Steuerskandal

Ex-Minister in Athen aus Partei geworfen

publiziert: Freitag, 28. Dez 2012 / 20:33 Uhr
Der ehemalige griechische Finanzminister Giorgos Papakonstantinou. (Archivbild)
Der ehemalige griechische Finanzminister Giorgos Papakonstantinou. (Archivbild)

Athen - Der ehemalige griechische Finanzminister Giorgos Papakonstantinou ist laut Medienberichten in einen Fall von Steuerhinterziehung verwickelt. Seine Partei, die sozialistische PASOK, reagierte auf den Verdacht und schloss Papakonstantinou aus, wie sie am Freitagabend bekanntgab.

7 Meldungen im Zusammenhang
Die Berichte der Athener Zeitung «To Vima», mehrerer Fernsehsender sowie der Nachrichtenagentur Reuters beziehen sich auf eine Liste mit mutmasslichen griechischen Steuerhinterziehern, die in der Schweiz über ein Konto bei der HSBC-Bank verfügen. Unter den mehr als 2000 Namen auf der Liste sollen sich auch Verwandte von Papakonstantinou befinden.

Ermittlungen wegen «Schweizer Liste»

Ursprünglich hatte die französische Justiz diese Liste im Januar 2009 im französischen Domizil eines ehemaligen Mitarbeiters der Schweizer HSBC-Filiale beschlagnahmt. Danach gab sie 2010 die aktuelle IWF-Präsidentin und damalige Finanzministerin Frankreichs, Christine Lagarde, an Griechenland weiter.

Die griechischen Behörden verzichteten jedoch zunächst darauf, die Liste zur Bekämpfung der Steuerflucht zu verwenden, weil die Informationen auf illegale Weise beschafft worden seien. Anschliessend verschwand die Liste im Labyrinth der Bürokratie in Athen.

Auf Antrag der griechischen Regierung übermittelte Frankreich die Liste dieses Jahr erneut an Athen. Die Staatsanwaltschaft will die Informationen nun überprüfen.

Namen entfernt

Besonders schwer lastet auf Giorgos Papakonstantinou, dass laut den Medienberichten jemand die Namen seiner Verwandten von der ursprünglichen Liste gestrichen hat. In der erneut übermittelten Liste tauchen sie wieder auf.

Das Geld - gut 1,2 Millionen Euro - soll zwei Cousinen des ehemaligen Finanzministers gehören. Ob es versteuert wurde, ist offen. Papakonstantinou beteuerte im staatlichen Rundfunk, er habe die Liste nicht bearbeitet.

Papakonstantinou war von 2009 bis 2011 Finanzminister. Er ist verantwortlich für das erste Sparpaket im Zuge der griechischen Finanzkrise. Anschliessend bekleidete er bis im Frühjahr 2012 den Posten des Umweltministers.

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Athen - Der frühere griechische Finanzminister Giorgos Papakonstantinou ist wegen ... mehr lesen
Hat aktiv am Ruin von Griechenland mitgearbeitet: Ex-Finanzminister Giorgos Papakonstantinou.
Athen - Für den ehemaligen griechischen Finanzminister Giorgos Papakonstantinou wird es immer enger: Ein Untersuchungsausschuss des griechischen Parlamentes soll prüfen, ob seine Immunität wegen eines Steuerskandals aufgehoben werden soll. mehr lesen 
Athen - Für den ehemaligen griechischen Finanzminister Giorgos Papakonstantinou wird es eng: Das Parlament in Athen wird bei einer Geheimabstimmung entscheiden, ob ein Untersuchungsausschuss wegen Datenfälschung und Pflichtverletzung gegen ihn ermitteln soll. mehr lesen 
Athen - Im Skandal um eine Liste mit Steuersündern soll ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss prüfen, ob der frühere griechische Finanzminister Giorgos Papakonstantinou sich strafbar ... mehr lesen
Athen - Ein Gericht in Athen hat am ... mehr lesen
Im Fall einer Verurteilung droht dem griechischen Chefredaktor eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren.
Weitere Artikel im Zusammenhang
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um später wieder von der Bildfläche zu verschwinden. Peppr, einst ein heisses Thema unter Technikbegeisterten, ist ein Beispiel für diesen Trend. Was zeichnete Peppr also aus, und welche Herausforderungen führten zu seinem Niedergang? mehr lesen  
Menschliche Beteiligung ist unerlässlich für KI-generierte Kunstwerke ohne US-Copyright  In zunehmend mehr Bereichen wird die KI-Technologie eingesetzt, jedoch hat ein US-Gericht bestätigt, dass Kunstwerke, die von dieser Technologie erstellt wurden, keinen Urheberrechtsschutz geniessen. mehr lesen  
Die New York Times prüft eine Urheberrechtsklage gegen OpenAI, ein KI-Forschungslabor, das ChatGPT entwickelt hat, einen Chatbot, der Texte generieren kann, die von Menschen geschriebenen Texten ... mehr lesen
Wehrt sich gegen das KI-Training von OpenAI mit ihren Texten: The New York Times.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 7°C 22°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Basel 9°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
St. Gallen 8°C 20°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
Bern 6°C 22°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
Luzern 8°C 22°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
Genf 8°C 23°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
Lugano 12°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten