Ex-Präsident Gerald Ford gestorben

Das Leben ihres Mannes sei mit der Liebe für Gott, seine Familie und sein Land erfüllt gewesen. Die Beerdigungsfeierlichkeiten sollen in Washington und Grand Rapids im US-Bundesstaat Michigan stattfinden. Wie allen anderen verstorbenen US-Präsidenten wird Ford die Ehre eines Staatsbegräbnisses erwiesen.

Ford war von August 1974 bis Januar 1977 der 38. Präsident der USA. Er übernahm das Amt von Richard Nixon, der wegen des Watergate- Skandals zurücktreten musste. Mit dem Satz bei der Vereidigung «Unser langer nationaler Albtraum ist vorbei» ging Ford in die US- Geschichtsbücher ein.

Schweres Erbe angetreten

Knapp einen Monat nach seinem Amtsantritt amnestierte Ford dann seinen Vorgänger Nixon. Dieser Schritt sowie eine galoppierende Inflation und die Unzufriedenheit vieler US-Bürger mit den Republikanern haben nach Meinung vieler bei der Präsidentenwahl 1976 zu seiner Niederlage gegen den Demokraten Jimmy Carter geführt.

US-Präsident Georg W. Bush und seine Frau Laura sprachen der Familie Ford ihr Beileid aus. Ford sei ein «grosser Amerikaner» gewesen, der seinem Land viele Jahre hingebungsvoll gedient habe. Bush würdigte Ford als einen «grossen Politiker», der das Land mit Integrität, mit grossem Menschenverstand und Gutherzigkeit geführt habe.

Ruhige und stete Hand

Ohne auf den Watergate-Skandal direkt einzugehen, sagte Bush, dass Ford das Präsidentenamt in einer Zeit grosser Spaltung und des Aufruhrs übernommen habe. Zu einer Zeit, als die USA einen Heilungsprozess und die Regierung eine ruhige und stetige Hand am meisten gebraucht hätten, sei Ford zur Stelle gewesen.

Ford wurde am 14. Juli 1913 in Omaha (Nebraska) geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Yale (Connecticut). Während des Zweiten Weltkrieges diente er auf einem Flugzeugträger im Pazifik. 1949 wurde er in das Repräsentantenhaus des US-Kongresses gewählt.

(fest/sda)