Europäischer Filmpreis: Schweiz geht leer aus

publiziert: Sonntag, 3. Dez 2000 / 14:00 Uhr

Paris - Triumph für das skandinavische Kino bei der Vergabe der Europäischen Filmpreise: Der Film «Dancer In The Dark» des dänischen Regisseurs Lars von Trier wurde am Samstagabend in Paris als bester Film des Jahres mit dem Europäischen Filmpreis 2000 ausgezeichnet.

Die Galaveranstaltung in Paris war vom deutschen Regisseur Wim Wenders von der Europäischen Filmakademie (Berlin) und der französischen Kulturministerin Catherine Tasca eröffnet worden. Das deutsche, englische und italienische Kino sowie der Schweizer Film gingen bei der Preisvergabe leer aus. Es war das 13. Mal, dass der Europäische Filmpreis vergeben wurde.

Von Trier sowie die Hauptdarstellerin aus seinem Film, die isländische Popsängerin Björk, gewannen auch die Publikumspreise. Björk wurde zudem als beste europäische Schauspielerin geehrt. Bester Schauspieler wurde der Spanier Sergi Lopez für seine Rolle im französischen Film «Harry, un ami qui vous veut du bien». Den Publikumspreis als bester Schauspieler gewann der isländische Darsteller Ingvar E. Sigurdsson und sorgte damit für weitere Freude unter den skandinavischen Filmfans.

Von Trier gewann schon zum zweiten Mal den Europäischen Filmpreis. Er hatte die Trophäe erstmals 1996 für seinen dramatischen Liebesfilm «Breaking The Waves» bekommen. «Dancer in the Dark» hatte schon im Mai die Goldene Palme beim Filmfestival in Cannes gewonnen. Björk spielt eine tschechische Emigrantin in den USA der 50er Jahre; die Frau erblindet durch eine Erbkrankheit langsam.

Für sein Lebenswerk erhielt der in Irland geborene Schauspieler Richard Harris den Europäischen Filmpreis, der mit lang anhaltendem Applaus vom Publikum bedacht wurde. Für ihren «europäischen Beitrag zum Weltkino» wurden die Schauspieler Roberto Benigni (Italien) und Jean Reno (Frankreich) geehrt. Der Fassbinder-Preis für die «Europäische Entdeckung des Jahres» ging an den Franzosen Laurent Cantet für «Ressources Humaines».

Für das beste Drehbuch ausgezeichnet wurden Agnes Jaoui und Jean- Pierre Bacri für «Le gout des autres» (Frankreich). Den Kamerapreis gewann Vittorio Storaro für «Goya en Burdeos» (Spanien). Der französische Film «Les Glaneurs et la Glaneuse» von Agnes Varda erhielt den Europäischen Dokumentarfilmpreis. Den Europäischen Preis der Filmkritik erhielt der türkische Streifen «Mayis Sikintisi» (Wolken im Mai) von Nuri Bilge Ceylan. Als bester nichteuropäischer Film wurde «In the Mood for Love» von Wong Kar-wai (Frankreich/Hongkong) ausgezeichnet.

Leer ausgegangen ist trotz mehrfacher Nominationen die Schweiz: «Pane e tulipani» des italienisch-schweizerischen Doppelbürgers Silvio Soldini war als bester Film, für das beste Drehbuch sowie, mit Bruno Ganz, für den besten Hauptdarsteller nominiert. Als Dokumentarfilm nominiert war zudem «One Day in September», als britisch-schweizerische Produktion. Der Film des Basler Produzenten Arthur Cohn hatte im Frühling den Oscar als bester Dokumentarfilm gewonnen.

(sda)

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