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Divergenzen zwischen Graubünden und Tessin
Erste Erfahrungen mit Winteröffnung am Lukmanierpass
publiziert: Donnerstag, 11. Jan 2001 / 07:00 Uhr
Bellinzona - Erstmals versucht man in diesem Winter, den Lukmanierpass zwischen Graubünden und dem Tessin offen zu halten. Die Kriterien, wann die Passstrasse temporär zu sperren ist, sind klar festgelegt. Trotzdem herrscht gewisser Unmut.
Für den Bündner CVP-Nationalrat Walter Decurtins, Präsident der
Interessensgemeinschaft Pro Lukmanier, ist der Kanton Tessin zu
vorsichtig, wenn es um die Öffnung der Passstrasse geht. Er
fordert, dass der Situation vor Ort mehr Rechnung getragen wird und
nicht im weit entfernten Bellinzona entschieden wird.
Die versuchsweise Winteröffnung für fünf Jahre war im Mai 2000 zwischen den Kantonen Tessin und Graubünden besiegelt worden. Die beiden Kantone und die Pro Lukmanier tragen je einen Drittel zu den jährlichen Kosten von 750 000 Franken bei. Damit wird unter anderem der Strassenunterhalt gesichert und die Lawinensituation kontrolliert.
Zwei Männer sind auf den beiden Seiten des Passes ständig unterwegs, um die Sicherheit zu überwachen. Während der Bündner Otmar Flepp auf Grund seiner Beobachtungen den Entscheid einer lokalen technischen Kommission bestimmt, ob die Strasse offen bleibt oder gesperrt wird, kann sein Tessiner Kollege Elio Solari nur Empfehlungen abgeben.
Denn wirklich entschieden wird im kantonalen Strassenamt in Bellinzona. «Im Vertrag ist klar festgelegt, wann gesperrt wird», sagt Carlo Celpi, der für den Unterhalt der Tessiner Kantonsstrassen verantworlich zeichnet.
«Wenn das Eidgenössische Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos Gefahrenstufe eins und zwei meldet, bleibt offen. Ab Stufe drei lassen wir die die Barriere runter.» Nach kantonaler Gesetzlage könne diese Entscheidung - im Gegensatz zu Graubünden - gar nicht an Private abgetreten werden.
Celpi verteidigt eine restriktive Handhabe des Vertrags. Zum einen wegen der realen Gefahren, wie sie jetzt am Julier sichtbar wurden, zum anderen, weil der Kanton Tessin erst Erfahrungen sammeln müsse. Celpi: «Wir Tessiner sind mit dem Schnee nicht so vertraut wie die Bündner.» Dass man im Tessin gerne die Barriere runter lasse, um ein Abwandern von Skitouristen ins Gebiet Disentis zu verhindern, wird von allen Seiten vehement bestritten. «Wir sind sogar noch mehr an einer Öffnung des Passes interessiert als früher», beteuert Edgardo Mannhardt, Direktor des Verkehrsvereins Blenio. Der gegenseitige Austausch sei wichtig. Die Gebiete Blenio und Surselva stünden in keinerlei Konkurrenz zueinander, sondern ergänzten sich.
Auf Bündner Seite hofft man sehr auf die Gäste aus dem Süden, Am kommenden Samstag erhalten alle, die den Lukmanier überqueren, gratis eine Ski-Tageskarte für die Gebiete Disentis, Sedrun und Brigels - vorausgesetzt natürlich, dass der Pass dann auch wirklich offen ist.
Bisher hat sich die Winteröffnung einzig im Dezember mit gut 20 Tagen, an denen die Strasse offen war, stark bemerkbar gemacht, allerdings fast ausschliesslich vor den Feiertagen. In November galt an nur sieben Tagen freie Fahrt. Und auch im Januar waren nach den ausgiebigen Schneefällen die Schranken, abgesehen vom 5. Januar, wieder herunter gelassen.
Die versuchsweise Winteröffnung für fünf Jahre war im Mai 2000 zwischen den Kantonen Tessin und Graubünden besiegelt worden. Die beiden Kantone und die Pro Lukmanier tragen je einen Drittel zu den jährlichen Kosten von 750 000 Franken bei. Damit wird unter anderem der Strassenunterhalt gesichert und die Lawinensituation kontrolliert.
Zwei Männer sind auf den beiden Seiten des Passes ständig unterwegs, um die Sicherheit zu überwachen. Während der Bündner Otmar Flepp auf Grund seiner Beobachtungen den Entscheid einer lokalen technischen Kommission bestimmt, ob die Strasse offen bleibt oder gesperrt wird, kann sein Tessiner Kollege Elio Solari nur Empfehlungen abgeben.
Denn wirklich entschieden wird im kantonalen Strassenamt in Bellinzona. «Im Vertrag ist klar festgelegt, wann gesperrt wird», sagt Carlo Celpi, der für den Unterhalt der Tessiner Kantonsstrassen verantworlich zeichnet.
«Wenn das Eidgenössische Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos Gefahrenstufe eins und zwei meldet, bleibt offen. Ab Stufe drei lassen wir die die Barriere runter.» Nach kantonaler Gesetzlage könne diese Entscheidung - im Gegensatz zu Graubünden - gar nicht an Private abgetreten werden.
Celpi verteidigt eine restriktive Handhabe des Vertrags. Zum einen wegen der realen Gefahren, wie sie jetzt am Julier sichtbar wurden, zum anderen, weil der Kanton Tessin erst Erfahrungen sammeln müsse. Celpi: «Wir Tessiner sind mit dem Schnee nicht so vertraut wie die Bündner.» Dass man im Tessin gerne die Barriere runter lasse, um ein Abwandern von Skitouristen ins Gebiet Disentis zu verhindern, wird von allen Seiten vehement bestritten. «Wir sind sogar noch mehr an einer Öffnung des Passes interessiert als früher», beteuert Edgardo Mannhardt, Direktor des Verkehrsvereins Blenio. Der gegenseitige Austausch sei wichtig. Die Gebiete Blenio und Surselva stünden in keinerlei Konkurrenz zueinander, sondern ergänzten sich.
Auf Bündner Seite hofft man sehr auf die Gäste aus dem Süden, Am kommenden Samstag erhalten alle, die den Lukmanier überqueren, gratis eine Ski-Tageskarte für die Gebiete Disentis, Sedrun und Brigels - vorausgesetzt natürlich, dass der Pass dann auch wirklich offen ist.
Bisher hat sich die Winteröffnung einzig im Dezember mit gut 20 Tagen, an denen die Strasse offen war, stark bemerkbar gemacht, allerdings fast ausschliesslich vor den Feiertagen. In November galt an nur sieben Tagen freie Fahrt. Und auch im Januar waren nach den ausgiebigen Schneefällen die Schranken, abgesehen vom 5. Januar, wieder herunter gelassen.
(sda)
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