Erste Angaben über Opferzahlen nach erneuten Istanbul-Anschlägen
Istanbul - Bei den Anschlägen in Istanbul sind nach neuen Angaben mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Das berichtete der türkische Nachrichtensender NTV. Die Zahl der Verletzten stieg auf 169. Laut britischem Aussenminsters Jack Straw steckt El Kaida hinter den Anschlägen.
Die Nachrichtenagentur Anadolu hatte zuvor insgesamt fünf Explosionen gemeldet. Ein Augenzeuge berichtete unterdessen, die Explosion am britischen Konsulat sei von einer Autobombe verursacht worden. Mindestens zwei Polizisten und ein Strassenhändler seien dabei getötet worden.
Die Explosionen brachten zwei Nebengebäude des Konsulats zum Einsturz. Von ihnen war nur noch Schutt übrig. Vor dem Gebäude waren Blutspuren zu sehen. Etwa 50 Angestellte suchten Zuflucht auf der Strasse. Mehrere Autos wurden durch die Detonation zerstört.
Bei der Explosionsserie im Zentrum der Millionenstadt starben bis zu 13 Menschen. Über 169 wurden gemäss türkischen Medienberichten verletzt.
Straw: El Kaida handelt genau so
Die Explosionen in Istanbul tragen nach Einschätzung des britischen Aussenministers Jack Straw die Handschrift der Terrororganisation El Kaida.
Obwohl es noch keine klaren Hinweise auf die Verantwortlichen gebe, trügen die Anschläge "alle Merkmale der internationalen terroristischen Aktionen von El Kaida und mit ihr verbundenen Organisationen", sagte Straw in London. Er sprach von "entsetzlichen terroristischen Akten".
Auch ein Sprecher des US-Präsidialamts sprach von "terroristischen Anschlägen". US-Präsident George W. Bush hält sich zurzeit zu einem Staatsbesuch in der britischen Hauptstadt London auf.
Fünf koordinierte Anschläge?
Nach Straws Angaben fanden "mindestens fünf koordinierte" Anschläge statt. Einer davon richtete sich auf die Niederlassung der britischen Investmentbank HSBC. Ein weiterer Anschlag wurde auf das britische Generalkonsulat verübt. Laut Straw werden dort zwischen "drei und vier" britische Angestellte vermisst.
Bei einem Hochhaus in der Nähe wurden durch die Erschütterung die Fenster herausgerissen. Krankenwagen fuhren zum Unglücksort. Weinende Passanten liefen in Panik durch die Strassen. Viele versuchten, ihre Angehörigen anzurufen.
Erst am Samstag hatten zwei Selbstmordattentäter vor zwei Synagogen in Istanbul insgesamt 23 Menschen mit in den Tod gerissen, unter ihnen acht Juden. Mehr als 300 weitere Menschen wurden verletzt. Über 100 Gebäude in der historischen Altstadt wurden zum Teil schwer beschädigt.
- keinschaf aus Wladiwostok 2826
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