Ex-Kanzler Schmidt warnt vor Multi-Kulti

Vor allem mit Zuwanderern aus aussereuropäischen Ländern, insbesondere aus moslemisch geprägten und aus Schwarzafrika, gebe es Schwierigkeiten, betonte Schmidt. Der 85-Jährige wies dabei auf Probleme in Frankreich, aber auch in seiner Heimatstadt Hamburg sowie in Holland, Schweden oder Dänemark hin.

Diese Zuwanderer hätten meist nicht die wirkliche Absicht, sich zu integrieren - im Gegensatz zu Menschen aus anderen europäischen Ländern.

Zur Türkei meinte Schmidt, man müsse ihr helfen. Er selbst habe als Kanzler international Geld gesammelt, um dem Land finanziell unter die Arme zu greifen. Die Türkei könne durchaus Mitglied im Gemeinsamen Markt werden.

Seine Ablehnung eines EU-Beitritts begründete Schmidt mit einem Gespräch, das er vor 25 Jahren mit einem türkischen Premier geführt habe. Dieser habe ihm erklärt, jene Türken, die zu Hause keine Arbeit fänden, müssten nach Europa exportiert werden.

Bezüglich der wirtschaftlichen Lage in Deutschland sagte Schmidt, diese sei nicht schlechter oder besser als anderswo in Europa, aber die Stimmung sei schlecht.

Es gebe jedoch einen entscheidenden Punkt, der einen Unterschied zum Rest Europas darstelle: Es sei nicht geglückt, die frühere DDR auf das wirtschaftliche Niveau Westdeutschlands zu heben, sagte Schmidt, der als Nachfolger von Willy Brandt von 1974 bis 1982 Kanzler einer SPD-FDP-Koalition war.

(fest/sda)