Wegen Korruption vor Gericht

Ex-Anlagechef der BVK gesteht passive Bestechung

publiziert: Mittwoch, 11. Jul 2012 / 09:40 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 11. Jul 2012 / 11:12 Uhr
Der Ex-Anlagechef der Pensionskasse BVK muss sich vor dem Bezirksgericht Zürich verantworten.
Der Ex-Anlagechef der Pensionskasse BVK muss sich vor dem Bezirksgericht Zürich verantworten.

Zürich - Der ehemalige Anlagechef der Zürcher Pensionskasse BVK, Daniel Gloor, hat am Mittwoch im Strafprozess vor dem Zürcher Bezirksgericht zugegeben, dass er sich von Geschäftspartnern bestechen liess. Er anerkannte die Vorwürfe der Anklage teilweise und erkannte sich der passiven Bestechung für schuldig.

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Er erklärte jedoch, er habe weniger Geld erhalten, als die Staatsanwaltschaft in der Anklageschrift schreibt. Zudem will er die Sorgfaltspflicht nicht verletzt haben.

Vor Gericht erschienen auch drei Mitangeklagte, die gemäss Anklage Gloor Geld bezahlt hatten, um bei der Vergabe von BVK-Investitionsaufträgen berücksichtigt zu werden. Während sie sich wegen Bestechung verantworten müssen, wird dem Hauptangeklagten passive Bestechung, ungetreue Amtsführung, gewerbsmässige Geldwäscherei und Amtsgeheimnisverletzung vorgeworfen.

Riskante Investitionen

Gloor gestand auch ein, es sei falsch gewesen, dass er 2002 mit 20 Millionen Franken versucht habe, eine Firmenpleite zu verhindern. Nach diesem «Fehlentscheid» habe er dem damaligen Finanzdirektor Christian Huber seinen Rücktritt angeboten, sagte er vor Gericht.

Der 57-jährige Hauptangeklagte Daniel Gloor war von Mai 1995 bis zu seiner Verhaftung im Mai 2010 für die Verwaltung des BVK-Vermögens verantwortlich. Er hatte gemäss Anklage nicht nur Bestechungsgelder kassiert - die vielfach bei Mittagessen in teuren Restaurants in Couverts über den Tisch geschoben wurden - sondern der BVK durch riskante Investitionen auch grossen finanziellen Schaden beschert.

(bg/sda)

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wo sind die politischen Konsequenzen?
Wie ist es möglich, dass eine einzige Person uneingeschränkt Herr über die BVK sein konnte? Weshalb gab es keine Kontrollinstanzen? Wer trägt die politische Verantwortung? Der ganze Regierungsrat und die Finanzdelegation des Parlaments gehören ebenfalls vor Gericht gestellt.

Es kann doch nicht sein, dass die Versicherten derart geprellt worden sind, ohne dass jemand aus der Politik dafür geradestehen muss. Dies ist ein Skandal, bei welchem man einmal mehr feststellen muss, dass Bauernopfer für max. 7,5 Jahre für schuldig befunden werden können. Einverstanden, das ’Bauernopfer’ hat - sofern ein Schuldspruch erfolgt - kriminell gehandelt, aber so etwas MUSS politische Konsequenzen haben.
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