn-Biopsie oder eine Autopsie nach dem Tod des Patienten zurückgreifen. In Zukunft hätten sämtliche Chirurgen darauf zu achten, dass sie bei Eingriffen nicht unabsichtlich mit ihren Instrumenten die Krankheitserreger übertragen, berichtete das US-Fachblatt New England Journal of Medicine.

Die Forscher des Neuropathologischen Instituts an der Universitätsklinik Zürich hatten dem Fachblatt zufolge 36 Kranke untersucht. Sie litten an der klassischen Form der Krankheit und waren zwischen 1996 und 2002 gestorben.

Die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit äussert sich durch fortschreitenden Verlust der intellektuellen Fähigkeiten, Demenz und Muskelzucken. Bei dem Prion-Protein handelt es sich um ein krankhaft verändertes Eiweiss.

(bert/sda)

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