Fremdsprachenunterricht wie immer

Erziehungsdirektoren bleiben bei Sprachenstrategie

publiziert: Freitag, 31. Okt 2014 / 12:57 Uhr
Geht es nach den Eziehungsdirektoren, soll alles beim Alten bleiben. (Symbolbild)
Geht es nach den Eziehungsdirektoren, soll alles beim Alten bleiben. (Symbolbild)

Basel - An Schweizer Primarschulen soll laut der kantonalen Erziehungsdirektoren eine zweite Landessprache und Englisch unterrichtet werden. Die Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) hält damit im Sprachenstreit an der bisherigen Strategie fest.

5 Meldungen im Zusammenhang
Die EDK führte am Freitag in Basel eine Aussprache über den Fremdsprachenunterricht, wie sie am Freitag in Basel mitteilte. Nun müssten die Kantone zu einer koordinierten Lösung für den Sprachenunterricht beitragen. Die Landessprachen dürften in einem mehrsprachigen Land nicht benachteiligt werden, hiess es weiter.

Die Aussprache über die 2004 beschlossene Sprachenstrategie führten die Erziehungsdirektoren, weil in mehreren Kantonen mit politischen Vorstössen der Unterricht in einer zweiten Landessprache in der Primarschule in Frage gestellt wird.

Berset gegen Streichung der Landessprache

Laut EDK wird die Sprachenstrategie in mittlerweile 23 Kantonen angewendet. Damit sei die Umsetzung aber noch nicht abgeschlossen, betonte sie in ihrer Mitteilung. Und auch wenn es in mehreren Kantonen Vorstösse für ein Abweichen von der Strategie gibt und gegeben hat: Entscheide über Änderungen fielen laut EDK bisher nicht.

An der Aussprache dabei war auch Innenminister Alain Berset. Er hatte bereits früher angekündigt, nicht tolerieren zu wollen, dass einzelne Kantone Frühfranzösisch- oder italienisch aus den Stundenplänen streichen. Eingreifen und eine Regelung durchsetzen könnte der Bundesrat auf Grund der Bundesverfassung.

Im vergangenen Juni sagte Berset dazu im Ständerat, dass der Bundesrat die für 2015 angekündigte Bilanz der Harmonisierungsprozesse (HarmoS) abwarten wolle. Falle diese Bilanz für das Frühfranzösisch oder Frühitalienisch schlecht aus, wolle er von seinen Kompetenzen Gebrauch machen.

Abwarten will auch die Bildungskommission (WBK) des Nationalrates. Sie will in der Wintersession entscheiden, ob sie mit einer Kommissionsinitiative in den Sprachenstreit eingreifen will. Zur Diskussion stehe ein Obligatorium für eine zweite Landessprache an der Primarschule.

Die Mehrheit der Kantone wenden beim Sprachenunterricht an Primarschulen einen Kompromiss von 2004 an: Die erste Fremdsprache wird spätestens ab der 3. Klasse und die zweite spätestens ab der 5. Klasse unterrichtet. Gelernt werden eine zweite Landessprache und Englisch, die Reihenfolge wird regional koordiniert.

Beginn mit Landessprache oder Englisch

In 14 Kantonen lernen nach Angaben der EDK die Primarschulkinder neben der Muttersprache zuerst Englisch, in 12 Kantonen zuerst eine zweite Landessprache. Gemäss Vorgaben im kantonalen Recht können einzelne Kinder in begründeten Fällen vom Fremdsprachenunterricht dispensiert werden.

Nach der obligatorischen Schulzeit müssen die Jugendlichen in beiden Fremdsprachen vergleichbare Kompetenzen haben. Die Eckwerte dieses Kompromisses stehen im HarmoS-Konkordat und sind für beigetretene Kantone verbindlich. Die Harmonisierung der Ziele für den Fremdsprachenunterricht ist zudem in der Bundesverfassung verankert.

(awe/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Englisch vor einer Landessprache - und eine zweite Fremdsprache erst in der Sekundarstufe.
Zürich - In der Primarschule sollte nur eine Fremdsprache unterrichtet werden. Von den rund 1200 Teilnehmenden einer Umfrage würde eine knappe Mehrheit Englisch den Vorzug ... mehr lesen
Prozent-Anstieg bei der Sprache Englisch.
Brüssel - Englisch ist mittlerweile fast ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Männer bekommen im Schnitt immer noch viel mehr Gehalt, gerade in Positionen mit höherer Verantwortung.
Männer bekommen im Schnitt immer noch ...
Schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) 2022  Im Jahr 2022 lag der Medianlohn für Vollzeitstellen in der Gesamtwirtschaft (privater und öffentlicher Sektor) bei 6788 Franken brutto pro Monat. Die Lohnpyramide blieb zwischen 2008 und 2022 insgesamt stabil, aber es gab signifikante Unterschiede zwischen verschiedenen Branchen und Arbeitnehmerprofilen. mehr lesen 
Viele Eltern entscheiden sich für eine Privatschulbildung, um ihren Kindern eine massgeschneiderte Bildung und individuelle Betreuung zu ermöglichen.
Trotz des exzellenten öffentlichen Schulsystems in der Schweiz wählen viele Eltern ... mehr lesen  
Publinews Seit über zehn Jahren steigt die Anzahl der Studierenden in der Schweiz kontinuierlich an. Während sich im Semester 2012/2013 ... mehr lesen  
Wer studiert, hat bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und verdient mehr.
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt gewitterhaft
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 12°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten